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Für wen sich ein Ausstieg lohnt – und wann Festgeld die Alternative ist

Berlin. Einige ETF geraten durch die Kursverluste in den USA ins Minus. Manche überlegen, auszusteigen. Was Anleger jetzt wissen müssen.

Die US-Börsen haben zum Wochenstart drastische Kursverluste verbucht. Viele Anleger reagierten damit offenbar auf die erratische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump. Manche fürchten sogar eine drohende Rezession in den Vereinigten Staaten. Die Kursstürze wirken sich aber auch auf die Wertpapierdepots deutscher Anleger aus. Viele blickten deshalb gerade mit wenig Freude auf den Wertbestand ihrer Fonds.

Warum geht es an den Börsen gerade erst steil auf- und dann wieder abwärts?

Die großen Schwankungen an den Die Börse haben mehrere Gründe. Da ist vor allem die Politik der US-Regierung unter Donald Trump zu nennen. Dessen wechselnde Ankündigungen, zum Beispiel zu Strafzöllen gegen andere Länder, verunsichern die Anleger. Denn Zölle können auch Auswirkungen auf amerikanische Unternehmen haben, weil sich ihre Produkte verteuern und damit schlechter verkaufen. Die Gewinnerwartungen und in der Folge auch die Börsenkurse gehen zurück.

Ein weiterer Grund ist die sehr hohe Bewertung von Technologieunternehmen aus den USA. In unsicheren Zeiten nehmen Aktionäre dort lieber Gewinne mit. Das drückt die Kurse der Hightech-Konzerne. Auf dieser Seite des Atlantiks haben die Kurse dagegen zuletzt stark zugelegt. Internationale Investoren zieht es verstärkt auf den europäischen Finanzmarkt, auch weil die Aktien hier vergleichsweise moderat bewertet sind.

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Ist ein ETF auf den MSCI World noch die richtige Wahl?

Finanzexperten empfehlen zur Vermögensbildung oder für die Altersvorsorge gerne Sparpläne auf ETF, also börsengehandelte Fonds, die den Weltaktienindex MSCI World nachbilden. Der Vorteil dieses Index ist die große Zahl von Unternehmen aus aller Welt, deren Kursentwicklung der Index widerspiegelt. Es sind 1600 Firmen aus 23 Ländern. So wird das Risiko von Verlusten durch einzelne erfolglose Unternehmen verringert.

Ein Smartphone zeigt die Wertentwicklung von einem ETF.

Viele verfolgen die Kursentwicklung ihrer Aktien auf dem Smartphone.
© IMAGO/Pond5 Images | xsoerenschulzx via imago-images.

Der Nachteil des MSCI World ist jedoch der hohe Anteil an US-Firmen im Index. Geht es an der Wall Street bergab, verliert auch der Index. Dann sind auch ETF auf dieses Börsenbarometer stark von Kursverlusten betroffen. In den vergangenen drei Monaten sanken deren Kurse um rund fünf Prozent. Mit Blick auf die vergangenen fünf Jahre zeigt sich allerdings ein völlig anderes Bild: Da konnte der MSCI World um 85 Prozent zulegen.

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Ist es jetzt besser, den Sparplan zu kündigen und den ETF zu verkaufen?

Fonds sind vor allem etwas für langfristig orientierte Sparer. Zwischenzeitliche Kursstürze haben selbst in großen Krisen nur überschaubar lange für Verluste gesorgt. Wer länger als zehn Jahre sparen will, musste in der Vergangenheit in keiner Phase Miese hinnehmen. Dazu kommt bei Sparplänen ein weiterer Effekt. In Zeiten mit niedriger Börsenbewertung erhalten Sparer für ihre regelmäßige Einzahlung mehr Anteile an ihrem ETF als in Zeiten mit einer hohen Bewertung.

Diese „billiger“ gekauften ETF steigen in guten Börsenzeiten dann prozentual stärker an als die „teuer“ erworbenen. Anders liegt der Fall, wenn Anleger zum Beispiel trotz des momentanen Börsenbebens hohe Gewinne mit ihrem ETF gemacht haben und das Geld bald benötigen. Ruhe bewahren gilt jedoch als guter Rat für jede Entscheidung, erst recht bei den eigenen Finanzen.

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Wie geht es an den Börsen weiter?

Solange die Unsicherheit über die wirtschaftliche und politische Entwicklung besteht, rechnen Experten auch weiter mit schwankenden Börsenmärkten. Verlässliche Vorhersagen zur Kursentwicklung lassen sich daher nicht treffen.

Lohnt es sich jetzt, verstärkt einzusteigen?

Niedrige Kurse sind in der Regel gute Gelegenheiten zum Kauf von Aktien oder Fonds. Nur ist es schwierig bis unmöglich, den perfekten Zeitpunkt der Tiefststände zu erwischen. Für Sparer, die schon länger mit dem Gedanken an einen ETF-Sparplan spielen, kann jetzt ein geeigneter Moment sein, ihn auch einzurichten.

Welche Alternativen zu Investments in Aktien bieten sich jetzt an?

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann bei der Bank ein Tagesgeldkonto eröffnen. Allerdings wirft diese Anlage nur geringe Zinsen ab. Bei Festgeld ist etwas mehr drin. Dabei kommen Sparer jedoch an ihr Geld im vereinbarten Zeitraum nicht heran. Zinsportale im Internet vermitteln Festgeld – oder Tagesgeldangebote auch von Bank aus anderen Ländern. Sie bieten oft eine vergleichsweise attraktive Verzinsung.

Was ist das Tagesgeld? Tagesgeld ist eine flexible Geldanlage, bei der Anleger ihr Kapital jederzeit verfügbar haben. Das Geld wird auf einem Tagesgeldkonto geparkt und mit variablen Zinsen vergütet. Die Verzinsung ist oft höher als bei einem Girokonto, aber niedriger als bei Festgeld. Tagesgeld eignet sich besonders für die kurzfristige Geldanlage und als Notfallrücklage.

Was ist das Festgeld? Beim Festgeld legen Sparer ihr Geld für eine festgelegte Laufzeit zu einem festen Zinssatz an. Die Laufzeit kann von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren betragen. Während dieser Zeit kann das Kapital nicht verfügbar gemacht werden. Festgeld bietet meist höhere Zinsen als Tagesgeld, ist aber weniger flexibel.

Was ist ein Depot? Ein Depot ist ein Konto, das Anleger für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren wie Aktien, ETFs oder Fonds benötigen. Es wird bei einer Bank oder einem Online-Broker geführt. Depots unterscheiden sich in ihren Gebühren, Handelsmöglichkeiten und Zusatzleistungen.

Was ist ein ETF? Ein Exchange Traded Fund (ETF) ist ein börsengehandelter Fonds, der einen Index wie den DAX oder den MSCI World abbildet. ETFs sind kostengünstig, transparent und bieten eine breite Diversifikation, da sie viele verschiedene Wertpapiere enthalten. Sie eignen sich besonders für langfristiges Anlegen und sind bei passiven Investoren beliebt.

Was sind Aktien? Aktien sind Anteile an Unternehmen, die an der Börse gehandelt werden. Durch den Kauf von Aktien werden Anleger Miteigentümer des Unternehmens und profitieren von Kurssteigerungen sowie Dividenden. Aktien bieten langfristig hohe Renditechancen, sind aber auch mit Risiken verbunden, da die Kurse schwanken können.

Wie funktionieren Sparpläne? Ein Sparplan ermöglicht es, regelmäßig Geld in Aktien, ETFs oder Fonds zu investieren. Anleger zahlen beispielsweise monatlich einen festen Betrag ein. Durch den Durchschnittskosteneffekt profitieren sie von Schwankungen, da sie bei niedrigen Kursen mehr Anteile und bei hohen Kursen weniger Anteile kaufen.

Was bedeutet MSCI World? Der MSCI World ist ein weltweit verbreiteter Aktienindex, der die Entwicklung von rund 1.600 Unternehmen aus 23 Industrieländern abbildet. Er gilt als Basis für viele ETFs und steht für eine breite Diversifikation. Wer in einen MSCI-World-ETF investiert, beteiligt sich indirekt an vielen internationalen Unternehmen.

Was für Anlageformen gibt es? Neben Tagesgeld, Festgeld, Aktien und ETFs gibt es weitere Anlageformen wie Anleihen, Immobilien, Rohstoffe, P2P-Kredite oder Kryptowährung. Jede Anlageklasse hat spezifische Chancen und Risiken. Eine gute Diversifikation kann helfen, das Risiko zu minimieren und langfristig stabile Renditen zu erzielen.

Inwieweit ist der Einlagenzins der EZB relevant? Die Europäische Zentralbank (EZB) legt den Einlagenzins fest, zu dem Banken Geld bei ihr parken können. Dieser Zins beeinflusst die Sparzinsen für Verbraucher: Ist der Einlagenzins hoch, steigen oft auch die Tages- und Festgeldzinsen. Niedrige Einlagenzinsen führen hingegen oft zu geringen Sparzinsen.

Was ist die beste Anlagestrategie? Die beste Anlagestrategie hängt von individuellen Zielen, der Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont ab. Ein bewährter Ansatz ist die breite Diversifikation, beispielsweise durch ETFs. Langfristiges Investieren und regelmäßiges Sparen reduzieren Risiken. Ein Mix aus sicheren (Tages- und Festgeld) und renditestarken (Aktien, ETFs) Anlagen kann ein ausgewogenes Portfolio schaffen.

Allerdings raten Verbraucherschützer zur Vorsicht, wenn eine Offerte aus einem finanziell schwächeren Land kommt, in dem die Einlagensicherung von mindestens 100.000 Euro im Falle einer Bankpleite womöglich nicht gewährleistet sein könnte. Eine weitere Alternative sind ETF, die in Staatsanleihen finanziell stabiler Staaten investieren. Die zunehmende Verschuldung vieler Staaten könnte hier zu steigenden Renditen führen.

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