HomeNachrichtGenauer als der BMI: So berechnen Sie Ihren Body-Round-Index

Genauer als der BMI: So berechnen Sie Ihren Body-Round-Index

Body-Mass-Index. Eine Formel, die das Körpergewicht mit der Körpergröße ins Verhältnis setzt. Dieser Wert soll unter anderem aussagen, wie gesund ein Mensch ist, ob er an Über- oder Untergewicht leidet. Allerdings steht der Index, kurz BMI, immer wieder in der Kritik. Denn er berücksichtigt beispielsweise nicht, wie sich das Gewicht beziehungsweise das Körperfett verteilt.

Der BMI hat Grenzen

„Besonders gefährlich ist das sogenannte viszerale Fett, das sich im Bauchraum ansammelt und mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes verbunden ist“, schreiben etwa die Experten der „Adipositas-Kliniken“. Auch Unterschiede in der Körperzusammensetzung bei verschiedenen ethnischen Gruppen würden durch den BMI ignoriert.

Aus diesem Grund sprechen sich Mediziner immer wieder dafür aus, noch andere Kontrollgrößen in Betracht zu ziehen. Eine kürzlich erschienene Studie verwendete einen alternativen Wert: Den Body-Round-Index (BRI).

Forscher betrachten stattdessen den BRI

Diesen entwickelte die amerikanische Mathematikerin Diana Thomas. Der BRI setzt die Körpergröße nicht wie der BMI mit dem Körpergewicht, sondern mit dem Taillenumfang ins Verhältnis. „Diese Berechnung gibt eine genauere Einschätzung des viszeralen Fetts und damit des Risikos für chronische Krankheiten wie Herzinfarkt und Diabetes“, so die Adipositas-Experten. Der BRI konzentriere sich sozusagen auf die „Rundheit“ des Körpers. Das heißt: „Dass er Menschen mit viel viszeralem Fett genauer identifizieren kann – ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem BMI.“

Die Berechnung ist damit allerdings wesentlich komplexer:

  • 364,2 − 365,5 × √(1 − (Bauchumfang in Zentimetern / 2π)² / (0.5 × Körpergröße in Zentimetern)²)

Sie brauchen dafür einen Taschenrechner. Die Experten empfehlen, zunächst die Teil-Ergebnisse in Klammern auszurechnen, um Fehler beim Eingeben in den Taschenrechner zu vermeiden.

Alternativ gibt es auch online Rechner, die die Rechnung für Sie durchführen.

Die Experten nennen drei Beispielrechnungen:

  1. Eine Person mit 183 Zentimetern (cm) Körpergröße und einem Bauchumfang von 106 cm hat einen BRI-Wert von 6,01
  2. Für eine Person mit 174 cm Körpergröße und einem Bauchumfang von 83 cm hat einen BRI-Wert von 3,09
  3. Für eine Person mit 176 cm Körpergröße und einem Bauchumfang von 120 cm hat einen BRI-Wert von 7,47

Für den BRI gelten folgende Grenzen:

  • BRI < 3,41: Sehr schlanke Körperform (niedrigste 20 Prozent der Bevölkerung)
  • 3,41 ≤ BRI < 4,45: Schlanke bis durchschnittliche Körperform (untere 20 bis 40 Prozent der Bevölkerung)
  • 4,45 ≤ BRI < 5,46: Durchschnittliche Körperform (mittlere 40 bis 60 Prozent der Bevölkerung)
  • 5,46 ≤ BRI < 6,91: Überdurchschnittliche Körperrundheit (obere 60 bis 80 Prozent der Bevölkerung)
  • BRI ≥ 6,91: Hohe Körperrundheit (obere 20 Prozent der Bevölkerung)

Erhöhter BRI-Wert zeigt Gesundheitsgefahr an

Die neue, jetzt erschienene Studie zeigt: Ein erhöhter BRI-Wert steht im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Schon im Jahr 2023 konnten chinesische Wissenschaftler zeigen, dass Menschen mit hohen BRI-Werten ein um 50 Prozent erhöhtes Sterberisiko hatten. Und: Das galt auch für solche mit extrem niedrigen Werten. Das kann laut Experten darauf hinweisen, dass auch Unterernährung und Muskelschwund zum Gesundheitsproblem werden.

Eine chinesische Studie von 2023 stellte fest, dass Teilnehmer mit hohen BRI-Werten ein um 50 Prozent erhöhtes Sterberisiko im Vergleich zu Teilnehmern mit mittleren Werten hatten. Interessanterweise zeigte die Studie auch, dass Menschen mit extrem niedrigen BRI-Werten ebenfalls ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko aufwiesen, was auf Probleme wie Unterernährung und Muskelschwund hinweisen könnte.

Ist der BRI besser als der BMI?

„Der Body-Roundness-Index bietet eine spannende Alternative zum traditionellen BMI“, schreiben die Experten der „Adipositas-Kliniken“.

Besonders Menschen mit erhöhtem viszeralem Fett könnten von einer genaueren Analyse ihres Gesundheitszustands profitieren. „Dennoch bleibt der BMI ein wichtiger Richtwert.“ Künftig bleibe abzuwarten, ob der BRI in Zukunft eine größere Rolle spielen wird.

Source link

LEAVE A REPLY

Please enter your comment!
Please enter your name here

RELATED ARTICLES

Most Popular

Recommended News