Die Landesausstellung zum Römischen Kaiser Marc Aurel in Trier soll eine glanzvolle Schau werden. Hinter den Kulissen arbeiten in den Trierer Museen viele Menschen daran mit.
Warum gibt es eigentlich nicht jedes Jahr eine tolle Landesausstellung in Trier? Das fragen immer wieder Menschen, wenn sie gerade voller Begeisterung aus dem Museum kommen. Aber auch Hotelbetreibern, der Gastronomie und Geschäftsleuten wäre das mehr als recht. Die vielen Besucher, die für so eine Ausstellung oft auch mehrere Tage nach Trier kommen, geben in der Stadt Geld aus. Von einer Landesausstellung profitieren also nicht nur Fans der Antike.
Im Rheinischen Landesmuseum und im Stadtmuseum Simeonstift füllt die Ausstellung zum römischen Kaiser Marc Aurel ab dem 15. Juni 2025 insgesamt 1.600 Meter Fläche. Allein im Rheinischen Landesmuseum werden 14 Räume gestaltet. 380 Ausstellungsstücke aus der Zeit Marc Aurels oder mit Bezug zu dem römischen Kaiser werden gezeigt. 85 Museen aus ganz Europa leihen den Trierer Museen dafür Ausstellungsstücke aus. “Es ist ein ganz besonderes Projekt. Das braucht Zeit”, sagt Projektleiterin Anne Kurtze vom Rheinischen Landesmuseum Trier.
Der römische Kaiser Marc Aurel
Marc Aurel wurde am 26. April 121 nach Christus in Rom als Marcus Annius Catillus Severus geboren. Er starb 180 nach Christus.
Römischer Kaiser war Marc Aurel von 161 bis 180 nach Christus.
Während Marc Aurels Zeit als römischer Kaiser endetet eine Phase der Ruhe und Stabilität im Römischen Reich. Zeitgenossen war Marc Aurel deshalb eher als Feldherr bekannt, der mehrere Kriege führte, unter anderem gegen Germanenstämme, die das Römische Reich angriffen.
In Marc Aurels Regierungszeit fallen auch Ereignisse wie mehrere schwere Überschwemmungen des Tiber, eine Pestepidemie und Christenverfolgungen.
Seine Selbstbetrachtungen, die ihn als Philosoph bekannt machten, schrieb Marc Aurel während der letzten zehn Jahre seines Lebens. Zeitgenossen waren die privaten Aufzeichnungen nicht besonders bekannt. Vor allem seit der Epoche der Renaissance und bis in die heutige Gegenwart gilt Marc Aurel als Sinnbild des guten Herrschers.
Anfragen bei Louvre und Vatikan
Es sind vor allem die kostbaren Stücke, die Museen von Weltrang für die Marc-Aurel- Ausstellung in Trier ausleihen. Deshalb brauche es mehrere Jahre Vorlauf, um so eine Ausstellung zu organisieren, erklärt Anne Kurtze. Von der ersten Anfrage an die Museen bis zum konkreten Transport nach Trier vergehe viel Zeit, da sei sehr viel zu klären. Sicherheit, Klimatisierung in der Ausstellung – bis sich Museen entschieden, kostbare Stücke ihrer eigenen Dauerausstellung auf die Reise ins Ausland zu schicken, vergehe oft bis zu einem Jahr.
Werbung beginnt mit Plakat
Julie Scheuermann ist im Rheinischen Landesmuseum auch für das Marketing zuständig. Ungefähr zwei Jahre bevor die Ausstellung eröffnet wird, fängt die Werbung dafür in der Tourismusbranche an.
Ganz wichtig dafür ist, dass es ein Plakat für die Marc-Aurel-Ausstellung gibt und man schon etwas darüber sagen kann, was zu sehen sein wird, sagt sie.
Im März hat sie zum Beispiel auf der Internationalen Tourismusmesse ITB in Berlin für die Marc-Aurel-Ausstellung geworben. Die Reiseveranstalter organisierten ein Jahr im voraus ihr Programm für 2025, da sei es wichtig, schon bekannt zu sein.
Teamarbeit im Museum
Die Idee in die Tat umsetzen – daran arbeiten auch Helena Huber und Hannah Driesler hinter den Kulissen. In ihrem hellen Büro mit Blick auf den Innenhof des Rheinischen Landesmuseums Trier sitzen sie am Schreibtisch. Hannah Driesler hat regelmäßig Kontakt zu den Museen, die Exponate ausleihen. Helena Huber ist damit beschäftigt, die Texte zu den Ausstellungsstücken zu schreiben. Sie hat zusammen mit dem Team auch entschieden, was alles in der Marc-Aurel-Ausstellung zu sehen ist.
Trier
Landesausstellung 2025
Römischer Kaiser Marc Aurel kommt nach Trier
Die nächste Landesausstellung 2025 in Trier handelt vom Leben des römischen Kaisers Marc Aurel, seinem Image als Feldherr und Philosoph und seiner Wirkung bis in unsere Gegenwart.
Mo.11.12.2023
13:00 Uhr
Der Nachmittag
SWR1 Rheinland-Pfalz
Bühnenbilder für Marc Aurel
Noch sind die Ausstellungsräume im Rheinischen Landesmuseum leer. Seit der letzten Landesaussstellung zum Untergang des römischen Reiches wurden sie nicht genutzt. Teile der Kulissen dazu werden auch für Marc Aurel wieder verwendet, die anderen werden ausgeräumt.
Ein Architekturbüro, das auf Ausstellungen spezialisiert ist, arbeitet daran, für jeden der 14 Räume zu den Stationen in Marc Aurels Leben ein passendes und interessantes Bühnenbild zu entwerfen. So sollen die Ausstellungsstücke optimal zur Geltung kommen und auch eine Geschichte erzählen.
Ganz zu Beginn sind im Ausstellungsteam viele Ideen zu Marc Aurel ausgetauscht worden. Es ging darum, wie man seine Geschichte und sein Leben am besten erzählen kann und mit welchen Ausstellungsstücken. Auch das siebenköpfige Team des Stadtmuseums Simeonstift überlegte sich, welche Wirkung Marc Aurel bis in die Gegenwart hat und wie man die Frage “Was ist gute Herrschaft” mit Ausstellungsstücken darstellen kann.
Marc Aurel und Trier
Marc Aurels Regierungszeit in Rom, die kriegerischen Auseinandersetzungen seiner Zeit, seine philosophischen Gedanken, die er zuerst nur für sich aufgeschrieben hatte, bis zum Bauboom, den es damals in Trier gab, obwohl Marc Aurel die Stadt an der Mosel nie betreten hatte.
Vorgeschmack auf Landesausstellung
Im Stadtmuseum Simeonstift in Trier gibt es sogar noch Reste der antiken römischen Stadtmauer, die mit der Porta Nigra als einem der ursprünglich vier Stadttore zur Regierungszeit Marc Aurels gebaut wurde. Die antiken Mauerstücke im Keller des Stadtmuseums sind für die Ausstellung mit einem kleinen Stadtmodell als eigener Raum gestaltet worden. Bis zum 6. April läuft quasi zur Einstimmung auf die Marc-Aurel-Ausstellung eine Schau zur 1.700 Jahre langen Geschichte der Trierer Stadtmauer im Stadtmuseum Simeonstift in Trier.
Marc Aurel für alle
Nicht nur eingefleischte Fans der Antike oder pensionierte Lateinlehrer sollen in der Marc- Aurel-Ausstellung auf ihre Kosten kommen. “Unser Motto ist: Neugier genügt”, sagt Projektleiterin Anne Kurtze. Auch ohne jede Vorbildung sollen alle etwas von der Ausstellung haben. Das Team entwickelt deshalb auch Stationen für Kinder und Erklärungen in leichter Sprache. Die Ausstellung soll barrierefrei in jeder Hinsicht werden.
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Die Landesausstellung zum Römischen Kaiser Marc Aurel läuft im Rheinischen Landesmuseum Trier und im Stadtmuseum Simeonstift vom 15.6. bis 23.11.2025.