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- Diagnose Hyperdontie/Zahnüberzahl: Hyperdontie ist eine dentale Anomalie, bei der eine Person mehr Zähne hat als die normale Anzahl für ihr Alter.
- Diagnose durch Röntgenaufnahme: Vor der Behandlung ist eine Röntgenaufnahme notwendig, um die genaue Lage und Anzahl der überzähligen Zähne zu bestimmen.
- Extraktion überzähliger Zähne: Überzählige Zähne werden chirurgisch entfernt, um Platzmangel und Zahnfehlstellungen zu vermeiden.
- Kieferorthopädische Behandlung: Nach der Extraktion kann eine kieferorthopädische Behandlung erforderlich sein, um die verbleibenden Zähne zu richten und zu stabilisieren.
- Risikoabschätzung und individuell angepasste Therapien: Je nach Patient und Symptomatik wird eine individuelle Behandlungsstrategie entwickelt.
- Postoperative Pflege: Nach der Operation ist eine sorgfältige Nachsorge wichtig, um Infektionen und Komplikationen zu vermeiden.
Wie wird Hyperdontie festgestellt?
Hyperdontie: zu viel des Guten
Hyperdontie ist eine angeborene, dentale Anomalie, bei der eine Person mehr Zähne hat als die normale Anzahl für ihr Alter. Im Milchgebiss bedeutet dies mehr als 20 Zähne, während im bleibenden Gebiss mehr als 32 Zähne (inklusive der Weisheitszähne) vorhanden sind.
Die überzähligen Zähne können überall im Kiefer auftreten, sind aber häufig im Oberkiefer und im Bereich der Schneidezähne zu finden. Sie können vollständig ausgebildet sein oder nur teilweise entwickelt und können entweder durchbrechen (sichtbar werden) oder im Kieferknochen verborgen bleiben (retiniert/impaktiert).
Hyperdontie kann zu verschiedenen Problemen führen, wie Zahnengstand, Fehlstellungen, erhöhtem Kariesrisiko durch erschwerte Reinigung, Schwierigkeiten beim Kauen oder Sprechen und sogar Schmerzen. Ein bekanntes Beispiel für Hyperdontie war der berühmte Sänger Freddie Mercury. Aufgrund der zusätzlichen Zähne in seinem Oberkiefer war sein prominentes Lächeln zu einem charakteristischen Merkmal geworden.
Die Diagnose einer Hyperdontie wird in der Regel von einem Zahnarzt oder Kieferorthopäden gestellt. Dieser kann anhand einer klinischen Untersuchung und Röntgenaufnahmen feststellen, ob überzählige Zähne vorhanden sind. Je nach Anzahl und Lage der überzähligen Zähne kann eine Behandlung notwendig sein, um Komplikationen zu vermeiden und die Zahngesundheit zu erhalten.
Bedeutung regelmäßiger Zahnarzt- oder Kieferorthopädenbesuche
Frühzeitige und regelmäßige Besuche beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden sind entscheidend für die Früherkennung und das Monitoring von Hyperdontie.Während der Kinderzahnarzt bereits mit dem ersten Zahn besucht werden kann, sollte ein erstmaliger Kontrollbesuch beim Kieferorthopäden im Alter von 6 Jahren stattfinden. Durch Untersuchungen und Röntgenaufnahmen können Zahnärzte überzählige Zähne frühzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Besonders bei Kindern ist eine frühzeitige Diagnose wichtig, um rechtzeitig intervenieren zu können und die Entwicklung des Gebisses positiv zu beeinflussen.
Kann eine Röntgenaufnahme alle überzähligen Zähne bei Hyperdontie zeigen?
Genauigkeit und Bedeutung der Röntgenbilder
Die Röntgendiagnostik spielt eine zentrale Rolle bei der Diagnose von Hyperdontie. Durch Röntgenaufnahmen lassen sich Lage und Anzahl der überzähligen Zähne feststellen. Diese bildgebenden Verfahren sind unerlässlich, um zu entscheiden, ob eine chirurgische Entfernung notwendig ist und um die Planung und Durchführung der Operation zu unterstützen. Dabei hilft die Röntgendiagnostik nicht nur, bereits durchgebrochene Zähne zu erkennen, sondern auch retinierte Zähne, die im Kiefer verborgen geblieben sind.
Das hilft für eine frühzeitige Erkennung der Hyperdontie, was besonders bei Kindern und Jugendlichen wichtig ist, um die Weichen für eine rechtzeitige und gezielte Behandlung zu stellen. Dies kann entscheidend dazu beitragen, spätere Zahnfehlstellungen und komplexere kieferorthopädische Probleme zu verhindern.
Technologische Fortschritte und ihre Vorteile
Moderne Röntgentechnologie hat die Diagnosemöglichkeiten erheblich verbessert. Digitales Röntgen bietet klare, hochauflösende Bilder bei deutlich geringerer Strahlenbelastung als früher. Der Einsatz von 3D-Röntgenaufnahmen, wie sie durch die Digitale Volumentomographie (DVT) erzeugt werden, erlaubt eine noch detailliertere Untersuchung der Kieferstrukturen und Zähne.
Durch den Einsatz solcher fortschrittlichen Technologien können Zahnärzte, Kieferorthopäden und Oralchirurgen eine präzisere Diagnose stellen und besser informierte Entscheidungen über die notwendige Behandlung treffen. Dies führt in vielen Fällen zu einer schnelleren, sichereren und effektiveren Behandlung der Hyperdontie.
Wie verläuft die Extraktion zusätzlicher Zähne?
Indikationen und Vorteile der Zahnextraktion
Die chirurgische Entfernung der überzähligen Zähne ist die häufigste und effektivste Behandlungsmethode bei Hyperdontie. Diese Maßnahme wird in der Regel empfohlen, wenn die überzähligen Zähne zu Problemen wie Zahnengstand, Fehlstellungen oder ästhetischen Beeinträchtigungen führen. Auch wenn die überzähligen Zähne Schmerzen verursachen oder die Mundhygiene beeinträchtigen, ist eine Extraktion notwendig.
Der Hauptvorteil der Zahnextraktion besteht darin, dass sie sofortigen Platz für die verbleibenden Zähne schafft und somit das Risiko von Zahnfehlstellungen und Karies durch schwer zugängliche Zahnzwischenräume reduziert. Darüber hinaus kann die Extraktion die Mundgesundheit verbessern und die ästhetische Erscheinung des Gebisses wiederherstellen.
Chirurgischer Ablauf und Nachsorge
Der chirurgische Eingriff zur Entfernung überzähliger Zähne wird in der Regel unter Lokalanästhesie durchgeführt. Bei komplexeren Fällen, insbesondere bei Kindern, kann auch eine sog. ITN (Intubationsnarkose) in Betracht gezogen werden. Der Zahnarzt macht einen Schnitt im Zahnfleisch, um den überzähligen Zahn freizulegen und zu entfernen. In manchen Fällen muss auch in geringem Umfang umgebender Knochen entfernt werden, um den Zahn vollständig extrahieren zu können.
Nach der Operation ist eine sorgfältige Nachsorge wichtig. Der Patient sollte für einige Tage auf feste Nahrung verzichten und weiche Speisen bevorzugen. Zudem sind regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt notwendig, um die Heilung zu überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Auch Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente können verschrieben werden, um postoperative Beschwerden zu lindern.
Wie wird der Biss nach einer Hyperdontie-Behandlung korrigiert?
Notwendigkeit und Methoden der Kieferorthopädie
Nach der Extraktion der überzähligen Zähne kann es notwendig sein, eine kieferorthopädische Behandlung in Erwägung zu ziehen. Diese Behandlung dient dazu, die verbleibenden Zähne in eine korrekte Position zu bringen und den Biss zu stabilisieren. Besonders bei Kindern und Jugendlichen, deren Kiefer noch im Wachstum sind, kann eine kieferorthopädische Behandlung entscheidend sein, um langfristige Gebissprobleme zu verhindern.
Arten von kieferorthopädischen Geräten
Es gibt verschiedene Arten von kieferorthopädischen Geräten, die je nach spezifischem Fall und Alter des Patienten eingesetzt werden können. Zu den gängigsten Methoden gehören feste Zahnspangen und herausnehmbare Aligner (Zahnschienen). Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, die Ihnen gerne Ihr Kieferorthopäde erläutert.
Langfristige Vorteile der kieferorthopädischen Behandlung
Durch die kieferorthopädische Behandlung lassen sich nicht nur ästhetische Verbesserungen erzielen, sondern auch funktionelle Vorteile. Ein gut ausgerichteter Biss kann das Risiko von Kiefergelenksbeschwerden (Temporomandibuläre Dysfunktion oder Craniomandibuläre Dysfunktion, CMD) reduzieren und die Kau- und Sprechfunktion verbessern. Zudem erleichtert die korrekte Zahnstellung die Mundhygiene, was das Risiko für Zahnfleischentzündungen und Karies verringert.
Wie werden Behandlungen für Hyperdontie individuell angepasst?
Individuelle Behandlungsstrategien
Jeder Fall von Hyperdontie ist einzigartig und erfordert daher eine individuelle Behandlungsstrategie. Die Wahl der geeigneten Therapie hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Alter des Patienten, die Anzahl und Lage der überzähligen Zähne, das Vorhandensein von Symptomen und die allgemeine Mundgesundheit. In einigen Fällen kann es notwendig sein, interdisziplinäre Ansätze zu verfolgen, die zusätzliche Fachärzte wie Kieferorthopäden oder Oralchirurgen einbeziehen.
Über Dr. med. dent. Moritz Michael Göde
Dr. med. dent. Moritz Michael Göde arbeitet seit fast drei Jahren als Zahnarzt mit Tätigkeitsschwerpunkt Kieferorthopädie bei California Smile in und bei München. Seit Anfang 2024 ist der ebenfalls studierte Kommunikationswissenschaftler Standortleiter der Praxis “California Smile – Grafing bei München”. Der geprüfte Heilpraktiker steht vor Beendigung eines nebenberuflichen Master-Studiengangs (M.Sc. Orthodontics) in Österreich sowie einer schlafzahnmedizinischen Zusatzausbildung. Seine durch internationale Fortbildungen geformten Spezialgebiete neben der klassischen Kieferorthopädie liegen auf der nichtchirurgischen Behandlung von Gummy-Smiles (“Zahnfleischlächeln”) und Airway-Störungen bei Kindern wie auch Erwachsenen. Getreu seinem Motto “Humor ist das beste Gleitmittel für Information” steht der Unterfranke als erfolgreicher Science Slammer regelmäßig auf Deutschlands Bühnen, um sein Wissen mit dem Publikum zu teilen.
Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbsttherapie gedacht. Sie ersetzen keinesfalls eine fachärztliche Beratung. Bei Beschwerden, Fragen oder Unsicherheiten bezüglich des Themas Hyperdontie sollten Sie immer eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.
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