MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus besitzt – mit wenigen Ausnahmen – alle Spiele zu Warhammer auf Steam (und einigen anderen Plattformen). Eines davon hat es ihm aber zuletzt besonders angetan: Chaos Gate – Daemonhunters. Jeder, der nach einer Machtphantasie im XCOM-Stil sucht, ist hier bestens bedient.
In ein paar freien Tagen habe ich mir vorgenommen, endlich mal meine Pile of Shame etwa aufzuräumen. Und was wäre für den Anfang besser, als einmal endlich mal die Liste mit Spielen aus meinem Lieblings-Universum anzugehen?
Warhammer war lange Zeit bekannt dafür, die Lizenz zu verschleudern und miese Videospiele abzuliefern. Spätestens seit dem riesigen und phänomenalen Total War: Warhammer 3 ist der Fluch aber endgültig gebrochen.
Suche ich auf Steam nach Warhammer, fehlt mir dort nur noch Bolt Gun, aber Oldschool-Shooter sind einfach nicht meins. Was mich jetzt gehookt hat, ist Warhammer 40.000: Chaos Gate – Daemonhunters.
Das Spiel ist von 2022 und seit dem Humble Bunde vom Mai 2023 wartet es in meiner Bibliothek darauf, gespielt zu werden. Jetzt ärgere ich mich dafür, das nicht schon früher gemacht zu haben.
Der Release-Trailer zu Warhammer 40.000: Chaos Gate – Daemonhunters
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Taktische Rundenstrategie, die vielen bekannt vorkommen dürfte
Chaso Gate: Daemonhunters ist ein rundenbasiertes, taktisches Strategiespiel. Falls euch das Genre nichts sagt: der bekannteste Vertreter ist das berühmte XCOM und das Spielprinzip hat viele Spiele danach inspiriert.
Anders als etwa das Rundenstrategiespiel Gladius, das mich zuletzt gefesselt hat, baut ihr hier aber keine Basen und pumpt Truppen, sondern ihr spielt einen Squad aus 4 oder 5 Charakteren und bestreitet einzelne Einsätze oder Missionen.
Dabei spielt ihr nicht irgendwelche Leute, sondern einige der härtesten Space Marines in der Welt von Warhammer 40.000 überhaupt: die unverderblichen Grey Knights, von deren Existenz kaum jemand überhaupt weiß.
Ziel des Spiels ist es, in den einzelnen Missionen (sich häufig wiederholende) Aufträge zu erfüllen, mit den Belohnungen euer Schiff und eure Truppen zu verbessern und schließlich eine Seuche aufzuhalten – eine neue Super-Krankheit des verdrehten Chaos-Gottes Nurgle.
Vom Ragequit zum „schummeln“
Daemonhunters ist dabei wirklich bockschwer. Ich habe mit XCOM zugegeben eher wenig Erfahrung, mit Rundenstrategie und Taktik aber doch schon etwas. Als schlechten Spieler würde ich mich also nicht bezeichnen.
Trotzdem kriege ich selbst auf normaler Schwierigkeit regelmäßig aufs Fressbrett und das so richtig. Jeder tolle Plan, der gerade noch gut zu funktionieren scheint, scheitert zwei Runden später, weil von irgendwo her neue Gegner auftauchen.
Das hat mich schon mehrmals zum Ragequit getrieben oder dazu, „savescumming“ zu betreiben – also neu laden, wenn etwas nicht funktioniert. Dazu nutze ich einige DLCs, von denen mindestens einer eine ziemlich unfaire Einheit mitbringt, die schon auf Maximalstufe anfängt.
Anders geht’s aber teilweise einfach nicht. Selbst auf Reddit geben etliche Spieler zu, gewisse Missionen nur so zu schaffen. Aber ganz ehrlich: Das macht so richtig Laune. In den ersten 5 Tagen bin ich bei 35 Stunden und es wären mehr, wenn ich mehr Zeit hätte.
Übermenschen-Feeling wie in Space Marine 2
Was Daemonhunters so gut macht, ist das Gefühl, das es vermittelt. Ich habe nicht einfach ein paar entbehrliche Soldaten, die ich in Massen auf die Dämonen schmeiße. Nein, da stehen gezüchtete und aufgepumpte Übermenschen, deren Waffen alleine kein normaler Mensch anheben könnte.
Genau das zeigt sich in jeder Mission. Mit einem wuchtigen Tritt werden meterdicke Stahltüren eingetreten, mein Psioniker brutzelt mal kurz einen Dämonen in einer Exekutions-Animation zurück in den Warp. Zuletzt habe ich mich in Space Marine 2 so sehr wie ein Space Marine gefühlt.
Geht mal ein Marine zu Boden, steht er 3 Runden später wieder auf – zwar geschwächt, aber kampfbereit. Das ist Kampfeifer!
Übrigens: Die Astartes teilen sich zwar die Ausrüstung, es einige Waffen können nur von bestimmten Klassen ausgerüstet werden, andere sind per Talent erlernbar. Dadurch ergeben sich verschiedene Kombinationen an Klassen, die man, je nach Spielstil, mitnehmen kann oder will.
Dass ich, ganz nebenbei, noch mein Schiff ausbauen kann und einen coolen Purificator, eine völlig aufgmentierte Tech-Priesterin sowie eine nahezu gefühllose Inquisitorin als Berater habe, rundet das ganue Spielgefühl nochmal ab. Das ist wirklich Warhammer par excellence.
Zugegeben, das Spielprinzip ist etwas eigen, gefällt vermutlich nicht jedem und man braucht wirklich eine Weile, bis man nicht mehr ständig hart kassiert. Aber schon der Lernprozess macht Spaß und begeistert mich seit Stunden und sicher noch länger. Falls ihr euch aber noch anderweitig umsehen wollt, findet ihr hier die 7 besten Spiele, um in die Welt von Warhammer einzusteigen.