Vor knapp 2 Wochen ist mit Captain America: Brave New World der vierte Film zum namensgebenden Superhelden erschienen. Im Film kämpft er jedoch nicht nur gegen klassische Schurken, sondern auch gegen ganz andere Probleme.
Was wurde bisher kritisiert? Zuvor stand Captain America: Brave New World wegen seiner Qualitätsmängel in der Kritik. Optisch ähnle der Film laut Community eher einer günstigen Fernsehproduktion. Insbesondere die Spezialeffekte würden zu wenig hermachen und schlechter aussehen als in vergleichbaren Produktionen.
Besonders bemängelt wurden auch die Actionsequenzen, im Speziellen vor allem die Kampfchoreografien. Sie seien zu langsam und langweilig. Aber auch Sam Wilson sei als neuer Captain America irgendwie unglaubwürdig, was auch seine hochmoderne Ausrüstung nicht aufwiegen könne.
Gerade in den letzten Teil spielt auch weitere Kritik, die nun laut wird. Denn neben den genannten Punkten kämpft der neue Captain scheinbar nicht nur gegen Schurken, sondern auch gegen ausgewachsene Handlungslücken.
Captain America: Brave New World – Trailer Zumm Film
Weitere Videos
Autoplay
Von misslungenen Gehirnwäschen und ignorierten Ereignissen
Welche Plotholes Hut Captain America: Brave New World? Wie Gamerant zusammengetragen hat, gäbe es vor allem 3 große Handlungslücken, die den Film unglaubwürdig machen. Zum einen sei da der Plan des Leaders mit der Gehirnwäsche. Dieser wirke zunächst gefährlich und genial. Die Idee, Helden mithilfe von Lichtsignalen und Musik zu manipulieren, habe etwas Bedrohliches. Doch je weiter die Handlung voranschreite, desto mehr Fragen werfe dieser Plan aber auf.
Unklar bleibe beispielsweise, wie der Leader überhaupt an seine Opfer gelangte, wie die Gehirnwäsche funktionierte und warum er nicht auch Captain America oder Präsident Ross beeinflusste. Ein einziger beiläufiger Kommentar von Ross – dass der Leader „in Dateien hacken kann, also warum nicht auch Menschen manipulieren?“ – diene als dürftige Erklärung. Angesichts der zentralen Rolle dieses Plans wäre eine ausführlichere Erläuterung wünschenswert gewesen.
Ein weiterer Punkt sei, dass Captain America: Brave New World die Enthüllungen und Geschehnisse aus der Serie Secret Invasion völlig ignoriere.
Besonders, da Ross nun einen Präsidenten ersetze, der sich als Skrull entpuppte, nachdem in der Serie die Skrull-Infiltration enthüllt wurde, wirke es unglaubwürdig, dass keine Maßnahmen ergriffen werden. Eine der größten Enthüllungen in der MCU-Geschichte würde hier einfach übergangen, als hätte sie nie stattgefunden.
Ein dritter Punkt sei, dass sich im Film schlechte Nachrichten auf seltsame Weise blitzschnell verbreiten.
Ein Beispiel sei der Angriff auf Isaiah Bradley durch die gehirngewaschenen Anhänger des Leaders. Obwohl Sam und Joaquin bereits von Präsident Ross entlassen wurden, erhält Joaquin sofort eine Warnung über die Ereignisse im Raft – aber von wem er die erhalten hat, bleibt unklar. Auch warum Sam davon erfährt, noch bevor der Präsident selbst Bescheid weiß, sei ein Mysterium. Ross scheine erst viel später informiert zu werden.
Noch absurder sei es, als der Leader sich stellt und plötzlich alle Medien über sein Manifest gegen Ross Bescheid zu wissen scheinen. Während Ross gerade eine Pressekonferenz gibt, wird er bereits mit den Enthüllungen konfrontiert – als wäre die Nachricht in Sekunden um die Welt gegangen.
Diese und ähnliche Qualitätslücken führen offenbar dazu, dass der neue Marvel-Film eher durchschnittliche Kritiken einheimst. So erhält er auf Rotten Tomatoes gerade mal einen Score von 49 %, das Publikum bewertet ihn mit 79 %. Auf IMDb erhält der Film eine Wertung von 6,1 von 10 Sternen.
Besonders positiv hervorgehoben wird meist die schauspielerische Leistung von Harrison Ford. Der gab zuletzt auf seine für ihn bekannte Art bekannt, was Marvel tun musste, damit er den Red Hulk spielt: „Es ist keine Magie, es ist Kommerz“ – Harrison Ford erklärt, wie Marvel ihn dazu brachte, Red Hulk zu spielen