Die erste meteorologische Herbstwoche startet in Rheinland-Pfalz mit warmen Temperaturen, aber auch mit Starkregen. Im Nordwesten des Landes gab es teils heftige Unwetter.
In Schönecken in der Verbandsgemeinde Prüm ist es wegen Starkregens am Nachmittag im ganzen Ort zu Überschwemmungen gekommen – und auch zu höheren Wasserständen an der Nims. ARD-Wetterexperte Sven Plöger sagte am Montagabend im SWR, in der Region um Prüm seien innerhalb kürzester Zeit 76 Liter Regenwasser pro Quadratmeter runtergekommen.
Der zuständige Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) sprach von einer kleinen Sturzflut, die durch den Ort geflossen sei. Teile des Ortes waren bis zum Abend ohne Strom, unter anderem auch das Seniorenheim. Dort wurden zwischenzeitlich Notstromaggregate eingesetzt, damit die benötigten medizinischen Geräte weiterlaufen konnten.
Auch in der Verbandsgemeinde Südeifel sei wegen des Unwetters in mehreren Orten der Strom ausgefallen. Teils seien auch Bäume umgestürzt.
Schönecken, Birresborn, Bullay
In Schönecken liefen am späten Montagnachmittag nach einem Unwetter die Aufräumarbeiten. In der VG Südeifel gab es Stromausfälle. Bei Neumagen-Dhron kam es zu einem Hangrutsch.
Mo.2.9.2024
14:00 Uhr
SWR4 am Nachmittag
SWR4
Häuser unter Wasser, Keller überflutet
In Eifel-Ort Birresborn standen laut dem BKI des Kreises Vulkaneifel Häuser unter Wasser. Nach dem Unwetter bemühten sich Anwohner, ihre Grundstücke vom Schlamm zu befreien. An einem Haus kam es zu einem kleinen Erdrutsch.
Bei Bullay an der Mosel mussten laut Polizei nach einem Unwetter Keller ausgepumpt werden.
Umgestürzte Bäume und Hangrutsch
Auf der Straße zwischen Neumagen-Dhron und Papiermühle gab es einen leichten Hangrutsch. Wie der zuständige BKI mitteilte, waren dort Steine und Geröll auf die Straße gefallen. Die A1 zwischen Manderscheid und Mehren sei außerdem kurzzeitig von umgestürzten Bäumen blockiert gewesen.
Das sagt ein Meteorologe zu der Wetterlage
Grund für die derzeitige Wetterlage seien zum einen die “feuchten Luftmassen mit viel Niederschlagswasser in den Wolken”, sagt Meteorologe Marcus Beyer vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Erschwerend komme hinzu, dass sich die Wolken aktuell nur langsam bewegen würden, so könne sich viel Regen über der gleichen Region abladen.
Überflutungen nicht ausgeschlossen
Örtlich seien damit auch Regenmengen bis in den extremen Bereich nicht ausgeschlossen. Wo exakt dies passiere, lasse sich aber nicht sagen. “Dort, wo die großen Mengen fallen, kann es örtlich zu Überflutungen kommen.”
Der Deutsche Wetterdienst hatte am Nachmittag amtliche Unwetterwarnungen für Rheinland-Pfalz herausgegeben. Für weite Teile des Eifelkreis Bitburg-Prüm galten Warnungen der höchsten Warnstufe 4 – vor schweren Gewittern, extrem heftigem Starkregen und Hagel. Im benachbarten Kreis Vulkaneifel gab es Warnungen der Stufe 3.
Gefahr von Unwetter in Rheinland-Pfalz
Verhalten bei Starkregen: Das sollten Sie wissen
Der Klimawandel beschert uns vermehrt Extremwetterlagen. So treffen uns auch häufiger Unwetter und Starkregen. Hier erfahren Sie, wo sie sich informieren können und wie man sich verhalten sollte.
Auch am Dienstag Potenzial für Unwetter
Auch am Dienstag können sich in Rheinland-Pfalz bereits am Vormittag teils kräftige Gewitter mit Unwetterpotenzial bilden. Nachmittags ist es dann wieder freundlicher und vielfach trocken. Am Mittwoch wird es dagegen regnerisch. Die Höchstwerte liegen bei 20 bis 25 Grad.
Die große Hitze lässt nach
Am Donnerstag zeigt sich der Himmel wechselnd bewölkt, nachmittags kann es örtlich starke Gewitter geben. Die Temperaturen erreichen 21 bis 28 Grad, mit den niedrigsten Werten im Westen und Nordwesten.