Neue E-Prämie kommt: Warum Sie jetzt auf keinen Fall ein Elektroauto kaufen sollten
Mittwoch, 12.03.2025, 12:49
Sie wollen ein E-Auto? Dann sollten Sie mit dem Kauf noch warten, denn bald dürfte es billiger werden: Die künftige Bundesregierung hat eine neue Prämie für Stromer angekündigt. Wie die aussehen könnte und was die Vor- und Nachteile einer E-Prämie sind.
Die Verkaufszahlen von E-Autos haben im Januar und Februar 2025 wieder deutlich angezogen . Doch wer sich aktuell einen neuen Stromer kauft, hat womöglich zuviel bezahlt. SPD und CDU/CSU haben in ihrem Sondierungspapier beschlossen, dass es mit der künftigen Regierung wieder direkte Kauf-Subventionen für E-Fahrzeuge geben soll. Wörtlich steht in dem Papier vom 8. März: „ Wir bekennen uns klar zum Automobilstandort Deutschland und seinen Arbeitsplätzen. Dabei setzen wir auf Technologieoffenheit. Wir wollen uns aktiv dafür einsetzen, Strafzahlungen aufgrund der Flottengrenzwerte abzuwehren. Gleichzeitig wollen wir die E-Mobilität durch einen Kaufanreiz fördern .“
Neue Elektroauto-Kaufprämie kommt offenbar noch 2025
Was „Technologieoffenheit“ genau bedeutet, bleibt dabei abzuwarten. Bekanntlich will die SPD auf jeden Fall am Verbrenner-Verbot festhalten, obwohl das gerade in der EU auf dem Prüfstand steht und es womöglich Änderungen an Brüssels „Elektro Only“-Strategie gibt. Da eine Ablehnung des Verbrenner-Aus im Sondierungspapier nicht erwähnt wird, sieht es allerdings danach aus, dass auch hier sich die SPD durchgesetzt hat.
Die neue Kaufprämie ist dennoch keine Überraschung und wurde – im Gegensatz zu vielen anderen Dingen, die jetzt beschlossen wurden – auch bereits in den Wahlprogrammen beider Parteien angekündigt. Nach Informationen von FOCUS online wurde bei den Verhandlungen noch nicht besprochen, wie genau die Prämien aussehen werden und wie hoch sie ausfallen. Die von CSU-Chef Markus Söder vor einigen Monaten vorgeschlagene Idee, neben E-Autos auch sparsame Verbrenner-Neuwagen zu fördern, ist offenbar durchgefallen.
Sinnvoll oder Quatsch? Experte erklärt, was neue Abwrackprämie bringen würde
Neue „Innovationsprämie“ oder Abwrackprämie?
Denkbar sind jetzt mehrere Szenarien, die auch schon im Vorfeld der Wahl diskutiert wurden:
- Eine direkte Kaufprämie nach dem Vorbild der sogenannten Innovationsprämie der vergangenen Jahre. Damals gab es in Abhängigkeit vom Bruttolistenpreis eine Prämie, die zuletzt maximal 6750 Euro bei neuen und 3000 Euro bei gebrauchten E-Fahrzeugen betrug. 2024 lief die Prämie aus und sorgte vorübergehend für einen Einbruch bei den Verkaufszahlen.
- Eine Abwrackprämie für ältere Verbrenner so wie sie bereits von der SPD vorgeschlagen wurde. Der Vorteil dabei wäre, dass nicht nur wohlhabende Autokäuferinnen und -käufer profitieren würden, sondern auch Normal- und Geringverdiener; vorausgesetzt, dass für sie ein E-Auto überhaupt infrage kommt. Der Autohandel würde eine Abwrackprämie vor allem deshalb begrüßen, weil er dann die schlecht verkäuflichen gebrauchten E-Fahrzeuge schneller loswürde. Denn nach wie vor haben Stromer einen hohen Wertverlust .
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Subventionsprogramm für chinesische Autoindustrie?
Laut einer aktuellen Umfrage von mobile.de im März 2025 kommt für 63 Prozent aller Deutschen derzeit ein E-Auto nicht infrage. Der Hauptgrund: Die Autos sind zu teuer. Kaufprämien könnten also durchaus hilfreich für die E-Auto-Branche sein. “Gerade E-Autos im Einstiegssegment können den Markt beleben – das gilt sowohl für Neuwagen als auch für Gebrauchte“, sagt Julia Riethmüller, Sales Director bei mobile.de. Kaufprämien stehen aber auch in der Kritik, lediglich kurzfristige Strohfeuer zu verursachen und die Konsumenten an günstigere Preise zu gewöhnen. Zudem gaben bisher die Hersteller, die die Hälfte der Prämie beisteuerten, durch vorher noch schnell erhöhte Listenpreise auch nicht unbedingt den ganzen Preisvorteil an die Kunden weiter.
Egal für welche Variante man sich entscheidet – für die Steuerzahler wird die Freigiebigkeit der künftigen Bundesregierung in jedem Fall teuer. Bereits jetzt wird die Emobilität indirekt massiv subventioniert, etwa durch die künstliche Verteuerung von Benzin und Diesel per CO2-Steuer oder die Befreiuung von Elektrofahrzeugen von der Kfz-Steuer. Auch bei der Dienstwagenbesteuerung genießen E-Auto-Fahrer in Deutschland Privilegien. Das Nachbarland Österreich schafft übrigens die Kfz-Steuerbefreiung für E-Fahrzeuge gerade ab.
Offen bleibt, welche Autohersteller von den neuen Kaufprämien letztlich am meisten profitieren würden. Auch wenn chinesische Autobauer derzeit noch keine große Rolle in Deutschland spielen und die EU durch Zölle eine Import-Schwemme von China-Stromern stoppen will, wird sich das nicht lange vermeiden lassen. Der Elektro-Riese BYD will noch 2025 seine neue Fabrik in Ungarn eröffnen und baut eine weitere in der Türkei. Auch Deutschland hat BYD als möglichen Produktionsstandort ins Auge gefasst. Kaufprämien für E-Autos wären also über kurz oder lang auch ein Subventionsprogramm für die chinesische Industrie.
Fünf E-Autos bis 40.000 Euro – vom City-Floh bis zum Bulli
Während VW seinen neuen Volksstromer ID.1 erst 2027 auf den Markt bringen kann, sind in diesem Jahr bereits viele spannende neue Stromer erschienen oder tun das in Kürze. Der Markt wächst rasant. Als Beispiel hier fünf aktuelle Modelle unter 40.000 Euro, die selbst bei einer Neupreis-Kappungsgrenze von der neuen Kaufprämie profitieren dürften:
Fiat Grande Panda (Basisversion ab 24.990 Euro, Reichweite 320 km): Im Vergleich zum kleinen Fiat 500 e ist der neue Viertürer Grande Panda ein vollwertiges Auto mit frischem Design. Alternativ bekommt man ihn aber auch mit einem kleinen Hybrid-Benziner.
Vw id.buzz (Basisversion ab 33.330 Euro, Reichweite 330 km): VW hat seinen Elektro-Bulli bereits deutlich im Preis gesenkt. Abgesehen von der etwas dürftigen Reichweite und dem nicht sehr hochwertigen Ambiente bietet der E-Bulli viel Platz und mittlerweile auch diverse Varianten (XL-Version, Allrad etc.).
Skoda Elroq (Basisversion ab 33.900 Euro, 366 km Reichweite): Das neue Elektro-SUV sieht schnittig aus und bietet eine ordentliche Reichweite mit vielen Ausstattungsoptionen.
Hyundai Insster (Basisversion ab 23.900 Euro, 250 km Reichweite): Der City-Floh ist ein kleines Raumwunder und bietet sich als perfekter Zweitwagen an.
Opel Astra Electric (Basisversion ab 37.990 Euro, 418 km Reichweite): Neben den SUV Mokka und Grandland bietet Opel für Fans klassischer Kompakter auch den Astra als E-Version an, als Schrägheck-Limousine und Kombi.
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