Tee gilt gemeinhin als gesündere Alternative zu Kaffee – aber stimmt das wirklich? Lesen Sie hier, welches Getränk am Morgen die bessere Wahl ist.
Schwarztee und Kaffee sind die Favoriten vieler Menschen am Morgen. Die Deutschen trinken im Schnitt rund 169 Liter Kaffee und etwa 28 Liter Schwarztee pro Jahr. Aber welches Getränk ist gesünder?
Koffein: Diese Wirkung hat der Wachmacher auf den Körper
Koffein ist der Wirkstoff in Kaffee und Schwarztee. Im Tee heißt Koffein Teein. Es wirkt aber genauso wie Koffein. Die Menge macht den Unterschied.
- Kaffee enthält etwa doppelt so viel Koffein wie Schwarztee. Es wirkt schnell, intensiv und kurzzeitig. Das macht Kaffee besonders für Menschen attraktiv, die einen schnellen Energieschub benötigen.
- Schwarztee enthält weniger Koffein, dafür sorgt die langsame Freisetzung für eine länger anhaltende Wachsamkeit. Diese verzögerte Wirkung wird auf die Polyphenole im Tee zurückgeführt, die das Koffein binden und seine Aufnahme verzögern.
Die empfohlene Koffeinmenge liegt laut der Bundeszentrale für Ernährung bei bis zu 400 Milligramm pro Tag für gesunde Erwachsene. Dies entspricht etwa vier bis fünf Tassen Kaffee oder sechs bis sieben Tassen Schwarztee.
Kaffee: Das sind die Vorteile
Kaffee wird oft kritisch betrachtet, doch Studien zeigen, dass regelmäßiger moderater Konsum gesundheitliche Vorteile bieten kann:
- Schutz vor Krankheiten: Kaffee kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, bestimmte Krebsarten (wie Leber- oder Darmkrebs), Gicht und Lebererkrankungen wie Leberzirrhose senken.
- Förderung der Gehirngesundheit: Menschen, die regelmäßig Kaffee trinken, haben ein geringeres Risiko für neurodegenerative Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer. Auch Depressionen können durch Kaffee positiv beeinflusst werden.
- Antioxidative Wirkung: Neben Koffein enthält Kaffee zahlreiche Antioxidantien, die Zellschäden durch freie Radikale reduzieren und so die allgemeine Gesundheit fördern.
Die gesundheitlichen Vorteile sind jedoch stark von der individuellen Verträglichkeit und der konsumierten Menge abhängig.
Schwarztee: Richtig gesund dank Polyphenolen
Auch Schwarztee hat gesundheitliche Vorteile, die vor allem auf seine sekundären Pflanzenstoffe zurückzuführen sind:
- Polyphenole: Diese Stoffe wirken antioxidativ und schützen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie tragen dazu bei, Entzündungen im Körper zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken.
- Theaflavin: Während der Fermentation von grünem zu schwarzem Tee entstehen Theaflavine, die antibakteriell wirken und den Stoffwechsel positiv beeinflussen können.
- Gerbstoffe: Die im Schwarztee enthaltenen Gerbstoffe, auch Tannine genannt, können den Blutdruck und Cholesterinspiegel senken. Sie haben ebenfalls eine antibakterielle Wirkung und fördern die Verdauung.
Schwarztee gilt durch diese Eigenschaften als mildere und magenfreundlichere Alternative zu Kaffee, insbesondere für Menschen mit empfindlichem Magen.
Was ist besser: Kaffee oder Tee?
Beide Getränke können Schadstoffe enthalten, die durch Verarbeitung und Anbau in das Endprodukt gelangen. In einer Untersuchung fanden sich im Kaffee Schadstoffe wie Acrylamid (potenziell krebserregend ) und Methylfuran (leberschädigend). Die Belastung war jedoch in Bio-Produkten meist geringer.
Auch im Schwarztee fanden sich Wirkstoffe, die der Gesundheit schaden können. In getesteten Schwarztees fanden sich Rückstände von zwölf verschiedenen Pestiziden, darunter Glyphosat. Bio-Tees schnitten auch hier deutlich besser ab.
Beide Getränke haben gesundheitliche Vorteile und können in Maßen genossen werden. Entscheidend ist die Qualität: Setzen Sie auf Bio- und fair gehandelte Produkte, um Schadstoffe zu vermeiden und nachhaltige Anbaumethoden zu fördern. Egal ob Kaffee oder Schwarztee – die Dosis macht das Gift.