Schmeißen Sie Lebensmittel direkt weg, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist? Das ist bei vielen Produkten gar nicht nötig.
Viel sinnvoller ist es, sich betroffene Lebensmittel genau anzusehen und auf die eigenen fünf Sinne zu vertrauen.
So sind Sie auch bei frischen Produkten wie Fisch oder Fleisch auf der sicheren Seite, entsorgen nichts, was noch gut ist, und gehen mit verdorbenen Produkten kein Risiko ein.
Lebensmittel: Wann sind sie verdorben?
Verdorbene Lebensmittel schmecken nicht nur ungenießbar, ihr Verzehr kann auch krank machen. Woran Sie erkennen, dass ein Produkt nicht mehr gegessen werden sollte, ist jedoch je nachdem, worum es sich handelt, verschieden.
Optik, Geruch und Beschaffenheit geben entscheidende Hinweise, ob Sie ein Lebensmittel wegwerfen sollten oder noch verwenden können.
1. Fisch
Bei Fisch müssen Sie besonders vorsichtig sein, denn Bakterien und Keime vermehren sich hier besonders schnell. Wer verdorbenen Fisch isst, muss mit einer Lebensmittelvergiftung und entsprechenden Folgen wie Erbrechen und Durchfall rechnen.
Ob Sie frischen Fisch vor sich haben, lässt sich am einfachsten anhand des Geruchs bestimmen. Der Fisch darf nicht zu stark nach Fisch riechen. Sobald der Geruch unangenehm stark ist, sollten Sie das Produkt auf jeden Fall entsorgen.
Doch auch die Optik kann Aufschluss über die Haltbarkeit geben. Schlaffes, farbloses Fleisch zeugt beispielsweise von weniger Frische.
Achten Sie bei ganzen Fischen auf die Augen – sind diese matt oder milchig, ist der Fisch nicht mehr genießbar. Auch Schuppen, die sich sehr leicht lösen, verraten Ihnen, dass der Fisch nicht mehr ganz frisch ist.
Im Allgemeinen sollten Sie frischen Fisch innerhalb von drei Tagen verzehren.
2. Fleisch
Bei Fleisch ist ebenfalls besondere Vorsicht geboten. Hier ist die Farbe der beste Gradmesser für die Haltbarkeit des Produkts. Je nach Fleischsorte sollten Sie aber zusätzlich auf andere Indikatoren achten. Hüten Sie sich beispielsweise davor, ein Steak zu essen, das im rohen Zustand bereits eine gräuliche Farbe angenommen hat.
Flüssigkeitsverlust, also wenn das Fleisch übermäßig nass oder schmierig geworden ist, deutet ebenfalls darauf hin, dass die Haltbarkeit überschritten ist.
Hackfleisch verdirbt besonders schnell, da es durch die Zerkleinerung viel Oberfläche hat, auf der sich Bakterien vermehren können. Sie sollten frisches Hack daher am besten noch am selben Tag verarbeiten. Erneut können eine gräuliche Farbe und der Geruch hier Aufschluss über die Frische geben.
Wurst hält sich ebenfalls nur wenige Tage. Sie sondert Flüssigkeit ab und entwickelt einen unangenehmen Geruch, wenn sie schlecht wird. Salami hält sich im Allgemeinen etwas länger, der Geruch von ranzigem Fett verrät, dass sie verdorben ist.
3. Milchprodukte
Bei Milchprodukten fällt die Haltbarkeit je nach Verarbeitungsgrad ganz unterschiedlich aus. Butter beispielsweise hält sich mehrere Wochen im Kühlschrank, wenn sie verpackt oder in einer Dose verschlossen ist.
Färbt sie sich dunkelgelb, sollten Sie sie nicht mehr essen. Ein ranziger Geruch oder Geschmack ist der eindeutigste Hinweis, dass Sie sie entsorgen sollten.
Milch ist oft noch länger nach Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar. Sie gerinnt, wenn sie schlecht wird, riecht dann sauer und wird flockig. Von außen können Sie dies manchmal sogar an dem ausgebeulten Karton erkennen. H-Milch hingegen wird nicht sauer, sondern bitter und schleimig statt flockig.
Bei Joghurt, Quark oder Schmand bildet sich mit der Zeit manchmal etwas Flüssigkeit auf dem Produkt. Dies ist jedoch unbedenklich, es handelt sich dabei um Molke. Dass das Produkt verdorben ist, erkennen Sie an Bläschen an der Oberfläche, muffigem Geruch oder wenn sich bereits Schimmel gebildet hat.
4. Eigentümer
Eiern können Sie von außen nicht ansehen, ob sie noch gut sind. Auch der Geruch verrät sie im unversehrten Zustand nicht. Mit dem Wasserglas-Test finden Sie jedoch auf sichere Weise heraus, ob die Eier noch essbar sind.
Einfach ein hohes Glas mit Wasser füllen und das rohe Ei (in der Schale) ins Wasser gleiten lassen. Bleibt es am Boden des Glases, ist es frisch. Schwimmt es oben, ist es verdorben. Hängt es irgendwo in der Mitte, sollten Sie es unbedingt gut erhitzen, bevor Sie es essen.
5. Verstoß
In Brot kann sich Schimmel besonders schnell ausbreiten. Deshalb sollten Sie Brot, das Schimmelsporen jeder Art aufweist, direkt entsorgen – und zwar das ganze Brot. Den befallenen Teil abzuschneiden, reicht nicht. Schimmel kann auch im Rest bereits vorhanden, aber noch nicht sichtbar sein.
Egal, ob es sich bloß um kleine weiße Flecken oder um großflächigen grünen Schimmel handelt – weg damit.
6. Olivenöl
Olivenöl hat grundsätzlich eine lange Haltbarkeit. Sollte Ihnen auffallen, dass Ihr Öl flockt, so liegt dies höchstwahrscheinlich nur an der falschen Lagerung. Lagern Sie Olivenöl bei weniger als sieben Grad, ist dies zu kalt und das Öl kann in der Folge flocken.
Beginnt das Produkt hingegen ranzig zu riechen, deutet dies auf eine überschrittene Haltbarkeit hin – dann sollten Sie das Öl nicht mehr verwenden.
7. Schokolade
Auch Schokolade ist sehr lange haltbar. Sicherlich haben Sie auch schon mal eine weiße Schicht auf einer Tafel oder einem Riegel Schoki entdeckt.
Diese kommt durch die Kakaobutter oder den Zucker zustande und ist unbedenklich. Erst wenn Schädlinge die Süßigkeit befallen, ist die Schokolade nicht mehr genießbar.
8. Marmelade
Bei Marmelade ist es wichtig, den Zuckergehalt des Produkts zu kennen, um richtig damit zu verfahren. Hat die Marmelade mehr als 50 Prozent Zucker, kann entstandener Schimmel nämlich großzügig entfernt und der Rest trotzdem noch gegessen werden.
Bei einem geringeren Zuckergehalt sollten Sie sie hingegen nicht mehr essen. Eine blass gewordene Farbe gilt grundsätzlich als unbedenklich.
9. Wein
Sogar Wein kann schlecht werden, insbesondere bei geöffneten Flaschen. Dass Sie ihn nicht mehr trinken sollten, erkennen Sie bei Wein an einem starken Essiggeruch.
Auch eine trübe Färbung kann darauf hindeuten, dass der Wein nicht mehr genießbar ist.