Künstliche Intelligenz bedroht Arbeitsplätze, manche besonders. Eine Branche, um die Sorge berechtigt ist, sind Callcenter. Schon bald könnten sie verschwinden. Das glaubt der Chef eines indischen IT-Giganten.
Bei dem Titelbild handelt es sich um ein Symbolbild.
Um welche Branche geht es? Techspot.com berichtet über ein Gespräch mit Krithi Krithivasan, Chef des indischen IT-Giganten Tata Consultancy Services (TCS) mit der Financial Times. TCS beschäftigt weltweit mehr als 616.000 Personen und gehören zu den größten Unternehmen des Subkontinents. Sie sprechen mit ihm über die Entwicklung des Callcenter-Marktes – und für dessen Angestellte bringt er eine düstere Prognose mit.
KI bedroht 17 Millionen Arbeitsplätze
Was könnte mit der Callcenter-Branche passieren? Chatbots wie ChatGPT, Meta AI oder Microsoft Copilot gewinnen seit einigen Jahren enorm an Popularität und Qualität: Je besser die Ergebnisse in der Kommunikation mit Menschen ausfallen, desto reizvoller wird es für Unternehmen die Chatbots in der Breite einzusetzen – zum Beispiel im Kunden- oder Techsupport.
Laut Krithivasan wird es nur noch „ein Jahr oder wenige Jahre“ dauern, bis KI die Jobs in Callcentern auf ein Minimum reduziert. Menschliche Mitarbeiter werden weitestgehend nur noch als Backups fungieren, falls die vorgeschaltete KI die Fragen des Kunden nicht beantworten kann.
Bereits heute finden sich solche Einsatzszenarien bei vielen Unternehmen und er geht davon aus, dass dies rasch zum Standard für die breite Bevölkerung im globalen Maßstab wird. Laut Daten eines speziellen Reports zum Thema KI (via Gartner) wären davon rund 17 Millionen Arbeitsplätze direkt in oder im fachlichen Umfeld von Callcentern betroffen.
Wie sicher sind diese Prognosen? Generell sind solche Vorhersagen auch von Fachleuten mit Vorsicht zu genießen. Denn letztendlich sind die Prozesse innerhalb von Unternehmen aufwendig und erweitert sich das Blickfeld auf ganze Wirtschaftszweige, wird die Lage noch unübersichtlicher. Denn KI kann genauso gut neue Arbeitsfelder schaffen. Aber eines sieht Krithivasan als gesichert an: Der Wunsch von Managern KI einzusetzen ist groß – sei es nun um Arbeitskräfte einzusparen oder um Löhne zu drücken.
Natürlich gibt es neben solch für die Mitarbeiter negativen Geschichten, auch eine Sonnenseite der Künstlichen Intelligenz. Doch nützt diese den eventuell bald Entlassenen nichts, sondern eher den Unternehmen, die die Hardware für die KI liefern, zum Beispiel Nvidia. In folgendem Artikel werfen wir einen Blick auf die Aktienentwicklung des Unternehmens: Wer zu Beginn von Covid-19 nur 100 Euro in Nvidia-Aktien investiert hätte, könnte sich heute die beste Grafikkarte für mehr als 2.000 Euro kaufen