HomeNachrichtMausfigur in Köln verschwunden: Protest gegen ÖRR-Reform?

Mausfigur in Köln verschwunden: Protest gegen ÖRR-Reform?

Köln. Die Maus in Köln ist weg. Ein Instagram-Account kritisiert die Sparpläne beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk und spricht von einem „Mausflug“.

Die orangefarbene Maus ist seit Jahrzehnten das Maskottchen des öffentlich-rechtlichen Kinderfernsehens, der Satz „Klingt komisch, ist aber so.“ gehört zum deutschen Sprachschatz. Seit Dienstagmorgen gibt es Aufregung um den Kinderstar aus der „Sendung mit der Maus“. Die Maus-Statue, die normalerweise zwischen dem WDR Vierscheibenhaus und dem 1LIVE-Haus an der Kölner Mörsergasse steht, ist verschwunden.

Die „Kidnapper“ haben nach Angaben von WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn ein Schild hinterlassen, dass sich der Sender keine Sorgen machen solle. „Vielleicht ist das lustig gemeint, aber ich glaube, nicht alle Kinder, die Maus-Fans sind, finden das lustig“, sagte er – und appellierte an die unbekannten Täter, die Maus zurückzubringen.

„Also wir haben ja Humor. Wenn das Ganze ein Witz sein soll, hoffen wir auf eine gute Pointe“, erklärte Schönenborn. „Aber im Ernst: Die Maus gehört unserem Publikum, und es ist nicht in Ordnung, sie zu kidnappen – egal, was man damit machen will.“ Auf dem hinterlassenen Schild stand unter anderem auch: „Es geht mir gut und in ein paar Tagen bin ich wieder wohlbehalten zurück.“

Aktion ist vermutlich Protest gegen Reformpläne beim ÖRR

Auf Instagram gibt es seit Dienstag einen Account namens „Die Reise mit der Maus“. Dort sind – Stand Mittwochmorgen – fünf Postings erschienen. In zwei Kurzvideos im Stil eines Maus-Films heißt es dort, dass die Maus einen (M-)Ausflug unternähme, weil sie sich Sorgen um „ihre Freunde und Freundinnen beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen“ mache. In einem Video kritisieren die Macher Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU), der einen höheren Rundfunkbeitrag ablehnt und stattdessen bei ARD und ZDF sparen möchte.

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Vor rund zwei Wochen hatten die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Bundesländer ihren Entwurf für eine Rundfunkreform vorgelegt. Die darin vorgestellten Reformpläne für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk umfassen unter anderem eine Senkung der Zahl von Hörfunkprogrammen sowie rein digitalen Spartensendern. Es sollen außerdem die auf Kultur spezialisierten Fernsehsender Arte und 3sat verschmolzen werden, genau wie die an Kinder und Jugendliche gerichteten Angebote Kika, ZDFneo und ONE. Aus den Kanälen Phoenix, tagesschau24, ARD-alpha und ZDF-info soll nach den Plänen ein gemeinsames Informations- und Bildungsangebot werden.

Die Reformvorschläge haben für ein reges Echo gesorgt. Wie die Koordinatorin der Rundfunkkommission der Länder, die rheinland-pfälzische Medienstaatssekretärin Heike Raab (SPD), am Montag mitteilte, haben Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen rund 16.000 Eingaben dazu gemacht. Raab erklärte: „Wir werten das rege Interesse als positives Signal für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.“ Die hohe Beteiligung belege, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk für die Bürgerinnen und Bürger einen hohen Wert und eine große Bedeutung habe. Die Beratungen zum Reformstaatsvertrag sollen bei der Ministerpräsidentenkonferenz vom 23. bis 25. Oktober weitergehen.

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Und was ist mit der Maus? Die bleibt vorerst verschwunden. Der WDR erklärte in einem Pressestatement, auch wenn die Initiatoren mit der Aktion nach eigenen Angaben auf den Wert des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hinweisen wollten, dürfe die Maus nicht für politische Kampagnen benutzt werden. „Gerade jetzt, in den Herbstferien, wird sie von vielen kleinen und großen Maus-Fans vermisst, die sich mit ihrer Lieblingsfigur fotografieren lassen wollen.“ Die menschengroße Figur war im Frühjahr 2021 zum 50. Jahrestag der ersten Folge der „Sendung mit der Maus“ vom Westdeutschen Rundfunk eingeweiht worden.

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