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Mehrere Personen eingebrochen – Eine Person reanimiert

Grainau/Berlin. Bei frühlingshaftem Wetter wagen sich einige Menschen auf einen zugefrorenen Bergsee. Kurz darauf läuft ein dramatischer Rettungseinsatz.

Mehr als ein Dutzend Menschen sind auf dem teils noch zugefrorenen Eibsee am Fuß der Zugspitze (Bayern) ins Wasser eingebrochen. Bei den Betroffenen handele es sich um eine Touristengruppe aus Indien. Mehrere Menschen wurden dabei schwer verletzt. Ein 25-jähriger Mann musste nach dem Vorfall am Donnerstagnachmittag reanimiert werden, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Abend mitteilte. Schlimmeres verhinderten wohl zwei Passanten, die die Eingebrochenen aus dem eiskalten See befreiten.

Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge um kurz vor 14 Uhr auf dem bei Touristen beliebten See am Fuße der Zugspitze, Deutschlands höchstem Berg. Die 16 Touristen im Alter von 22 bis 29 Jahren wagten sich demnach auf die dünne Eisschicht. Mehrere von ihnen brachen daraufhin ein und gerieten zumindest teilweise unter die Eisschicht in das kalte Wasser, konnten sich aber selbst ans Ufer retten. Zwei Männer und eine Frau stürzten aber komplett in den See.

Bayern: Zeugen eilten den Betroffenen zu Hilfe

Zwei Passanten wurden Zeugen des Unfalls und halfen den drei Eingebrochenen dabei, aus dem See zu kommen. Die beiden Männer, ein 37-Jähriger aus Thüringen und ein 43-Jähriger aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchennahmen ein Boot und holten alle drei Verunglückten aus dem Wasser, wie die Polizei berichtete. Danach kümmerten sich die alarmierten Rettungskräfte um die Verunglückten.

Mehrere Menschen auf zugefrorenem Eibsee eingebrochen

Einsatzfahrzeuge des Roten Kreuzes stehen am Ufer des Eibsees, nahe der Stelle, an der am Nachmittag mehrere Menschen im Eis eingebrochen waren.
© DPA Images | Karl-Josef Hildenbrand

Der 25-Jährige kam nach der Reanimation schwer verletzt ins Krankenhaus, andere erlitten Unterkühlungen. An den Rettungsmaßnahmen waren auch mehrere Hubschrauber von Polizei und Rettungsdienst beteiligt. Das BRK meldete insgesamt 14 Verletzte. Elf von ihnen galten demnach als leicht verletzt, beispielsweise durch Unterkühlungen. Zwei Personen hätten mittelschwere Verletzungen erlitten. Insgesamt vier Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden. Die übrigen Geretteten seien im Hotel am Seeufer betreut worden.

Die Polizeisprecherin sagte: „Wir gehen davon aus, dass alle geborgen werden konnten. Wir müssen das aber noch verifizieren.“ Rettungskräfte blieben deshalb vorerst am Ort des Unglücks. Nach Angaben eines ILS-Sprechers waren unter anderem drei RettungshubschrauberWasser- und Bergretter im Einsatz. Laut BRK waren auch Experten für psychosoziale Notfallversorgung vor Ort.

Eibsee: Webcam zeigt Menschen bei milden Temperaturen auf Eisfläche

Aufnahmen einer Feuchter-Webcam an einem nahegelegenen Hotel zeigten am frühen Nachmittag, dass mehrere Menschen trotz Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt und bei strahlendem Sonnenschein auf der zugefrorenen Fläche unterwegs waren. Später waren dort auch Rettungskräfte zu sehen.

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Der malerische Eibsee am Fuß der Zugspitze im oberbayerischen Grainau (neun Kilometer südwestlich von Garmisch-Partenkirchen) ist bei Ausflüglern und Touristen sehr beliebt. In Bayern sind Faschingsferien. Medienberichten zufolge hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Diskussionen um Menschen gegeben, die trotz entsprechender Warnungen das Eis des zugefrorenen Sees betreten hatten. Der See selbst ist in Privatbesitz.

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Auch die Wasserwacht Bayern warnte in der laufenden Wintersaison davor, zugefrorene Seen zu betreten, wenn diese nicht von offizieller Stelle freigegeben sind. „Es besteht Lebensgefahr, wenn man sich auf diese Eisflächen begibt“, warnte der Landesvorsitzende Thomas Huber. „Bricht man ein, so erleidet man innerhalb weniger Minuten einen Kälteschock, der zum Ertrinken führen kann.“

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