Ein skandinavisches Land hat das geschafft, wovon andere nur Träumen können: Auf den Straßen gibt es jetzt mehr E-Autos als Benziner. Deren Anzahl hat sich in der vergangenen Dekade mehr als halbiert.
2017 erreichte der Bestand an Dieselmotoren in Norwegen seinen Höhepunkt. Mit rund 1,3 Millionen Fahrzeugen machten die dieselbetriebenen Autos fast die Hälfte (47 Prozent) der gesamten Pkw-Flotte des skandinavischen Landes aus. In nur sieben Jahren hat sich jedoch einiges geändert. Mittlerweile kommen die Dieselfahrzeuge nur noch auf einen Anteil von 35 Prozent. Damit ist dieser Antrieb zwar immer noch am häufigsten auf den dortigen Straßen vertreten, doch der Trend scheint gefestigt. Wie eine Analyse des norwegischen Branchenmagazins Bilbransje24 auf Grundlage von Daten des norwegischen Straßenverbands OFV zeigt, erreichten die E-Autos im September einen wichtigen Meilenstein.
E-Autos überholen Benziner im Straßenverkehr
Im Juli dieses Jahres erreichte Norwegen bei den Neuzulassungen von E-Autos einen neuen Rekord. Knapp 92 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge waren E-Autos. Rechnet man die Hybride mit ein, lag der Anteil an elektrischen Antrieben bei satten 97 Prozent. Deutschland kam im selben Zeitraum lediglich auf einen Wert von 12,9 Prozent.
Seit dem ersten E-Auto in Norwegen im Jahr 2011 ist die Zahl der Neuzulassungen immer weiter gestiegen. Im September werden die E-Autos auf der Straße nun erst mal die Benziner überholen. Zu Beginn des Monats waren 751.450 E-Autos und 755.244 Benziner zugelassen. Da monatlich rund 10.000 E-Autos in Norwegen verkauft werden, dürfte die Zahl der Stromer also noch diesen Monat die der Benziner übersteigen. Im Juli wurden lediglich 45 Verbrenner neu zugelassen . Damit haben beiden Antriebsarten nun einen Anteil von rund 26 Prozent an der Pkw-Flotte in Norwegen. Seit 2010 hat sich die Anzahl der Benziner damit mehr als halbiert. Damals machten die insgesamt 1,6 Millionen Fahrzeuge noch 64,4 Prozent der Flotte aus. Auch der Anteil der Plug-in-Hybride ist gestiegen, auf sieben Prozent.
Von Vanessa Marx