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Mercedes EQS mit hohen Rabatten

Fast 20 Prozent Rabatt auf einen EQS: Wertverlust vom anderen Stern – Mercedes verramscht seine Luxus-Stromer

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    In der Pflanze steckt keine Gentechnik

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Mercedes wird in einigen Jahren „all-electric“. Die Krone der Akku-Schöpfung ist der Luxusgleiter EQS. Doch die Schwaben bekommen ihr Flaggschiff nur mit hohen Rabatten los. Für die langfristige Marken-Entwicklung eine Katastrophe – nicht nur bei Mercedes.

Die Mercedes S-Klasse galt lange als das beste Auto der Welt. Technik, Verarbeitung, Qualität, Design – niemand konnte dem Flaggschiff der Stuttgarter das Wasser reichen . BMW spielte mit dem 7er trotz Achtungserfolgen stets die zweite Geige, Audi mit dem A8 war nur Zaungast. Weder bei den Verkaufszahlen noch beim Image konnten 7er und A8 dem großen S das Wasser reichen.

Mercedes S-Klasse – wirklich noch ein Flaggschiff?

Eigentlich wollten die Schwaben diesen Nimbus auch in die Elektro-Welt hinüber retten. Trotz einiger „Verlängerungen“ für bestimmte Verbrenner-Modelle ist die Zukunft, die Firmenchef Ola Källenius seinem Konzern vorgegeben hat, klar: Elektrisch oder nichts. Ein Kurs, der auch vom chinesischen Großaktionär Geely mitbestimmt wird.

So sollte denn der EQS die S-Klasse beerben. Mit elektrischer Allrad-Power, fast 700 Kilometern Reichweite in der Top-Version und Hightech-Infotainment mit gewaltigen Bildschirmen. Aus S wird EQS – und das beste Auto der Welt fährt einfach in der Elektro-Welt weiter wie immer. So hoffte man in Stuttgart.

Der EQS verkauft sich schlechter als erhofft

Doch es kam anders. „Mercedes hat ein E-Problem“, titelte die Fachzeitschrift „Automobilwoche“ schon im November 2023. „In den ersten neun Monaten kamen EQS und der deutlich gefragtere EQS SUV zusammen nur auf 26.300 verkaufte Einheiten. Die Limousine allein wird im Bericht zum Absatz gar nicht mehr ­aus­gewiesen“, so die Zeitschrift. „Die Fahrzeuge der EQ-Reihe stehen auf unseren Höfen wie Blei“, wurde ein Mercedes-Partner zitiert. Die Verkaufszahlen waren deutlich unter den Erwartungen geblieben.

Auch aktuell sind die Händler mit einem Problem konfrontiert, das sie lange nicht kannten – schon gar nicht beim Flaggschiff der Marke: Sie müssen dem Kunden erklären, warum er sich für einen EQS entscheiden soll. In der riesigen Münchner Niederlassung der Sternen-Marke werden aktuell top-ausgestattete EQS-Modelle mit fast 20 Prozent Nachlass angeboten. So kostet der eigentlich mehr als 201.000 Euro teure Über-Benz als 580 4Matic in AMG-Line mit absoluter Vollausstattung noch 165.000 Euro. Und selbst das dürfte kaum der Endpreis sein, wenn man geschickt verhandelt.

Fast 20 Prozent Nachlass für das „beste Auto der Welt“

Die in den Markt gedrückten Stromer verstopfen nun auch das Gebrauchtwagen-Portfolio. „Trotz hoher Nachlässe zeigen die Händler derzeit wenig Interesse daran, diese Autos abzunehmen. Jetzt kommen weitere hinzu, denn Mercedes tauscht offenbar Vorführwagen. Weil viele nur 100 Kilometer oder weniger auf dem Tacho haben und damit zu nah an einem Neuwagen sind, würden Mit­arbeiter beauftragt, den Kilometerstand durch Extrafahrten zu erhöhen, wie zu hören ist“, berichtete die „Automobilwoche“ schon im November.

Sixt schmeißt Tesla-Modelle raus – das sind die Gründe

Dass E-Autos zumindest aktuell noch ein massives Restwert-Problem haben , ist bekannt. Für Premium-Hersteller wie Mercedes, Audi oder BMW ist das aber doppelt schlimm: Ihr Marken-Image beruht zum Teil auch darauf, dass man selbst für einen viele Jahre alten 5er, A6 oder E-Klasse mit vielen Kilometern auf dem Tacho noch Höchstpreise erzielt. Fallen dieser Nimbus und damit die Wertstabilität weg, gibt es für die Kunden einen Grund weniger, zum teuren Produkt aus deutscher Produktion zu greifen und nicht zur Konkurrenz. Zumal die Konkurrenz gerade im Elektro-Bereich viel stärker an die Tür klopft als bei den Verbrennern.

Auch dem BMW 7er droht die Restwert-Falle

Die  Restwert-Experten von Bähr & Fess Forecasts haben exklusiv für FOCUS online eine Prognose für die elektrischen und die Verbrenner-Topmodelle von Mercedes sowie dem Konkurrenten von BMW erstellt (siehe Tabelle). Die Experten sehen dabei für den EQS einen höheren Wertverlust als bei der S-Klasse:

  • Während der Restwert nach 36 Monaten und 75.000 km Laufleistung beim EQS 450 noch 52,48 Prozent beträgt, sind es beim reinen Verbrenner S 450 noch mehr als 55 Prozent. Dazwischen liegt mit 53,46 Prozent der Plug-In-Hybrid. Der Diesel S 350 d kommt laut Prognose auf einen Restwert von 55,31 Prozent.
  • Beim BMW 7er /i7 unterscheiden sich die Elektro-Version i7 mit 45,5 Prozent Restwert dagegen kaum von einem 7er mit Benzin- oder Dieselmotor. Insgesamt betrachtet verzeichnet das Flaggschiff der Münchner einen deutlich höheren Wertverlust als die S-Klasse / EQS. Ein schwacher Trost freilich für Mercedes: BMW hat mit seinen E-Autos derzeit insgesamt weniger Absatzprobleme.

Porsche Taycan als „Beifang“ zum begehrten Neunelfer

Dass Mercedes oder Porsche mit ihren elektrischen Luxus- und Sport-Modellen ein tiefes Tal durchschreiten, bestätigt auch Sportwagen- und Luxusauto-Experte Benjamin David von „David Finest Sports Cars“ aus Hamburg: „Bei einem aktuell relativ hohen Zins, zu denen die Autos bei Fremdbanken finanziert werden müssen, ist man natürlich daran interessiert, das Lager schnellstmöglich abzubauen. Das sorgt dafür, dass die Preise nach unten rutschen“, so David zu FOCUS online.

Selbst das elektrische Leuchtturm-Projekt Porsche Taycan habe einen Durchhänger, berichtet David: „Im Moment ist es so, dass die Hersteller – beziehungsweise die Autohäuser – probieren, das Auto als eine Art Beifang mitzuverkaufen, wenn man als Kunde etwas Besonderes haben möchte – wie beispielsweise einen 911 Dakar, einen GT3 RS oder 911 S/T.”

Die Autobranche baut nun darauf,  dass sich spätestens 2025 der Markt mit E-Autos normalisiert und langfristig sich die Restwerte von E-Autos denen von populären Verbrennern angleichen. Denn wenn das nicht passiert, dürften teure Stützungs-Maßnahmen notwendig werden. Die allerdings wird es wohl ohnehin geben müssen, wenn der wichtige Markt China weiter so schlecht läuft für die deutschen Premium-Autobauer.

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