HomeNachrichtMercedes W123 als Youngtimer Taxi

Mercedes W123 als Youngtimer Taxi

Kult-Oldtimer: Hallo Taxi! Unterwegs im legendären Mercedes 300 D

  • E-Mail

  • Teilen

  • Mehr

  • Twitter

  • Drucken

  • Fehler melden

    Sie haben einen Fehler gefunden?

    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.

    In der Pflanze steckt keine Gentechnik

    Aber keine Sorge:
    Gentechnish verändert

    sind die

Freitag, 14.03.2025, 16:12

Die Mercedes-Baureihe W123 ist eine automobile Legende. Das Oberklassemodell der Schwaben gilt als zeitlos und unverwüstlich. Bei einer Tour durch Florida sorgt der elfenbeinfarbene Exilschwabe nicht allein durch sein Taxischild auf dem Dach für Aufsehen.

Mercedes stellt in diesen Tagen  seinen neuen CLA vor. Eine elegante Coupé-Limousine, mit neuester Technik, wahlweise rein elektrisch oder mit Hybridtechnik. Ob der Viertürer mit der internen Bezeichnung C174 jemals ein Klassiker oder gar eine Legende mit Stern wird, erscheint mehr als ungewiss. Vielleicht ist das in heutigen Zeiten auch gar nicht mehr möglich. Mit einer Länge von knapp 4,73 Metern ist der neue Mercedes CLA exakt so lang wie der Mercedes 300 D der Baureihe W123; eine E-Klasse, die damals die erst in den 1990er Jahren eingeführte Bezeichnung der Baureihe noch gar nicht trug. Doch nicht allein ausgemachte Mercedes-Fans werden der 123er Baureihe, zwischen 1976 und 1986 als Limousine, Kombi und Coupé zu bekommen, zugestehen, dass sie nicht allein im Mercedes-Portfolio einer der großen automobilen Klassiker ist.

Mercedes W123 – Klassiker schaffte es bis nach Amerika

Beim CLA der Jahrgangs 2026 wurde der nur kurz diskutierte Dieselantrieb gestrichen, weil dessen Position effiziente Hybridbenziner und Elektroantriebe übernehmen sollen. Im Jahre 1979, als der elfenbeinfarbene Mercedes 300 D  der Baureihe W123 das Licht der Sindelfinger Produktionshalle erblickte, war ein Selbstzünder gesetzt und der Dreiliter-Diesel mit und ohne Aufladung das Maß aller Sparsamkeitsgedanken mit versteckten Dynamikgelüsten. Gerade in den Vereinigten Staaten wurde er zum erfolgreichen Dauerläufer, weil die kleinen Vierzylinder wie 200er, 230er oder 240 D zumeist gar nicht angeboten wurden und die strengen Abgasvorschriften es den Benzinern zunehmend schwer machten. Ein Grund dafür, weshalb der Reihenfünfzylinder-Diesel als 300 CD sogar im Coupé dem C 123 angeboten wurde.

Als Diesel in den USA der letzte Schrei war

Jene seit Mitte der 1970er Jahre geltenden Richtlinien sind auch der Grund für die nicht einmal 29.000 Meilen, die der Wegstreckenzähler des vermeintlichen Taximodells aufzeigt. Den Großteil dieser Strecke hat er nicht auf US-Highways oder in überfüllten Innenstädten von Los Angeles, Denver oder Chicago verbracht, sondern emotionslos auf dem Rollenprüfstand abgespult. Das berichtet nicht allein Experte Nate Landers aus dem Mercedes Classic Center in Long Beach, sondern belegt auch eine Plakette im Motorraum des Testfahrzeugs: „So ein Auto mit diesem speziellen Antrieb dürfte es an sich gar nicht geben“, lächelt Landers, „man muss sich im Motorraum nur das Einspritzsystem und die ganzen Leitungen und Nebenaggregate ansehen. Ein echter Versuchsträger. Aber er läuft.“

Florida kann sich fürs alte deutsche Taxi begeistern

Und wie, denn wer mit dem elfenbeinfarbenen Mercedes 300 D durch die edlen Wohngegenden von Coral Gables dieselt, der bekommt ebenso große Aufmerksamkeit wie weiter nördlich im Großraum Miami. „Hello Taxi….“, okay, den Witz hört man an diesem Vormittag nicht nur einmal an der Straßenecke. Kein Wunder bei dem aufgesetzten Taxischild deutscher Bauart, das scheinbar auch bei den Floridianern bestens ankommt. Immer wieder werden die Daumen nach oben gereckt und Handykameras klicken – that’s USA. Das Land ist autobegeistert wie eh und je.

Plüsch-Alarm 1977: Mercedes-Kombis damals und heute

Vom Vortrieb der Limousine darf man sich trotz des drei Liter großen Vorkammerdiesels keine Wunder erwarten. Nate Landers hatte bereits darauf hingewiesen, dass die Motorleistung dieses US-Modells deutlich unter den 65 kW / 88 PS des normalen Europamodells läge. Es sind nicht einmal 80 leicht galoppierende Pferde hinter dem sich senkrecht in die Luft reckenden Kühlergrill mit Stern. Die Viergang-Automatik tut ihr übriges, um dem strahlenden Viertürer jeden nur erdenklichen Tatendrang zu rauben, wenn es einmal flotter gegen soll. Kein Wunder, dass seinerzeit viele potentielle Kunden in den USA auf die Turboversion mit zunächst 125 PS warteten, die gerade in der Kombiversion des S123 zu einem großen Erfolg wurde.

Turbodiesel mit 125 PS war wesentlich beliebter

Doch der nagelnde Fünfzylinderklang mit dem Baumuster OM 617 tut dem Erlebnis 123er in den USA keinerlei Abbruch – ganz im Gegenteil. Die Oberklasselimousine ist ein geruhsamer Begleiter an diesem sonnenreichen Tag im Süden Floridas und die Insassen genießen damals gerade in Deutschland eher seltene Komfortausstattungen wie Servolenkung, elektrische Fensterheber, elektrisches Schiebedach, Zentralverriegelung und Klimaanlage. Die funktioniert trotz des Baujahres 1979 prächtig und kühlt den Innenraum mit seinem perfekten Zustand von Kunstleder, Holz und Kunststoffoberflächen eindrucksvoll, während der lokale KCS-Sender im Radio dudelt – natürlich erst nachdem sich die elektrische Antenne ihren Weg gen Himmel gebahnt hat. So stört es auch nicht, dass sich die avisierte Höchstgeschwindigkeit von 155 km/h nicht allein aufgrund des erhabenen Taxischildes selbst bei Vollgas in weiter Entfernung befinden dürfte. Dieser Mercedes 300 Diesel ist eine echte Schau und der  Star auf jedem Klassikevent – gerade als Export-Taxi im US-Exil.

Source link

LEAVE A REPLY

Please enter your comment!
Please enter your name here

RELATED ARTICLES

Most Popular

Recommended News