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    HomeNachricht„Mini-Schlaganfall“ bleibt oft unbemerkt – doch gibt es fünf Warnzeichen

    „Mini-Schlaganfall“ bleibt oft unbemerkt – doch gibt es fünf Warnzeichen

    Sie heißt auch Mini-Schlaganfall oder kleiner Schlaganfall: die transitorische ischämische Attacke , kurz TIA. Die Symptome sind die gleichen wie die eines Schlaganfalls:

    • Lähmungen
    • Gangunsäheit
    • Sehstörungen
    • Sprachstörungen
    • Taubheitsgefühle

    Allerdings verschwinden die Anzeichen nach spätestens 24 Stunden komplett. Das Risiko, nach einer TIA einen Schlaganfall zu bekommen,  liegt allerdings bei durchschnittlich zehn Prozent. Der Patient ist vor allem in der ersten Woche nach dem Ereignis gefährdet.

    Deshalb sollten Betroffene jedes der genannten Warnzeichen ernst nehmen und unbedingt einen Arzt kontaktieren, auch dann, wenn keine Beschwerden mehr da sind. Schlaganfälle sind mit 270.000 Fällen pro Jahr in Deutschland eine häufige Krankheit, bei einem Drittel aller Fälle ist eine TIA vorausgegangen.

    Schlaganfall rechtzeitig vorbeugen

    Wer rechtzeitig handelt, kann mit Medikamenten einem Schlaganfall vorbeugen. Dazu zählen:

    • Blutdrucksenker
    • Blutfettsenker
    • Blutverdünner

    Laut einer aktuellen Studie sollten TIA-Betroffene aber nicht nur einen drohenden Schlaganfall auf dem Schirm haben, sondern auch ein erhöhtes Risiko für eine Demenz. Die Studie aus den USA deutet darauf hin, dass ein „Mini-Schlaganfall“ mehr ist als ein möglicher Vorbote für einen Schlaganfall. Er könnte das Gehirn bereits in einem solchen Ausmaß schädigen, dass auch die Entwicklung einer späteren Demenz begünstigt wird.

    Hierzu kommentiert die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN): „Womöglich stößt auch eine TIA – ähnlich wie ihr ,große Bruder’ Hirninfarkt – eine Schädigungskaskade im Gehirn an, die in eine Demenz münden kann.“ Die DGN schätzt, dass hierzulande pro Jahr rund 95.000 Menschen einen „Mini-Schlaganfall“ erleiden. Auch wenn die Symptome innerhalb kürzester Zeit von allein wieder verschwinden, sollte Betroffenen klar sein, „dass eine TIA nicht ‚nichts‘ ist“, betont Peter Berlit, Generalsekretär der DGN.

    Forscher untersuchen Hirnleistung von 16.000 Probanden

    Die entsprechende Studie ist im Februar 2025 im Fachmagazin „Jama“ erschienen. Über einen Zeitraum von 14 Jahren hatten Wissenschaftler der University of Alabama at Birmingham die geistige Leistung mehr als 16.000 Probanden untersucht. Darunter

    • 350 Menschen nach einem „Mini-Schlaganfall“ (TIA)
    • 1000 Menschen nach einem Schlaganfall
    • 15.000 gesunden Menschen

    Alle Probanden führten mehrfach kognitive Tests durch, um ihre Hirnleistung zu messen. Es zeigte sich: Nach einem Schlaganfall sank die Leistung deutlich ab, stärker als bei Menschen nach einem „Mini-Schlaganfall“ und bei gesunden Menschen. Ein Schlaganfall ging also unmittelbar mit einer schlechteren Hirnleistung einher, die TIA nicht.

    Was aber überraschte, war die Entwicklung im Verlauf: Der jährliche Rückgang der Hirnleistung war in der TIA-Gruppe ebenso rasant wie in der Schlaganfallgruppe – und damit deutlich schneller als in der Kontrollgruppe aus gesunden Menschen. Das könnte bedeuten, dass auch eine TIA einen Prozess im Gehirn in Gang setzt, der langfristig die kognitive Leistung beeinträchtigt.

    Zusammenhang zwischen Mini-Schlaganfall, Schlaganfall und Demenz

    Zu einem ähnlichen Verdacht waren in der Vergangenheit bereits andere Forschungsteams gekommen. So hatten Forscher aus den Niederlanden bereits 2016 herausgefunden, dass bei Menschen nach einem „Mini-Schlaganfall“ die Wahrscheinlichkeit für eine Demenz um acht bis 22 Prozent gestiegen war. Die Wahrscheinlichkeit für eine milde kognitive Einschränkung war um 29 bis 68 Prozent erhöht.

    Bei einem Schlaganfall sind geistige Beeinträchtigungen ein bekanntes Phänomen. Rund 20 Prozent aller Schlaganfall-Patienten entwickeln im ersten Jahr nach der Erkrankung eine Demenz. Die Folgen einer TIA auf das Gehirn sind hingegen noch wenig erforscht.

    Warnzeichen ernst nehmen

    „Noch immer gehen zu viele Menschen nicht zum Arzt, wenn die neurologischen Beschwerden von selbst wieder nach ein paar Minuten verschwinden”, kritisiert Peter Berlit. Dies sei aber unbedingt nötig, um sowohl einen Schlaganfall zu verhindern als auch frühzeitig gezielt Maßnahmen einzuleiten, um die Hirnleistung so gut wie möglich zu erhalten.

    Einem „Mini-Schlaganfall“ beugen Sie durch einen gesunden und aktiven Lebensstil, ein normales Körpergewicht und Nichtrauchen vor.

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