Wer sich wertgeschätzt fühlt, ist glücklicher und gesünder. Psychologen erklären, warum das Gefühl der Bedeutung so wichtig ist – und wie man es stärken kann.
Jeder Mensch möchte gesehen werden. Das Gefühl, für andere wichtig zu sein, kann das eigene Wohlbefinden erheblich steigern. Psychologen nennen dieses Phänomen „Mattering“ – ein Begriff, der beschreibt, wie sehr sich jemand als bedeutend für sein Umfeld wahrnimmt.
Studien zeigen, dass dieses Gefühl nicht nur glücklich macht, sondern auch die psychische Gesundheit stärkt. Wer sich wertvoll fühlt, ist belastbarer, zufriedener und seltener einsam. Doch was genau steckt dahinter und wie lässt sich dieses Gefühl gezielt fördern?
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Mit vier Fragen finden Sie heraus, wie hoch Ihr „Mattering-Gefühl“ ist
Der Begriff Mattering stammt aus der Psychologie und beschreibt das Erleben, für andere eine Rolle zu spielen. Gemeint ist nicht nur, dass Menschen Teil einer Gruppe oder Familie sind, sondern dass sie aktiv wahrgenommen und geschätzt werden.
Wer spürt, dass er einen Unterschied macht – sei es im Job, in einer Partnerschaft, in der Familie oder im Freundeskreis –, fühlt sich wertvoll und zugehörig.
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Die Forschung zu Mattering geht auf den Soziologen Morris Rosenberg zurück, der in den 1980er-Jahren eine Skala entwickelte, um dieses Gefühl messbar zu machen. Sie basiert auf vier Fragen:
- Bin ich für andere wichtig?
- Achten Menschen auf mich und meine Meinung?
- Würde ich fehlen, wenn ich nicht da wäre?
- Hängt jemand von mir oder meinen Handlungen ab?
Wer diese Fragen eher mit „Nein“ beantwortet, könnte ein geringes Mattering-Gefühl haben. Laut GEO leiden Menschen, die sich dauerhaft unwichtig oder übersehen fühlen, häufiger unter psychischen Belastungen wie Einsamkeit oder Depressionen.
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Der Grund: Viele versuchen, durch Fehlerlosigkeit doch noch Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen.
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Die Resilienzforscherin Emmy Werner untersuchte jahrzehntelang Kinder, die unter schwierigen Bedingungen aufwuchsen – etwa in Familien mit Suchtproblemen oder Armut. Sie fand heraus, dass jene, die es trotz widriger Umstände zu einem stabilen Erwachsenenleben schafften, meist eine Person in ihrem Umfeld hatten, die ihnen das Gefühl gab, wertvoll zu sein.
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Das konnte ein Lehrer, ein Trainer oder eine Nachbarin sein – entscheidend war, dass jemand ihre Stärken erkannte und ihnen Anerkennung schenkte.
Wie Sie Ihr eigenes Mattering-Gefühl stärken können
Die gute Nachricht: Mattering ist veränderbar. Wer sich oft unwichtig fühlt, kann aktiv daran arbeiten, das eigene Selbstwertgefühl zu stärken. Psychologen empfehlen:
- Soziale Verbindungen pflegen: Wer sich mit anderen austauscht, erlebt häufiger das Gefühl, gehört zu werden.
- Komplimente machen: Wertschätzung gegenüber anderen zu zeigen, steigert nicht nur deren Selbstwert, sondern oft auch das eigene Wohlbefinden.
- Sich engagieren: Menschen, die sich für andere einsetzen, sei es durch Ehrenamt, Unterstützung im Freundeskreis oder kleine Hilfsangebote im Alltag, fühlen sich oft stärker eingebunden.
Mattering kann besonders im Beruf, in Beziehungen und im Familienleben eine große Rolle spielen. Wer das Gefühl hat, dass seine Arbeit geschätzt wird oder seine Anwesenheit für andere wichtig ist, geht mit mehr Zufriedenheit durch den Alltag.
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Wertschätzung ist keine Einbahnstraße
Ein weiterer wichtiger Punkt: Mattering ist keine Einbahnstraße. Wer anderen das Gefühl gibt, wichtig zu sein, wird oft selbst als bedeutender wahrgenommen, denn Mattering kann sich gegenseitig verstärken. Ein einfaches Lob, echtes Interesse an den Sorgen und Gedanken eines anderen oder kleine Gesten der Anerkennung können dazu beitragen, dass sich alle Beteiligten wertvoller fühlen.
Menschen, die in ihrem Umfeld Wertschätzung erfahren, können eine stärkere psychische Widerstandskraft entwickeln. Gerade in schwierigen Zeiten kann das Wissen, für jemanden eine Rolle zu spielen, helfen, Krisen besser zu bewältigen.
Deshalb ist es so wichtig, in sozialen Beziehungen aktiv Anerkennung zu zeigen – für sich selbst und für andere.