Elon Musk sieht eine Verschwörung hinter den wachsenden Tesla-Protesten. Der Unternehmer beschuldigt demokratische Gruppen und Spender. Doch für seine schwerwiegenden Behauptungen fehlt anscheinend wieder einmal jede Grundlage.
Musk teilt erneut aus
Elon Musk sorgt wieder einmal für Aufsehen. Und wie gewohnt nicht wegen technologischer Innovationen seiner Unternehmen, sondern aufgrund kontroverser Äußerungen. Denn jetzt hat der Tesla-CEO in einem Beitrag auf X schwere Anschuldigungen gegen prominente Persönlichkeiten und Organisationen erhoben, denen er die Schuld für die zunehmenden Proteste gegen sein Unternehmen Tesla gibt.
Musk behauptet, eine nicht näher spezifizierte “Untersuchung” habe ergeben, dass fünf von der demokratischen Spendenplattform ActBlue finanzierte Gruppen für die Tesla-Proteste verantwortlich seien. Zu diesen Gruppen zählt er unter anderem die “Troublemakers”, das “Disruption Project” und die “Democratic Socialists of America”. Außerdem nennt er bekannte Milliardäre und Unterstützer der Demokratischen Partei wie George Soros und Reid Hoffman als angebliche Geldgeber.
Das Wirtschaftsmagazin Forbes berichtet, dass Musks Behauptungen jedoch höchst fragwürdig bleiben. Denn es gibt keinerlei Belege für die Existenz der von ihm angeführten “Untersuchung”. Und auch seine Darstellung der Rolle von ActBlue ist irreführend.
ActBlue ist tatsächlich eine 2004 gegründete Spendenplattform der Demokratischen Partei, die als Vermittler für individuelle Spenden fungiert. Die Organisation hat seit ihrer Gründung über 13 Milliarden Dollar für demokratische Kandidaten und Anliegen gesammelt, agiert jedoch lediglich als Kanal für die Verarbeitung von Einzelspenden und finanziert nicht direkt Gruppen oder Aktivitäten.
Proteste gegen Tesla
Die Proteste gegen Tesla hatten in den letzten Wochen zugenommen, nachdem Musk als prominente Figur der neu geschaffenen Behörde für Regierungseffizienz (DOGE) auftrat, die für radikale Kürzungen und Entlassungen im öffentlichen Sektor verantwortlich ist. Die im Januar 2025 per Exekutivanordnung geschaffene Behörde wird der öffentlichen Darstellung nach von Musk geleitet, obwohl seine genaue Rolle nicht klar definiert ist. Als “spezieller Regierungsmitarbeiter” und Berater des Präsidenten wurde er zuletzt für seinen Umgang mit Bundesangestellten kritisiert, insbesondere für seinen Einfluss auf Massenentlassungen.
Unter dem Motto “Tesla Takedown” haben sich jetzt Kritiker organisiert, die zum Verkauf von Tesla-Aktien und -Fahrzeugen aufrufen. Die Proteste reichen von friedlichen Demonstrationen und kreativen Ideen bis hin zu vereinzelten Fällen von Vandalismus und Gewalt gegen Tesla-Einrichtungen. In den ersten Monaten des aktuellen Jahres verzeichnete Tesla bereits erhebliche Einbußen bei Aktienkurs und Verkaufszahlen, besonders in Europa. Diese Entwicklung wird auch auf Musks politisches Engagement und seine Unterstützung für rechtsgerichtete Politik zurückgeführt.
Musks mit erwartbarer Reaktion
Musks Reaktion auf die Proteste folgt einem bekannten Muster. Statt sich mit den Gründen für die Unzufriedenheit auseinanderzusetzen, greift er zu unbelegten Verschwörungstheorien, mit denen er seine politischen Gegner angreift. Seine Anschuldigungen gegen George Soros erinnern an frühere Kontroversen, bei denen ihm vorgeworfen wurde, antisemitische Narrative zu bedienen. Soros, ein bekannter Unterstützer progressiver Anliegen, ist seit Jahrzehnten Ziel von Verschwörungstheorien, die ihn als “Puppenspieler” hinter angeblichen globalen Komplotten darstellen.
Die jüngsten Ereignisse machen erneut die problematische Rolle von Musk als Unternehmer mit eigenen wirtschaftlichen Interessen und politische Figur deutlich. Zu den Kontroversen um Musk gehört auch ein kürzlicher Vorfall, bei dem er eine Geste machte, die von vielen als Nazi- oder faschistischer Gruß interpretiert wurde. Dieser Vorfall löste heftige Debatten aus und wurde von mehreren neo-nazistischen und rechtsextremen Gruppen begrüßt, was Musks polarisierende Wirkung in der amerikanischen Politik weiter verstärkte.
Was denkt ihr über Musks Umgang mit den Tesla-Protesten? Glaubt ihr seinen Aussagen oder versucht er damit nur abzulenken? Teilt eure Meinungen in den Kommentaren – wir sind gespannt auf eure Perspektiven!
Zusammenfassung
- Musk sieht Verschwörung hinter Tesla-Protesten und beschuldigt Demokraten
- Behauptungen über ActBlue als Finanzier der Proteste ohne Grundlage
- Zunehmende Proteste gegen Tesla nach Musks Engagement in Regierungsbehörde
- ‘Tesla Takedown’-Bewegung ruft zum Verkauf von Aktien und Fahrzeugen auf
- Aktien und Verkaufszahlen des Autobauers seit Jahresbeginn stark gefallen
- Musks Reaktion folgt bekanntem Muster unbelegter Behauptungen
- Musks Rolle als Unternehmer und politische Figur zunehmend problematisch
Siehe auch: