Essen-Altenessen. Nach rund einjähriger Bauzeit wurde die neue Rettungswache in Altenessen offiziell eröffnet. Auch angehende Fachkräfte werden hier ausgebildet.
Im März vergangenen Jahres fand der erste Spatenstich für die neue Rettungswache in Altenessen statt. Nun wurde das Gebäude nach rund einjähriger Bauzeit offiziell in Dienst gestellt. Obwohl im laufenden Baubetrieb noch einmal umgeplant werden musste, weil sich DIN-Normen geändert hatten, liegt das Projekt damit im Zeitplan.
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Rund drei Millionen Euro hat die Philippusstift Essen GmbH in das Projekt investiert: Die 500 Quadratmeter große Wache entspricht den aktuellen Standards und gilt derzeit als die modernste der Stadt. Sie soll auch als Lehrrettungswache dienen. „Angehende Fachkräfte sollen dort optimal auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet werden“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Essen.
Neue Rettungswache liegt auf dem Gelände des Gesundheitsparks
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Von den 500 Quadratmetern Gesamtfläche entfallen etwa 100 auf die geflieste Fahrzeughalle, die mit einer modernen Absauganlage ausgestattet ist, und 250 auf die Nebengebäude mit Arbeits- und Aufenthaltsbereichen. Den übrigen Platz nehmen Technikräume ein.
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Der städtische Rettungsdienstbedarfsplan sah die Platzierung der neuen Wache in Altenessen vor, um Hilfsfristen künftig „deutlich zu verkürzen“. Dadurch solle die medizinische Notfallversorgung in Essen kontinuierlich verbessert werden, so die Stadt Essen. Die Wache liegt an der Johanneskirchstraße in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Marienhospital und auf dem Gelände des heutigen Gesundheitsparks.
Das Grundstück liegt in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Marienhospital.
© FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Das Grundstück sei ein „Glücksgriff“, hatte Feuerwehrsprecher Christian Schmücker schon im vergangenen Jahr während der Bauarbeiten gesagt: Geeignete Grundstücke seien rar. Zum einen müsse die Lage stimmen, was hier „im Herzen von Altenessen“ im Hinblick auf die Heatmap des Einsatzaufkommens gegeben sei.
Die neue Rettungswache soll dazu beitragen, die medizinische Notfallversorgung in Essen zu verbessern.
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Zum anderen müsse das Umfeld passen: So sei ein Grundstück direkt an einer Hauptverkehrsstraße problematisch, weil dann eine Ampelanlage notwendig würde, die wiederum bei jedem Einsatz Staus verursache. Zu klein dürfe die Straße an einer Wache hingegen auch nicht sein: Ihre Breite müsse die Ausfahrt der Einsatzfahrzeuge erlauben. Bei der Johanniskirchstraße sei das gewährleistet.
Neue Rettungswache soll die Notfallversorgung im Essener Norden verbessern
Offizielle Schlüsselübergabe: v.l. Carsten Preuß (Geschäftsführer der Contilia), Oberbürgermeister Thomas Kufen, Christian Kromberg (Geschäftsbereichsvorstand Feuerwehr), Feuerwehrchef Jörg Wackerhahn und Markus Rau (Leiter der Contilia Technik und Bau gGmbH).
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„Um die Hilfsfristen von Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeugen im gesamten Stadtgebiet einhalten zu können, war der Bau einer neuen Rettungswache für den Essener Norden unabdingbar“, erklärte Oberbürgermeister Thomas Kufen bei der Eröffnung. Mit dem Gesundheitszentrum St. Vincenz und dem Gesundheitspark Altenessen hätten zuvor „bereits zwei wichtige Anlaufstellen zur medizinischen Versorgung im Essener Norden geschaffen werden können“.
Rückblick: 2020 war erst das Marienhospital in Altenessen, dann das St. Vincenz Krankenhaus in Stoppenberg geschlossen worden. Die Bürger im Essener Norden standen ohne Krankenhaus, Akutversorgung und Notdienstpraxis da. Im Sommer 2022 wurden Teile des Marienhospitals als „Gesundheitspark Altenessen“ wiedereröffnet. Die Angebote werden seither sukzessive ausgebaut.
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Im April 2024 wurden dann zwei Etagen des ehemaligen St. Vincenz Krankenhauses mit einem neuen Konzept namens „Statamed“ („stationäre allgemeinmedizinische Versorgung“) in Betrieb genommen. Auch dieses Gesundheitszentrum soll weiter wachsen und langfristig einen Neubau erhalten.
Oberbürgermeister Thomas Kufen lobt Arbeit der Rettungskräfte
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90 Prozent der Notfälle werde man von der neuen Rettungswache künftig in maximal acht Minuten erreichen können, hieß es beim Spatenstich im vergangenen März. Die acht Minuten seien realistisch, wenngleich nicht in jedem Fall erfüllbar, etwa wenn mehrere Einsätze zeitgleich liefen oder es zu technischen Ausfällen komme, erklärte Christian Schmücker später: Es handle sich bei der Angabe um die planerische Empfehlung für den städtischen Bereich, zu dem man auch Altenessen zähle.
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Oberbürgermeister Thomas Kufen bezeichnete die neue Rettungswache im Essener Norden als „Investition in die Sicherheit und die medizinische Notfallversorgung im Quartier. Denn die Einsatzkräfte der Feuerwehr Essen und der Hilfsorganisationen leisten hervorragende Arbeit und verdienen dafür eine bestmögliche und moderne Ausstattung für ihre lebensrettenden Aufgaben.“