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    Neurologe klärt auf: Tagesschläfrigkeit und nachts wach – diese Krankheit kann dahinter stecken

    Tagsüber ständig müde, nachts plötzlich wach – die Rede ist von Narkolepsie. Die Krankheit ist selten, kann aber schwerwiegende Symptome hervorrufen. Neurologe Dr. Mimoun Azizi klärt über die neurologische Immunerkrankung auf.

    Eine Narkolepsie widerspiegeln?

    Das Erkrankungsalter liegt zwischen dem 20. Und 30. Lebensjahr. Aber auch Kinder und ältere Menschen können betroffen sein, wenn auch nicht in der Häufigkeit wie zwischen dem 20. Und 30. Lebensjahr. Ein Geschlechtsunterschied konnte nicht eruiert werden.

    Somit sind beide Geschlechter gleich betroffen. Die Prävalenz für die Narkolepsie in der westlichen Welt insgesamt beträgt etwa 20–80/100.000 Einwohner.

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    Über den Neurologen Mimoun Azizi

    Der Facharzt für Neurologie Dr. med. Mimoun Azizi, M.A., ist seit 1. April 2025 geschäftsführender Chefarzt und Leiter des Zentrums für Geriatrie und Neurogeriatrie im Klinikverbund Südwest (KVSW). Darüber hinaus ist er Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und besitzt u.a. Zusatzqualifikationen in der Notfallmedizin, Geriatrie und Palliativmedizin. Der Autor verschiedener Fachbücher und -artikel besitzt zudem einen Magister der Politikwissenschaften und Soziologie sowie einen Master der Philosophie.

    Was sind die Ursachen für Narkolepsie?

    Narkolepsie tritt in zwei Formen auf: Die Narkolepsie Typ 1, Narkolepsie mit Kataplexie, ist auf einen Mangel an Hypocretin zurückzuführen – das ist ein wichtiger Botenstoff bei der Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus. Zellen, die Hypocretin bilden, werden bei der Autoimmunerkrankung vom körpereigenen Immunsystem zerstört.

    Bei Narkolepsie Typ 2, Narkolepsie ohne Kataplexie, ist die Genese weiterhin unklar. Nur bei einem Drittel der Betroffenen treten alle Symptome auf. Die Latenz zwischen Erkrankungsbeginn und Diagnosestellung beträgt im Durchschnitt 14 Jahre.

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    Wie erkennt man Narkolepsie?

    Es existieren keine spezifischen Untersuchungsmethoden, daher erfolgt die Diagnostik insbesondere anhand der Symptome. Zu den typischen Symptomen gehört die Tagesschläfrigkeit, die häufig bei monotonen Tätigkeiten auftritt. Dieses Symptom kann als ein Kardinalsymptom dieser Erkrankung angesehen werden.

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    Zu dieser chronischen Tagesschläfrigkeit gehören Einschlafattacken, automatische Handlungen wie auch ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Schlafattacken werden nicht als erfrischend wahrgenommen.

    Bei der zuvor erwähnten Kataplexie kommt es zu einem plötzlichen Verlust des Muskeltonus, meist im Gesicht und Hals mit Übergang zu den Armen. Zu Atemlähmungen kommt es nicht, weil die Atemmuskulatur nicht betroffen ist. Betroffene berichten oft von weichen Knien, selten von Stürzen, das Bewusstsein bleibt aber erhalten.

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    Dabei bleibt das Bewusstseins erhalten. Das bedeutet, dass Betroffenen den Vorgang bewusst erleben, was durchaus zu einer Verwechselung mit Epilepsien, Synkopen und psychogenen Störungen führen kann. Zu den Auslösern einer solchen Attacke gehören zum Beispiel lautes Lachen. Kataplexien treten meist erst im Verlauf, das bedeutet erst Jahre nach Beginn der Tagesschläfrigkeit.

    Das Auftreten dieser Symptome beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffenen erheblich und kann die Teilhabe am Leben erheblich einschränken. Zudem kann es durch Stürze zu schweren Verletzungen kommen.

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    Weitere Symptome sind Halluzinationen beim Einschlafen oder Aufwachen und die Schlafparalyse, bei der Betroffene während des REM-Schlafs aufwachen, sich aber nicht bewegen können und daraufhin wieder anfangen zu träumen beziehungsweise ebenfalls zu halluzinieren. Beides passiert auch gesunden Menschen, ist bei der Narkolepsie jedoch deutlich verstärkt und kann zu massiven Ängsten führen.

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    Wie lässt sich Narkolepsie behandeln?

    Die Therapie der Narkolepsie ist in erster Linie symptomatisch und umfasst Verhaltensempfehlungen zur Regulierung der Schlafmenge, Nickerchen, eine ausgeglichene Ernährung, die Empfehlung von koffeinhaltigen Getränken und das Abraten von Nikotin und Alkohol. Auch Sport kann helfen.

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    Die Betreuung umfasst auch eine Beratung bei der Auswahl des Arbeitsplatzes und die Organisation der Arbeitsabläufe, um Benachteiligungen der Betroffenen zu verhindern. Das Führen eines Kraftfahrzeuges sollte unterlassen werden bzw. durch ein Verkehrsmediziner beurteilt werden.

    Die medikamentöse Therapie hält sich in Grenzen. Die vorhandenen Medikamente wirken entweder auf eines oder auf mehrere Leitsymptome. Alle Substanzen sind nur für Erwachsene zugelassen und werden in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen.

    Zu den Medikamenten, die gegeben werden können, gehören Dopamin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, die aus der ADHS-Therapie bekannt sind. Es gibt auch Medikamente, die spezifisch gegen Tagesschläfrigkeit und Kataplexie eingesetzt werden, wie beispielsweise Natrium-Oxybat. Gegen Kataplexie können außerdem bestimmte Antidepressiva helfen.

    Dieser Content stammt aus unserem EXPERTS Circle. Unsere Experts verfügen über hohes Fachwissen in ihrem Bereich. Sie sind nicht Teil der Redaktion.

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