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    Niedrigwasser am Bodensee: Wie dramatisch ist es wirklich?

    Im Moment ist wenig Wasser im Bodensee. Ein Grund zur Sorge? Was die aktuelle Situation für Schifffahrt, den Tourismus und die Trinkwasserversorgung bedeutet.

    Es ist viel zu trocken derzeit. Vielerorts in der Natur ist das zu sehen und zu bemerken, und besonders gut sichtbar ist es derzeit am Bodensee. Eine große Boulevardzeitung titelt, dass der Bodensee austrockne. Dazu einige Fakten:

    Im Februar und März sei nur ein Drittel des sonst am Bodensee üblichen Regens gefallen, sagt Susanne Henn von der SWR Umweltredaktion. Gleichzeitig habe die Sonne sehr häufig geschienen, so dass zusätzlich Wasser verdunstet sei. Eine weitere Ursache für das Niedrigwasser ist laut Henn die geringere Schneeschmelze. Jetzt sei die Zeit, in der normalerweise der Schnee in den Alpen schmelze, das Schmelzwasser in die Bäche und Flüsse fließe und so für steigende Wasserpegel im Bodensee sorge. Doch es habe diesen Winter weniger geschneit als sonst. Und das sonnige Wetter der vergangenen Wochen habe auch dafür gesorgt, dass schon relativ viel Schnee in den Bergen verdunstet sei.

    Auswirkungen des Niedrigwassers auf den Tourismus am Bodensee

    Ein Teil des Tourismus in der Region spielt auf dem See, beispielsweise die Schifffahrt. So startet am kommenden Wochenende die Weiße Flotte in die neue Saison. Für den Geschäftsführer der Bodensee Schiffsbetriebe (BSB), Frank Weber, ist der aktuelle Pegelstand von 2,72 Meter noch kein Grund für Beunruhigung. In diesem Jahr sei es ein bisschen niedriger als in vielen anderen Jahren. Aber der Wasserstand sei noch nicht besorgniserregend.

    Konstanz

    Das Ausflugsschiff MS Schwaben der Bodensee Schiffsbetriebe unterwegs auf dem Bodensee.

    Leinen los am Wochenende
    Saisonstart für Schiffe der Weißen Flotte am Bodensee

    Am Sonntag nehmen die Schiffe der Weißen Flotte auf dem Bodensee wieder Fahrt auf. Die Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein haben am Montag ihr Programm für die neue Saison vorgestellt.

    Das Niedrigwasser bringe ein paar Schwierigkeiten mit sich, so Weber. Die Schiffe müssten etwas langsamer fahren, um die Uferzonen zu schützen. Außerdem müssten die Mitarbeiter Passagieren mit Fahrrad, Kinderwagen oder Rollstuhl ein bisschen mehr helfen. Und nach aktuellem Stand könnten drei von insgesamt 25 Häfen wegen des Niedrigwassers nicht angelaufen werden. Dies seien Langenargen und Immenstaad im Bodenseekreis sowie Bad Schachen in Lindau.

    Konstanz

    Bodensee im Frühling 2025: Kein Regen in Sicht, niedrige Wasserstände

    Bodenseepegel auf Tiefstand – Trockenheit hält an
    Wenig Wasser, viel Sonne: Bodensee leidet unter Trockenheit

    Der Bodenseepegel ist außergewöhnlich niedrig, Regen fehlt. Zudem wird sich der See wohl erneut nicht durchmischen – mit Folgen für das Ökosystem.

    Segler haben Schwierigkeiten bei Niedrigwasser

    Auswirkungen hat es auch für die Segler. Die können ihre Boote nicht einwassern. Werften haben große Probleme, weil sie die Termine eingetaktet haben. Für Frank Weber von den Bodensee Schiffsbetrieben ist das Niedrigwasser im Winter das kleinere Problem. Denn da fahre die Weiße Flotte nicht. Und für Fähren und den Katamaran gebe es immer genug Wasser. Ihn sorgen angesichts des Klimawandels mehr die extremen Regenfälle, die immer wieder im Sommer auftreten und den See stark ansteigen ließen.

    Fischer am Bodensee bereitet Niedrigwasser Probleme

    Große Probleme bereitet das Niedrigwasser derzeit vor allem den Fischern am Untersee, also da, wo die Insel Reichenau, die Stadt Radolfzell und die Halbinsel Höri liegen. Dort liegen die Boote nämlich teilweise auf Schlamm, und das heißt, es ist für die Fischer frühmorgens viel aufwendiger und auch anstrengender, die Boote in den See zu schieben, um ihren Fang einzuholen. Außerdem, so sagte ein Fischer dem SWR, ziehen sich die Fische zurück. Plätze, wo sich zum Beispiel Aale gerne aufhalten, seien jetzt verwaist. Die Tiere seien wahrscheinlich in Regionen geschwommen, die jetzt noch tief genug für sie seien.

    Bodensee sichert Trinkwasser für Millionen Menschen

    Der Bodensee sichert auch die Trinkwasserversorgung von Millionen Menschen in Süddeutschland. Doch es muss sich derzeit niemand Sorgen machen, dass es nicht genug Trinkwasser gibt. Laut Bodensee-Wasserversorgung kommt das Wasser aus 70 Meter Tiefe. Für die Wasserentnahme spiele der sinkende Pegel deshalb keine Rolle.

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