Schon seit einer Weil fühlt sich Steven „ziemlich krank“, als er schließlich in ein Krankenhaus kommt. Auch dort wissen die Ärzte zunächst nicht, was dem 36-jährigen Vater fehlt, nur innere Blutungen können sie ausmachen. „Damals wussten wir nicht, dass das erst der Anfang ist“, schreibt seine Schwester Michelle auf dem Spendenportal GoFundMe . Dort teilt sie die Geschichte ihres Bruders. Versucht so, Geld für die anfallenden Rechnungen der Familie zu sammeln.
Ein „seltenes Bakterium“ führt zur Sepsis
Schon nach kurzer Zeit verschlechtert sich Stevens Zustand. Schließlich versagen seine Organe und er wird in ein künstliches Koma versetzt. Der Auslöser, so finden es die Ärzte schließlich heraus, ist ein „seltenes Bakterium“. Die Infektion löst eine Sepsis aus. „Ein eingewachsenes Haar war der Auslöser für diese Tortur“, teilt Michelle auf ihrem TikTok-Account. Sie hofft, dass Stevens Geschichte Aufmerksamkeit schafft. Denn solche Infektionen passierten täglich und könnten tödlich enden.
Mehr als 13 Millionen Menschen sterben weltweit jährlich an einer Sepsis infolge einer solchen Infektion. Dabei wären laut WHO die meisten Todesfälle vermeidbar. Deshalb ist es ist wichtig, bestehende Infektionen immer ernst zu nehmen, aufmerksam zu beobachten, und wenn sich die Infektionszeichen nicht schnell verbessern, diese nach ärztlichem Rat konsequent zu behandeln.
Infektionszeichen, die Sie im Blick haben sollten
Zu den Krankheitszeichen einer Sepsis gehören beispielsweise
- ein erhöhter Puls,
- Fieber und
- Schüttelfrost
aber auch ohne diese Anzeichen kann eine Sepsis vorliegen. Alarmzeichen sind in jedem Fall
- ein extremes, vorher nie gekanntes Krankheitsgefühl
- akut auftretende Verwirrtheit oder Desorientierung
- schwere schnelle Atmung.
Eine Kettenreaktion zum Organversagen
Bei Steven wird die Infektion erst spät erkannt, sein Körper wird durch die Sepsis rasant schwächer. Bei einer Sepsis dringen Erreger in die Blutbahn ein, was im gesamten Körper eine Entzündungsreaktion auslöst und eine Kettenreaktion der Abwehrkräfte zur Folge hat. Durch das überaktivierte Immunsystem bekämpft der Körper jedoch nicht nur die Erreger, sondern auch gesunde Zellen und Organe. Die Folgen sind Multiorganversagen und ein septischer Schock.
So passiert es auch in Stevens Fall. Er erleidet einen Schlaganfall, hat „massive Blutgerinsel“ in den Beinen und im Herzen, schließlich eine Lungenentzündung, gefolgt von akutem Atemnotsyndrom, sodass er fortan beatmet werden muss. Als die Infektion sein Herz erreicht, muss sich Steven zwei schweren Operationen unterziehen. Danach haben die Ärzte nur wenig Hoffnung. Sie raten der Familie, die lebenserhaltenden Maßnahmen abzuschalten. „Sie sagten uns, er sei hirntot“, berichtet Michelle.
„Es war ein Wunder“
Doch die Familie gibt nicht auf – und behält Recht. Nur wenige Wochen später erwacht Steven aus dem Koma. Für seine Schwester Michelle ein Wunder. „Wir haben die Hoffnung nie aufgegeben. Wir wussten, dass er genauso hart kämpfte wie die Ärzte.“ Heute läuft der Familienvater wieder, findet Stück für Stück zurück in den Alltag. Seine Angehörigen sind froh, nicht auf den Rat der Ärzte gehört zu haben.
„Auch Ärzte machen Fehler“, sagt Michelle. Nun fokussiere sich die Familie jedoch auf Stevens Genesung. Noch immer werden Spenden gesammelt, denn Steven sei nicht versichert und die Krankheit habe viel Geld und Zeit gekostet, auch weil die Familie stets an seiner Seite war. Nach allem, was passiert ist, ist Michelle sich jedoch sicher: „Wunder passieren.“