Nvidia impliziert mit einem Schaubild, dass sich die RTX 50-Serie doppelt so erfolgreich verkauft wie die Vorgängergeneration. Doch ein genauerer Blick auf die geteilten Informationen offenbart, dass der Vergleich gewaltig hinkt.
Nvidia suggeriert großen Erfolg
Der Start der GeForce RTX 50-Serie von Nvidia lief alles andere als optimal. Der Hersteller hat mit der schlechten Verfügbarkeit, einigen fehlerhaften Chips, regelmäßigen Bildausfällen und nicht zuletzt schmelzenden Stromanschlüssen viel Vertrauen bei seinen Kunden verspielt.
Jetzt stellt Nvidia den Launch mit einer neu veröffentlichten Grafik aber als großen Erfolg dar. Ein Schaubild zeigt, dass man in den ersten fünf Wochen nach Markteinführung etwa doppelt so viele RTX 50-Karten ausgeliefert habe wie bei der Vorgängergeneration. Bei genauerem Hinsehen offenbart sich allerdings, dass dieser Vergleich äußerst irreführend ist.
Fragwürdiger Vergleich
Denn die Dartstellung auf der Folie (via Toms Hardware), die zu einer Präsentation für die Game Developers Conference (GDC) 2025 gehört, bezieht sich auf die kumulativen GPU-Auslieferungen in den ersten fünf Wochen nach dem jeweiligen Launch der Serien. Doch als die RTX 40-Serie im Oktober 2022 startete, war zunächst nur das Spitzenmodell RTX 4090 erhältlich. Erst fünf Wochen später folgte die RTX 4080. Im Gegensatz dazu brachte Nvidia bei der aktuellen Generation gleich vier Modelle innerhalb dieses Zeitraumes auf den Markt: Die RTX 5090, RTX 5080, RTX 5070 Ti und RTX 5070.
Der Grund für die höheren Auslieferungszahlen bei den Blackwell-Karten liegt daher vermutlich nicht etwa in deren größerer Beliebtheit, sondern schlicht darin, dass mehr unterschiedliche Modelle und daher auch mehr Exemplare verschifft wurden.
Konkrete Zahlen fehlen ohnehin
Ein Griff in die Trickkiste
Überdies dürfen wichtige Kontextinformationen nicht außer Acht gelassen werden. So waren zum Zeitpunkt der RTX 40-Einführung noch viele RTX 30-Karten verfügbar. Beim Start der RTX 50-Serie war die Produktion der Vorgängermodelle laut Berichten jedoch schon heruntergefahren und demnach mehr Kapazitäten für die neuen Karten verfügbar.
Insgesamt legt die irreführende Darstellung der Auslieferungszahlen durch Nvidia den Verdacht nahe, dass der Start der Blackwell-Karten in Wirklichkeit weniger erfolgreich verlief, als erhofft. Sonst hätte man vermutlich nicht zu diesem kleinen “Trick” gegriffen, sondern die Auslieferungszahlen der RTX 5090 direkt mit denen der RTX 4090 verglichen. Vermutlich zeigt sich dann aber ein weniger beeindruckendes Bild.
Momentan sind immer noch kaum Exemplare der GeForce-GPUs zu bekommen. Und das, obwohl die Fachpresse sich zum Teil enttäuscht von der Leistung der Blackwell-Karten zeigte. Vor allem ohne DLSS 4 fielen die Unterschiede zur vorangegangenen Generation eher klein aus. Vor allem bei der RTX 5070 liegen die versprochene und tatsächliche Leistung weit auseinander.
Was denkt ihr über Nvidias hinkenden Vergleich der Auslieferungszahlen? Versucht man über einen vermutlich durchschnittlichen Marktstart hinwegzutäuschen? Teilt eure Meinung in den Kommentaren und lasst uns diskutieren, wie aussagekräftig diese Art von Vergleichen wirklich ist.
Zusammenfassung
- Nvidia stellt RTX 50-Serie als doppelt so erfolgreich wie Vorgänger dar
- Vergleich der Auslieferungszahlen nach fünf Wochen ist jedoch irreführend
- RTX 50-Serie startete mit vier Modellen, RTX 40-Serie nur mit zwei Modellen
- Höhere Zahlen vermutlich durch mehr verfügbare Modelle und nicht Beliebtheit
- Wichtige Kontextinformationen wie Verfügbarkeit von Vorgängermodellen fehlen
- Darstellung legt Verdacht auf weniger erfolgreichen Start nahe
- Fachpresse teilweise enttäuscht von Leistung der neuen Blackwell-Karten
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