Nvidia will die Fertigung seiner Grafikkarten offenbar zumindest teilweise zu Samsung verlegen. Bisher stammen die GPUs des Marktführers aus der Produktion von TSMC, doch angeblich prüft Nvidia derzeit einen Wechsel zu Samsung – wegen der Kosten.
EVGA
Nvidia führt Gespräche mit Samsung Foundry
Für Samsung wäre es das erste Mal, dass ein großer Kunde seine neue 3-Nanometer-Fertigung nutzen will. Nvidia soll derzeit Gespräche mit der Fertigungssparte des koreanischen Elektronikriesen führen, bei denen es um die Produktion von Grafikchips für den Einsatz im PC-Bereich geht. Aktuell lässt Nvidia alle seine Chips beim weltweit größten Vertragsfertiger TSMC produzieren.
Laut einem Bericht des US-Magazins The Information könnte sich dies aber bald ändern, denn Nvidia versucht herauszufinden, ob Samsung in der Lage wäre, die Grafikchips ebenfalls zu produzieren. Noch dürfte diesem Vorhaben vor allem eine große Hürde im Weg stehen: die Ausbeute. Laut diversen Berichten kann Samsung nach wie vor nur eine geringe Produktionsausbeute bieten, kämpft also mit einem zu hohen Anteil defekter Chips.
Samsung hat ohne Fehlerraten, aber günstigere Preise
Während TSMC auch in seiner 3-Nanometer-Node bereits “Yields” von bis zu 80 Prozent erzielen soll, ist die Fehlerrate bei Samsung weiterhin vergleichsweise hoch, so dass nur rund 30 Prozent der Wafer mit 3 Nanometern Strukturbreite fehlerfrei sein sollen. Eine offizielle Bestätigung für diese Gerüchte gibt es nicht, doch konnte Samsung bisher anders als TSMC kaum externe Abnehmer für seine 3nm-Chips finden.
Für Nvidia geht es bei den Gesprächen mit Samsung vor allem darum, die Kosten für die Fertigung von Grafikprozessoren zu drücken. Angeblich strebt Samsung einen Nachlass in Höhe von 20 bis 30 Prozent gegenüber der Fertigung bei TSMC an. TSMC hatte seine Preise als einziger großer Lieferant von 3nm-Chips in den letzten Jahren immer wieder angehoben.
Nvidia dürfte seine KI-Chips auch weiterhin bei TSMC bauen lassen, da nur der taiwanische Vertragsfertiger die absolut fortgeschrittensten Technologien bieten kann. Zwar gab es zuletzt auch Probleme bei der Produktion der “Blackwell” genannten aktuellen Generation von dedizierten KI-Prozessoren, doch gibt es schlichtweg keine Alternativen.
Ob und wann tatsächlich eine Kooperation zwischen Nvidia und Samsung für die Produktion von PC-Grafikchips zustande kommt, ist derzeit noch unklar. Vermutlich würden ohnehin erst in einigen Jahren entsprechende Chips auf den Markt kommen, schließlich läuft auch die kommende Nvidia GeForce RTX 5000-Reihe wieder bei TSMC von den Bändern.
Zusammenfassung
- Nvidia erwägt Verlagerung der GPU-Produktion zu Samsung für PC-Bereich
- Samsung könnte erstmals 3-Nanometer-Fertigung für Großkunden einsetzen
- Nvidias Ziel: Kostensenkung durch möglichen 20-30% Nachlass bei Samsung
- Samsungs Herausforderung: Geringe Ausbeute bei 3nm-Chips (ca. 30%)
- TSMC bleibt vorerst Hersteller für Nvidias KI-Chips und RTX 5000-Serie
- Potenzielle Kooperation zwischen Nvidia und Samsung noch in früher Phase
- Umsetzung der Produktionsverlagerung würde voraussichtlich Jahre dauern
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