Ist die Bundesliga eine Nummer zu groß für den FC St. Pauli? Auch am dritten Spieltag blieben die Hamburger Aufsteiger ohne Punkte. Sie wachten beim FC Augsburg viel zu spät auf und verloren mit 1:3 (0:0).
Marius Wolf brachte den FCA mit 1:0 in Führung (47.), Phillip Tietz baute den Vorsprung nach 66 Minuten aus. Der Anschlusstreffer von Carlo Boukhalfa (74.) kam zu spät. Damit bleiben die Hamburger in der Bundesliga weiter ohne Punkte. Der FCA hingegen feierte seinen ersten Saisonsieg.
Für beide Teams ging es am sonnigen Sonntagnachmittag darum, mal so richtig Eintritt in die bislang stotternd verlaufende Saison zu finden. Augsburg war mit einem Punkt aus zwei Spielen natürlich nicht zufrieden, St. Pauli stand nach zwei Spielen sogar noch ganz ohne Punkt und ohne einen eigenen Treffer da. Da sollte was passieren – bei beiden.
Hektische Partie
Für den FCA bedeutete das: Vor gut gefüllten Rängen den Vorwärtsgang einschalten! Mit sichtlich hohem Einsatz wurden die Gäste schon in deren Aufbau attackiert, allerdings wurden die so gewonnenen Bälle selbst durch Ungenauigkeiten schnell wieder abgegeben. Heraus kam: ein hektisches Spiel, wenig Zusammenhängendes.
Erst nach gut 20 Minuten konnten die Zuschauer die erste Torsituation der deutlich aktiveren FCA-Mannschaft beobachten: Dimitris Giannoulis hatte hoch auf den zweiten Pfosten geflankt, wo Keven Schlotterbeck mit einem Kopfball aus spitzem Winkel an St.-Pauli-Keeper Nikolai Vasilj scheiterte.
Essende vergibt die Mega-Chance, Wolf trifft
Die Partie verlagerte sich weiter ins Mittelfeld, wo intensive Zweikämpfe und diverse Scharmützel für zumindest ein bisschen Unterhaltung sorgten. Und dann wäre es vor dem Pausenpfiff doch beinahe passierte: Wie aus dem Nichts landete ein Diagonalball von Ruben Vargas bei Augsburgs Samuel Essende, der völlig frei vor Vasilj aber die Nerven verlor und den Keeper anschoss.
Torlos ging’s in die Pause, was nach Wiederanpfiff aber nicht lange so bleiben sollte. Nach einem Augsburger Standard konnte St. Pauli die Kugel nicht deutlich genug klären. Im 16er landete der abgeprallte Ball bei Marius Wolf, der die Kugel mit links sehenswert im langen Eck versenkte – es stand 1:0 (47.).
St. Pauli drängt, Augsburg trifft
St. Pauli bemühte sich jetzt – es blieb ja auch gar nichts anderes übrig – um eigenen Offensivdruck. Aber die Hamburger blieben bei allem Bemühen vorn erschreckend harmlos. Anders Augsburg. Der für Wolf eingewechselte Phillip Tietz verwandelte eine weite Flanke von Frank Onyeka überlegt mit dem linken Fuß volley zum 2:0 (66.).
Die Gastgeber waren in der Spur, St. Pauli drohte die dritte Niederlage im dritten Spiel. Aber das Team von Trainer Alexander Blessin wollte sich mit der Nullnummer noch keineswegs abfinden. Und endlich klappte es mit einem eigenen Treffer: Nach Flanke von Elias Saad lief Carlo Boukhalfa gut ein und verwandelte aus acht Metern per Kopf zum 1:2-Anschlusstor (74.).
Labrovic rettet den Dreier
Und endlich, endlich war St. Pauli im Spiel. Jetzt wurde Druck gemacht. Und Saad hatte das 2:2 auf dem Fuß. Sein Dropkick aus 18 Metern wurde aber glänzend von FCA-Keeper Nediljko Labrovic entschärft (82.). Am Ende reichte es nicht für den ersten Punkt, St. Pauli blieben wieder nur die leeren Hände. Weil das Team einfach viel zu spät aufgewacht war. Der FCA hingegen konnte seinen ersten Saisonsieg bejubeln. Zumal Yusuf Kabadayi in der Nachspielzeit bei einem Konter noch auf 3:1 erhöhen konnte.
Augsburg gegen Mainz, St. Pauli gegen Leipzig
Der FC Augsburg muss nächstes Wochenende gegen Mainz 05 ran (20.09., 20.30 Uhr), St. Pauli spielt am Sonntag gegen RB Leipzig im heimischen Stadion (22.09., 19.30 Uhr).