Quentin Tarantino hat eine klare Meinung, wenn es um Serien geht. Anders als seinen geliebten Kinofilmen steht er ihnen eher skeptisch gegenüber. Nun erklärt er, warum das so ist.
Quentin Tarantino und das Kino, das ist eine Liebesbeziehung, wie es sie selten gibt. Der Regisseur, der selbst (je nach Zählweise) 9 oder 10 Filme gedreht hat, wird nicht müde zu betonen, wie wichtig ihm das Kino ist und welche Streifen zu den besten gehören.
Seine eigenen Werke strotzen nur so vor Anspielungen und Hommagen an ältere Filme. Er ist auch einer der wenigen Regisseure in Hollywood, die immer noch auf analogen Film drehen – genauso wie sein Kollege Christopher Nolan.
Doch während einige andere, bekannte Regisseure wie David Fincher (Mindhunter) oder David Lynch (Twin Peaks) auch Serien für das Fernsehen oder Streaming-Dienste gedreht haben, hält sich Tarantino bislang davon fern. Das könnte mit seiner Einstellung zu Serien zu tun haben.
Pulp Fiction – Trailer zum Kultfilm von Quentin Tarantino
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Serien sind gut, aber eben nur Serien
Was denkt Tarantino? Der Regisseur sprach im Podcast von Joe Rogan über Serien. Immerhin erfreuen sie sich beim Publikum großer Beliebtheit. Schon seit einigen Jahren haben Großproduktionen wie Game of Thrones Kino-Niveau erreicht. Das weiß auch Tarantino, gibt sich jedoch etwas kritischer.
Er gibt zu, dass Serien gut sein können, aber es sind und bleiben eben „nur“ Serien. Manche greifen auf klassische Filmsprache und -elemente zurück, wie man sie aus dem Kino kennt. Dadurch wirken sie beeindruckend und fesseln ihr Publikum.
Das große Problem: Tarantino zufolge vergisst man die allermeisten Serien nach ihrem Ende. Sie unterhalten zwar während des Schauens, aber nach dem Finale bleibt meist nicht viel hängen. Im Gegenteil erinnert sich Tarantino nach der Sichtung eines Films für lange Zeit an die Geschichte und ihre Figuren.
Woran liegt das? Serien haben laut Tarantino viele kleine Höhepunkte, die emotional fesseln. Allerdings kommen sie zu keiner befriedigenden Auflösung, die im Kopf bleibt. Anders sei das bei Filmen, die kürzer sind und bei denen alles Erzählte auf einen finalen Punkt zuläuft. Es gebe keine Ablenkungen vom Wesentlichen.
Gilt das für alle Serien? Tarantino betont, dass es eine Ausnahme gibt. Er nennt die Serie Homeland und deren 1. Staffel. Die sei richtig gut geschrieben und ende mit einer Schlusssequenz, die lange im Kopf bleibt. Der Grund: Alles, was in den vorherigen Episoden geschehen ist, dient dem emotionalen Konflikt im Finale.
Tarantino fordert, dass Serien ihre Erzählstränge gekonnt abschließen und etwas zu erzählen haben, was beim Zuschauer hängenbleibt, und Eindruck schafft. Seine Meinung zu diesem Thema ist sicherlich umstritten. Was denkt ihr darüber? Seid ihr Serien-Fans oder schaut ihr mehr Filme? Schreibt es uns gerne in die Kommentare. Auch einem populären Film steht der Regisseur skeptisch gegenüber: „Einfach geklaut“ – Für Tarantino ist ein 3-Milliarden-Dollar-Franchise die Kopie eines japanischen Kultfilms