Bei den Nutzern ist in der letzten Zeit wenig von den immer weiter steigenden Prozessor-Leistungen angekommen. Der Benchmark-Anbieter PassMark vermeldete sogar, dass der Durchschnittswert im Jahresvergleich aktuell sinkt.
Notebooks werden langsamer
Besonders betroffen sind Laptops, deren durchschnittliche CPU-Leistung um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken ist, hieß es. Laut PassMark lag der Durchschnittswert für Notebook-CPUs vor einem Jahr bei 14.632 Punkten – er ergab sich aus 101.316 getesteten Geräten.
Jetzt ist dieser Wert auf 14.130 Punkte gesunken – bei 25.541 Proben. Auch Desktop-CPUs sind betroffen: Hier fiel die durchschnittliche Punktzahl von 26.436 im Jahr 2024 auf 26.311 im Jahr 2025. Zwar entspricht dies nur einem leichten Rückgang von 0,5 Prozent, dennoch ist es eine bemerkenswerte Entwicklung, da normalerweise eine stetige Steigerung erwartet wird.
Entwicklung der Durchschnittswerte vom PassMark-Benchmark
Besonders auffällig ist zudem, dass die Leistungsspitze der Prozessoren nahezu stagniert. In den vergangenen drei Jahren gab es kaum nennenswerte Leistungssteigerungen bei den Top-CPUs für Desktops und Laptops. 2023 hatte es noch einen massiven Leistungssprung gegeben, als AMD mit dem Ryzen Threadripper Pro 7995WX einen neuen Rekord setzte.
Auch im Laptop-Bereich sorgte damals der Ryzen 9 7945HX3D für einen enormen Leistungszuwachs von fast 70 Prozent. Doch seither bleibt eine ähnliche Entwicklung aus. Intels jüngster Core Ultra 275HX brachte lediglich eine bescheidene Leistungssteigerung von 6,8 Prozent im mobilen Sektor.
Sowohl AMD als auch Intel und Qualcomm haben kürzlich neue Prozessoren vorgestellt, die laut Marketingmaterial eine Leistungssteigerung bringen sollten. Insbesondere die AMD Ryzen 9000 Serie (ohne X3D-Modelle) und die Intel Arrow Lake Core Ultra 200S Serie wurden von vielen Enthusiasten jedoch als Enttäuschung wahrgenommen. Ein Leistungsplus in produktiven Anwendungen blieb aus.
Trend zu billig
PassMark selbst spekuliert, dass der Leistungsrückgang unter anderem darauf zurückzuführen sein könnte, dass Nutzer vermehrt auf günstigere und weniger leistungsfähige Hardware setzen. Eine weitere Theorie ist, dass Windows 11 im Vergleich zu Windows 10 zu niedrigeren Benchmark-Werten führt – vorwiegend bei Gaming-Anwendungen wurde bereits mehrfach eine reduzierte Performance beobachtet.
Ob sich dieser Trend im Verlauf des Jahres 2025 fortsetzen wird, bleibt abzuwarten. Es ist möglich, dass mit der weiteren Verbreitung neuer Hardware die durchschnittlichen Leistungswerte wieder ansteigen. Die kommenden Monate werden also zeigen, ob es sich um eine vorübergehende Erscheinung oder eine grundsätzliche Veränderung in der Entwicklung der Prozessorleistung handelt.
Zusammenfassung
- Durchschnittliche CPU-Leistung sinkt laut PassMark erstmals
- Laptop-CPUs verlieren 3,4 Prozent Leistung, Desktop-CPUs 0,5 Prozent im Jahresvergleich
- Die Leistungsspitze der Prozessoren stagniert seit drei Jahren
- Neue Prozessoren von AMD, Intel und Qualcomm enttäuschen Enthusiasten
- Mögliche Gründe: Günstigere Hardware und Windows 11-Performance-Probleme
- Entwicklung könnte vorübergehend sein oder grundsätzliche Veränderung anzeigen
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