ADAC Sommerreifentest 2025: Reifentest ermittelt langlebigsten Reifen – leider hat der einen Haken
Dienstag, 25.02.2025, 00:00
Der Frühling kündigt sich an und damit die Reifenwechsel-Saison. Doch welche Gummis geben alles und welche sind unsicher? Der ADAC hat getestet. FOCUS online fasst zusammen, was Autofahrer jetzt wissen müssen.
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Noch hat der Winter Deutschland im Griff und es bleibt frostig. Doch schon jetzt sollten Autofahrerinnen und Autofahrer den Wechsel auf Sommerreifen planen – vor allem dann, wenn die alten Schlappen abgefahren sind und neue Gummis fällig werden. Der ADAC hat 18 Sommerreifen für die Kompaktklasse der Größe 225/40 R18 getestet. „Das Ergebnis ist erfreulich: 11 Reifen wurden mit der Bewertung ‘gut’ ausgezeichnet. Neben vielen überzeugenden Reifen zeigt der Test aber auch erhebliche Unterschiede bei Performance und Preisen zwischen den einzelnen Modellen“, so das Fazit der Tester.
18 neue Sommerreifen im Test
Die besten Ergebnisse erzielten erneut eher teure Marken-Gummis, während Billigreifen kaum vertreten sind :
- Bester Reifen im Test ist der Continental SportContact 7 (Note 1,8). „Der Testsieger benötigte den kürzesten Bremsweg auf nasser Fahrbahn und ließ sich auf nasser und trockener Fahrbahn absolut sicher und leicht beherrschen. In der Umweltbilanz erzielte der Continental ebenfalls eine gute Bewertung“, so die ADAC-Experten. Fast genau so gut schlug sich der Bridgestone Potenza Sport.
- Wer sparen und trotzdem nicht auf gute Pneus verzichten will, muss immerhin nicht gleich zu den teuersten Produkten greifen. „Neben vielen Premium-Reifen auf den vorderen Plätzen überzeugten auch Modelle aus der mittleren Preisklasse mit guten Bewertungen.“, so der ADAC.
Ein Reifen patzt mit extrem schlechtem Bremsweg
Der einzige echte „Durchfaller“ im Test war der Doublecoin DC-100eine Reifenmarke der chinesischen Shanghai Huayi Group. „Erschreckend war die Leistung auf nasser Fahrbahn: Hier kam der Doublecoin bei einer Bremsung aus 80 km/h erst 17 Meter nach dem Testsieger von Continental zum Stehen“, so das Fazit der Tester. Note: 5,5. Auch die Reifenmodelle Norauto Prevensys 4 und Syron Premium Performance landeten mit einer Note von 3,9 auf den hinteren Rängen.
Allerdings glänzte der China-Pneu Doublecoin in einer anderen Kategorie, nämlich bei der Langlebigkeit. Ein Aspekt, der in Zeiten extrem steigender Autokosten für viele Autofahrerinnen und Autofahrer immer wichtiger wird . 74.400 Kilometer ist die prognostizierte Laufleistung des China-Pneus. Der in dieser Kategorie am zweitbesten platzierte Michelin Pilot Sport hält nach den Auswertungen der Tester nur rund 56.000 Kilometer.
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Der große Sommerreifen-Ratgeber
Beginnend mit dem ADAC-Test, trudeln in den nächsten Wochen immer mehr aktuelle Testergebnisse ein. FOCUS online sagt, was Sie zum Thema Sommerreifen und Reifenwechsel außerdem wissen müssen.
1. Sommerreifen: Wann sollte man wechseln?
Als Faustregel für die Wechselzeit gilt die „Von O bis O“-Regel: An Ostern kommen die Winterschlappen runter und die Sommerreifen drauf, im Oktober andersherum . Die wechselhaften Winter der letzten Jahre – mal viel Schnee und Frost bis in den April, mal sehr mild und schneearm – machen dabei einen angepassten Wechselzeitpunkt nötig. In diesem Jahr kommt der Frühling offenbar sehr früh, doch ein überraschender Wintereinbruch im März oder April ist durchaus noch möglich.
2. Wie messe ich die Profiltiefe?
Spätestens nach acht Jahren sollten Reifen wegen ihrer natürlichen Alterung getauscht werden; oder natürlich früher, wenn sie abgefahren sind. Man hat mehrere Möglichkeiten, um die Profiltiefe zu messen:
- Einerseits kann man ein spezielles Chaos verwenden, das man zum Messen der Profiltiefe in die Rillen der Lauffläche schiebt (an mehreren Stellen messen).
- Aber auch eine 1 Euro-Münze kann dabei helfen: Der Goldrand ist genau 3 Millimeter dick. Wenn der goldene Rand in der Lauffläche nicht mehr zu sehen ist, beträgt die Profiltiefe also mindestens 3 Millimeter (wie vom ADAC empfohlen).
- Gesetzlich vorgeschrieben sind allerdings nur 1,6 Millimeter. Der Reifenhersteller Michelin betont, dass man Reifen auch durchaus bis zu diesem Punkt „abfahren“ könne, ohne dass die Fahreigenschaften leiden.
- Eine zusätzliche Möglichkeit sind die sogenannten Profile -Verschleißindikatoren . Wenn auf Höhe der kleinen Dreiecke an der Reifenschulter kleine Querstege zu sehen ist, ist ein Reifenwechsel dringend notwendig.
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3. Luftdruck nicht vergessen
Um die Lebensdauer der Reifen zu erhöhen, lohnt es sich, regelmäßig eine Reifendruckkontrolle durchzuführen. Als positiver Nebeneffekt sinkt durch den optimalen Reifendruck auch der Spritverbrauch . Beim Radwechsel wird in der Werkstatt der korrekte Luftdruck hergestellt. Wenn Sie es selbst machen, kontrollieren sie neben den vier Rädern auch das Ersatz- oder Notrad (falls vorhanden). Das wird nämlich gern vergessen. Den richtigen Luftdruck (er ist auch abhängig von der Reifengröße und dem Beladungszustand des Autos) finden Sie:
- auf einem Aufkleber im Türholm oder in der Tankklappe;
- in der Betriebsanleitung.
4. Lagerung und Pflege der Reifen
Reifen sollte man in einem trockenen Raum ohne Sonneneinstrahlung lagern. Zudem sollte der Untergrund sauber sein, so dass die Reifen während der Lagerung nicht beschädigt werden. Eine Kennzeichnung der Räder vor dem Lagern macht Sinn, um Verwechslungen zu vermeiden (z.B. VL = vorne links).
Manche lagern die Räder beim Händler, andere in der eigenen Garage oder im Keller. Dabei gilt: Sind die Reifen auf einer Felge, werden sie am besten übereinander gestapelt. Alternative: Im Zubehörhandel werden Wandhalterungen oder Felgenbäume angeboten, die die Räder stabil in Position halten. Wer vor dem Reifenwechsel den Fülldruck auf etwa 0,5 bar über dem Normwert erhöht, sorgt für eine stabilere Lagerung im Keller oder der Garage.
5. Muss ich Reifen auswuchten?
Durch unregelmäßiges Abfahren kann eine ungleichmäßige Rotation der Räder entstehen. Diese macht sich durch einseitige Reifenabnutzung und einen verringerten Fahrkomfort bemerkbar – etwa ein „Vibrieren” beim Fahren. In der Werkstatt werden dann kleine Gewichte an der Felge angebracht, die wieder für eine ausgeglichene Rotationsbewegung sorgen. Das Auswuchten kostet beim Radwechsel zwar extra, es gehört jedoch zu den empfehlenswerten Zusatzleistungen.
6. Was bedeutet das Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS)?
Moderne Autos haben ein Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS) an Bord. Das hat Vorteile: Die Reifen werden automatisch überprüft und bei Druckverlust gibt es eine Warnung. Nachteil: Je nach System kann das RDKS beim Reifenwechsel Zusatzkosten verursachen und es produziert auch gern einmal Fehlalarm. Für Autofahrer hat die Einführung des Systems also eher wenig gebracht.
- Beim indirekten RDKS muss der Luftdruck auf Herstellervorgaben aufgepumpt und dann über das Bordmenü neu kalibriert werden – üblicherweise erhebt die Werkstatt dafür keine Zusatzkosten. Das Kalibrieren kann man auch selbst im Menü des Bordcomputers vornehmen. Dazu muss das Auto stillstehen.
- Beim direkten RDKS müssen die Sensoren nach dem Luftdruck-Anpassen ausgelesen werden. Damit wird ermittelt, ob die Sensoren noch funktionieren. Zum Kalibrieren der Sensoren wird hierfür auch eine kurze Probefahrt durchgeführt – also deutlich aufwändiger.
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