HomeNachrichtRektusdiastase: Was tun, wenn der Bauch nicht mehr zurückgeht?

Rektusdiastase: Was tun, wenn der Bauch nicht mehr zurückgeht?

Rektusdiastase betrifft viele Menschen unbemerkt. Wie Sie die Symptome erkennen, welche Ursachen dahinterstecken und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Oder bemerken Sie einen ungewöhnlichen Spalt entlang Ihrer Bauchmitte, der besonders auffällt, wenn Sie sich aufrichten oder etwas heben? Vielleicht kämpfen Sie mit Rückenschmerzen oder fühlen sich in Ihrer Körpermitte weniger stabil. Diese Symptome könnten auf eine Rektusdiastase hinweisen.

Was ist eine Rektusdiastase?

Die Rektusdiastase bezeichnet eine Spaltbildung zwischen den beiden Muskelsträngen des geraden Bauchmuskels (Musculus rectus abdominis). Dieser Spalt entsteht, wenn das Bindegewebe der sogenannten Linea alba, das die Muskelstränge normalerweise verbindet, überdehnt wird. Das Phänomen tritt häufig nach Schwangerschaften oder bei starkem Übergewicht auf, kann aber auch bei Männern, Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen und sportlich aktiven Personen vorkommen. Der Spalt kann eine Breite von mehreren Zentimetern erreichen und Beschwerden wie eine instabile Rumpfmuskulatur oder sogar Schmerzen verursachen. In extremen Fällen kann bei Bauchmuskelaktivität eine Vorwölbung zwischen den Muskelsträngen entstehen und sich sogar ein Stück des Darmes einklemmen. Doch wo genau entsteht der Spalt, und warum?

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Wo genau entsteht die Rektusdiastase?

Der Spalt bei einer Rektusdiastase bildet sich entlang der Linea alba, der bindegewebigen Nahtlinie, die die beiden Hälften des geraden Bauchmuskels verbindet. Die Linea alba verläuft vom Brustbein (Sternum) bis zum Schambein (Symphyse). Durch Überdehnung oder Schwächung dieses Bindegewebes weichen die Muskelstränge auseinander, was zu funktionellen und ästhetischen Problemen führen kann.

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Ursachen und Risikofaktoren der Rektusdiastase

Warum entsteht der Spalt?

Die Überdehnung der Linea alba kann durch eine Reihe von Faktoren verursacht werden. Eine der häufigsten Ursachen ist eine Schwangerschaft. Während der Schwangerschaft vergrößert sich der Bauchumfang erheblich, um Platz für das wachsende Baby zu schaffen. Dies führt zu einer hohen Belastung des Bindegewebes und der Muskulatur.

Hauptursachen im Überblick

  • Schwangerschaft: Die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft führen zu einer Lockerung des Bindegewebes, um den Körper auf die Geburt vorzubereiten. Gleichzeitig dehnt sich die Bauchwand durch das Wachstum des Kindes aus.
  • Übergewicht: Starkes Übergewicht kann ebenfalls zu einer chronischen Überdehnung der Bauchwand führen.
  • Intensive körperliche Belastung: Einseitige oder falsche Belastung der Bauchmuskulatur, beispielsweise durch falsches Krafttraining, kann eine Rektusdiastase begünstigen.
  • Angeborene Bindegewebsschwäche: Manche Menschen haben von Geburt an eine schwächere Bindegewebsstruktur, was das Risiko für eine Rektusdiastase erhöht.

Hauptrisiken und wer betroffen ist

Die Hauptrisikogruppen umfassen vor allem Frauen nach einer oder mehreren Schwangerschaften. Dennoch sind auch Männer betroffen, insbesondere solche mit starkem Übergewicht oder intensiver körperlicher Belastung. Eine Rektusdiastase tritt besonders häufig bei Personen im mittleren Alter auf, da das Bindegewebe mit zunehmendem Alter an Elastizität verliert.

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Symptome: Wie äußert sich eine Rektusdiastase?

Die Symptome einer Rektusdiastase sind nicht immer eindeutig und können von Person zu Person variieren. Häufig bleibt die Spaltbildung unbemerkt, bis Beschwerden auftreten.

Typische Symptome

  • Sichtbare Vorwölbung des Bauches, insbesondere beim Aufrichten aus der Rückenlage
  • Gefühl von Instabilität im Rumpfbereich
  • Rückenschmerzen durch mangelnde Rumpfstabilität
  • Verdauungsprobleme, da die Organe weniger gut gestützt werden
  • In seltenen Fällen Bauchwandhernien (Bruch der Bauchwand)

Diagnose: Wie wird eine Rektusdiastase festgestellt?

Die Diagnose einer Rektusdiastase erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren.

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Der Arzt fragt zunächst nach Symptomen, Risikofaktoren und möglichen Auslösern. Bei der körperlichen Untersuchung wird der Abstand zwischen den Bauchmuskeln in verschiedenen Positionen (z. B. in Rückenlage) abgetastet. Ein Spalt von mehr als 2–3 cm gilt als Hinweis auf eine Rektusdiastase.

Zur genauen Beurteilung der Spaltbreite und des Zustands des Bindegewebes können Ultraschall oder MRT eingesetzt werden. Diese Methoden helfen auch dabei, Komplikationen wie Bauchwandhernien auszuschließen.

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Klassifizierung der Rektusdiastase

  • Mild: Weniger als 3 cm
  • Maße: 3–5 cm
  • Schwer: Mehr als 5 cm

Behandlungsmöglichkeiten: Von konservativ bis operativ

Die Behandlung der Rektusdiastase richtet sich nach dem Schweregrad der Beschwerden und den individuellen Bedürfnissen des Patienten. In vielen Fällen kann eine konservative Therapie ausreichend sein, während bei starken Symptomen oder funktionellen Einschränkungen eine Operation notwendig wird.

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Konservative Behandlung

Die konservative Behandlung zielt darauf ab, die Bauchmuskulatur zu stärken und die Funktion des Rumpfes zu verbessern:

  • Rückbildungsgymnastik: Besonders für Frauen nach der Schwangerschaft ist ein gezieltes Rückbildungstraining entscheidend. Diese Übungen helfen, die Bauchmuskulatur schonend zu kräftigen.
  • Physiotherapie: Ein auf die Rumpfmuskulatur spezialisiertes Physiotherapie-Programm kann helfen, die Muskeln wieder in die richtige Position zu bringen und den Spalt zu verringern.
  • Biofeedback-Therapie: Sie nutzt spezielle Geräte, um Patienten visuelles oder akustisches Feedback über ihre Muskelaktivität zu geben. Dadurch können Übungen gezielter durchgeführt werden, was die Effektivität der Behandlung erhöht.

Operative Behandlung

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen oder eine Bauchwandhernie vorliegt, kann eine Operation notwendig sein. Bei der Operation werden die auseinandergewichenen Muskelstränge wieder zusammengeführt und das Bindegewebe verstärkt. In einigen Fällen wird ein Netz eingesetzt, um die Stabilität der Bauchwand zu verbessern.

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Nach der Operation ist eine mehrwöchige Schonzeit erforderlich, gefolgt von einer gezielten physiotherapeutischen Nachsorge. Diese soll sicherstellen, dass die Muskulatur korrekt belastet wird und der Spalt nicht erneut auftritt.

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Vorbeugung: Wie lässt sich eine Rektusdiastase vermeiden?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um einer Rektusdiastase vorzubeugen, insbesondere für Personen mit erhöhtem Risiko.

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  • Gezielte Bauchmuskelübungen: Vermeidung von Übungen, die die Bauchmuskulatur übermäßig belasten (z. B. Sit-ups während der Schwangerschaft).
  • Schwangerschaftsunterstützung: Das Tragen eines Stützgürtels während der Schwangerschaft kann die Belastung der Bauchwand reduzieren.
  • Ausgewogene Ernährung und Gewichtsmanagement: Ein gesundes Gewicht hilft, die Bauchwand nicht unnötig zu belasten.

Ansprechpartner und Hilfsangebote

Betroffene einer Rektusdiastase können auf verschiedene Ansprechpartner zurückgreifen:

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  • Hausärzte und Gynäkologen: Für die erste Diagnose und Überweisung an Fachärzte.
  • Physiotherapeuten: Spezialisierte Programme zur Rückbildung und Stärkung der Bauchmuskulatur.
  • Chirurgen: Experten für Bauchwandoperationen.
  • Krankenkassen: Informationen über mögliche Kostenübernahmen.

Fazit

Eine Rektusdiastase ist mehr als nur ein ästhetisches Problem. Sie kann zu funktionellen Einschränkungen führen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Doch mit den richtigen Maßnahmen – von gezielter Rückbildung über Physiotherapie bis hin zur Operation – lassen sich die Beschwerden erfolgreich behandeln. Wichtig ist, frühzeitig Hilfe zu suchen und individuell passende Therapien zu wählen.

Über Volker Sutor

Volker Sutor ist seit über 25 Jahren als Physio- und Sporttherapeut (Msc.) tätig. Er ist Inhaber einer Gruppe von Therapiezentren im süddeutschen Raum (Gesundheitsrondell GmbH) und Mitbegründer des Fortbildungsunternehmens Digotor für orthopädische Medizin. Als Fachbuchautor hat er in verschiedenen Verlagen Bücher für Fach- und Laienpublikum veröffentlicht. Im Sport engagiert er sich im Profi-, Leistungs- und Freizeitbereich und ist als leitender Physiotherapeut für den Deutschen Schwimmverband tätig.

Wichtiger Hinweis: Die hier bereitgestellten Informationen dienen nur zu allgemeinen Informationszwecken und ersetzen nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch einen Arzt. Bei Verdacht auf ernsthafte gesundheitliche Probleme oder bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

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