Immer wieder bekommen Nutzer inzwischen die Vorzüge des Kaufs zahlreicher digitaler Helfer suggeriert. Ob nun Türklingel, Kühlschrank oder Heizungs-Thermostat – alles ist vernetzt und somit bequem vom Smartphone zu steuern. Das aber bringt auch Probleme mit sich.
AVM
Seit einigen Jahren häufen sich die Berichte von Sicherheitsexperten, wie Angreifer diese neuen vernetzten Systeme nutzen, um dem Nutzer in der einen oder anderen Weise zu schaden. Dies sollte niemand unterschätzen. Daher hier eine Checkliste, was zu beachten ist, um die persönliche Infrastruktur im Smart Home möglichst sicher zu gestalten.
1. Ist das wirklich nötig?
Die geringste Gefahr geht immer von den Geräten aus, die gar nicht da sind. Auch wenn sich die Hersteller mit ihrem Marketing wirklich Mühe geben, sollte man versuchen, keine Impulskäufe zu tätigen.
Stattdessen gilt es in Ruhe zu überlegen, ob man wirklich eine vernetzte Türklingel oder smarte Thermostate benötigt. Und natürlich, ob ihr Nutzen die möglichen Nachteile bei Wartungsaufwand und Sicherheit auch tatsächlich übersteigt.
Ist es zwingend erforderlich, den kompletten Haushalt zu vernetzen?
2. Der Fisch stinkt vom Kopf her
Beim Notebook und erst recht beim Smartphone wollen Nutzer stets möglichst das neueste Modell haben. Am sensibelsten Punkt des heimischen Netzwerkes steht dann aber oft genug ein veralteter Router. Hier sollte man gern auch mal etwas früher zuschlagen.
Spätestens natürlich dann, wenn das alte System keine Firmware-Updates vom Hersteller mehr bekommt. Aber auch vorher bringen Update-Käufe Vorteile, da die jüngeren Modelle oft auch bessere Technologien mitbringen, die den Umgang mit ihnen erleichtern.
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3. Apropos modern: Firmware-Updates
Noch wichtiger als die Hardware ist die Aktualität bei der Software. Um den WLAN-Router und die Smart-Home-Helferlein sollte man sich nicht nur dann kümmern, wenn sie aus irgendeinem Grund plötzlich nicht mehr funktionieren. Auch sie benötigen regelmäßig Firmware-Updates. Ideal ist es, sich einen festen Termin im Monat in den Kalender einzutragen, an dem die Familie eine kleine Update-Party feiert.
Regelmäßige ‘Wartungsarbeiten’ unterstützen die Smart-Home-Sicherheit
4. Achtet auf die Infrastruktur
Die modernsten und sichersten Geräte nutzen allerdings wenig, wenn Angreifer problemlos Zugriff auf das heimische WLAN haben. Glücklicherweise werden viele Router ab Werk nicht mehr mit einem Standard-Passwort wie “admin” ausgeliefert.
Bei der ersten Einrichtung sollte man trotzdem ein eigenes, sicheres Passwort vergeben – und dieses möglichst auch in gewissen Abständen immer mal wieder ändern. Die meisten WLANs sind außerdem standardmäßig über WPA2 verschlüsselt. Wenn es möglich ist, bringt das neuere WPA3 mehr Schutz.
Infografik: Regelmäßige Passwortänderung für Deutsche kaum ein Thema
5. Alle Zugänge abdichten
Nicht nur über den Router können Angriffe erfolgen. Auch die Verbindungen der einzelnen Smart-Home-Geräte mit ihren zugehörigen Cloud-Diensten sind ein gern gesehener Schwachpunkt.
Mit einem Passwort-Manager ist es möglich, problemlos jeden Account mit unterschiedlichen und starken Passwörtern auszustatten, ohne dass der Überblick verloren geht. Noch besser ist es, zusätzlich auch hier jeweils eine Zwei-Faktor-Authentifizierung einzurichten.
Passwort-Manager im Download-Bereich:
6. Angreifer verinseln
Wer ein wenig mehr Muße – und auch finanzielle Ressourcen – bei der Einrichtung seiner heimischen Infrastruktur hat, kann Geräte in unterschiedliche WLAN-Netze sortieren. Systeme, die von Haus aus nicht gerade übermäßig gesichert sind, wie der smarte Kühlschrank oder das Heizungs-Thermostat, sind dann von Notebooks und Smartphones, auf denen sich viel sensiblere Daten befinden, getrennt.
Mehr Zeit investieren und das Smart Home auf mehrere Netze aufteilen
Gelingt es Angreifern oder einer Malware nun ein weniger entscheidendes Gerät zu kapern, sind die Wichtigeren nicht direkt auch ansprechbar. Für diese Lösung benötigt man aber zwei Router, die in einer Router-Kaskade konfiguriert werden.
7. Aktive Verkehrsbeobachtung
Auch wenn man sich viel Mühe gegeben und alle Grundlagen der Sicherheit umgesetzt hat, kann man sich nicht einfach zurücklehnen. Auch außerhalb der hoffentlich regelmäßigen Wartungstermine gilt es, die eigene Infrastruktur im Blick zu behalten. Etwa über Netzwerk-Protokolle des Routers oder der angebundenen Geräte.
Funktioniert ein Gerät plötzlich nicht wie gewohnt, zeigt der Router seltsame Verbindungen an? Dann gilt es, genauer hinzuschauen – möglichst bevor vielleicht noch wichtige Daten verschlüsselt sind und eine Lösegeld-Forderung eintrudelt.
Habt ihr weitere Tipps und Tricks zur Absicherung eures Smart Homes? Schreibt sie uns gerne in den Kommentaren!