Luxuriöse Leinwand-Legende: Rolls-Royce setzt dem Bösewicht-Kreuzer aus „Goldfinger“ ein Denkmal
Vor 60 Jahren kam „Goldfinger“ in die Kinos. Sean Connery brillierte als James Bond und Gert Fröbe als sinistrer Bösewicht. Neben Bonds Aston Martin DB5 gab es ein weiteres faszinierendes Gefährt – und dazu hat sich die Kultmarke etwas Besonderes ausgedacht.
„Erwarten Sie, dass ich rede?“ – „Nein, Mister Bond, ich erwarte, dass Sie sterben!“ Jeder James Bond-Fan kennt die legendäre Szene, als Sean Connery alias 007 auf einer Liege gefesselt wird und Super-Bösewicht Goldfinger (Gert Fröbe) den britischen Geheimagenten mit einem Laserstrahl zerteilen will. Natürlich entwischt Bond in letzter Sekunde. Und er kann schließlich auch Auric Goldfingers größenwahnsinnigen Plan vereiteln, die Goldreserven der USA in Fort Knox radioaktiv zu verseuchen, damit seine eigenen Goldbestände im Wert unermesslich steigen.
Goldfinger: Aston Martin DB5 und Rolls-Royce als automobile Stars
Der Film, der 1964 in die Kinos kam, war nicht nur einer der größten Hits der Bond-Reihe, sondern auch der erste 007-Film, in dem Autos eine enorme Rolle spielten. Da wäre als erstes natürlich der legendäre Aston Martin DB5 mit all seinen Extras ( mehr dazu lesen Sie hier).
Der DB5 hat wirklich alles, was ein Geheimagent im stressigen Feierabend-Verkehr braucht:
- Maschinengewehre hinter den Frontblinkern;
- Ausfahrbare Rammbügel in den Stoßstangen (im Film nicht gezeigt);
- Ein kugelsicheres Schutzschild zum Ausfahren im Kofferraum;
- Einen Schleudersitz für unliebsame Beifahrer, bedienbar über einen geheimen Knopf im Schalthebel;
- Ausfahrbare Metallklingen zum Aufschlitzen gegnerischer Reifen und ein Öl-Abwurf-System;
- Die Nummernschilder lassen sich auf Knopfdruck wechseln;
- Ein in der Fahrertür verstecktes Telefon (im Film nicht gezeigt);
- Selbst das Navigationssystem nehmen die Bond-Macher 1964 schon vorweg: Der Aston hat eine Peilvorrichtung samt Kartendarstellung auf einem Bildschirm, um Übeltätern auf den Fersen zu bleiben. 007 verfolgt damit Goldfinger durch die Schweizer Alpen.
„Oddjob“ und der 37er Rolls-Royce Sedanca de Ville
Und auch Mega-Schurke Goldfinger fährt natürlich nicht irgendein Auto, sondern den mächtigen 1937er Rolls-Royce Phantom III Sedanca de Ville. Am Steuer sitzt sein Bodyguard und Chauffeur „Oddjob“ (im Film gespielt vom muskelbepackten Wrestler Harold Sakata). Oddjob ist zwar stumm, doch mit einer Hutkrempe aus Stahl besitzt er eine tödliche Waffe.
Der Rolls-Royce hat dabei ein besonderes Geheimnis: Seine ohnehin schon massive Karosse nutzt Goldfinger, um darin zwei Tonnen Goldbarren zu schmuggeln. In einer anderen Szene sieht man, wie Goldfinger genüsslich ein Picknick macht. Es hat wohl selten ein stilvolleres und eindrucksvolleres Auto für einen Bond-Gegenspieler gegeben.
Rolls-Royce bringt Hommage an berühmtes Filmauto
Genau diesen Wagen und die berühmten Filmszenen hat die britische Luxusmarke jetzt nachgestellt – mit einem speziell angefertigten Hommage-Phantom aus der „Bespoke“-Edition des Herstellers. Dessen Karosserie besteht zwar nicht aus Gold, doch die Briten haben zahllose Anspielungen an den Film versteckt, die Bond-Fans begeistern dürften.
Phantom-Limousine mit Goldbarren und Fort Knox-Plan
Da wäre als erstes die Zweifarb-Lackierung in Schwarz-Gelb, die der 2024er Phantom mit seinem Urahn teilt. Auf dem ausklappbaren Picknick-Tischchen befindet sich eine eingravierte Karte von Fort Knox und in der Mittelkonsole verbirgt sich ein 18-karätiger Goldbarren in Auto-Form.
Rolls-Royce Bespoke hat nach eigenen Angaben drei Jahre gebraucht, um dieses Projekt fertigzustellen. Ein ganzes Jahr wurde allein der komplexen Armaturenbretteinlage gewidmet, bei der es sich um eine Konturkarte des Furkapasses in der Schweiz handelt. „Die Designer haben zehn Varianten des 3D-Inlays aus Edelstahl durchgespielt, bevor sie sich auf die endgültige Version geeinigt haben. Ein speziell angefertigter Starlight-Dachhimmel stellt den Nachthimmel über dem Furkapass so dar, wie er am 11. Juli 1964 war, dem letzten Drehtag in der Schweiz. Und natürlich strahlen die Sterne goldenes Licht aus“, berichtet „Motor1“ über den einmaligen Luxuskreuzer.
Sogar die Kühlerfigur hat den „Midas-Touch“
Das Kennzeichen des Wagens lautet „AU 1“ – die Briten haben es sich eine Menge kosten lassen, dieses Nummernschild in Großbritannien zu sichern, denn individualisierte Kennzeichen sind dort ebenso begehrt wie teuer. Die Kühlerfigur des Wagens, die „Spirit of Ecstasy“, wurde aus massivem Silber gefertigt und mit Gold überzogen. Man hört förmlich Auric Goldfinger seinen legendären Satz sagen: „Das ist Gold, Mr. Bond. Mein ganzes Leben lang habe ich seine Farbe geliebt, seinen Glanz, seine göttliche Schwere“.
Auch der vergoldete Golfschläger im Kofferraum darf natürlich nicht fehlen, als Referenz auf das Golf-Spiel zwischen James Bond und Goldfinger, bei dem der durch einen Trick Bonds unterliegt. Welchen Wert dieser speziell angefertigte Rolls-Royce Phantom nun hat, verraten die Briten nicht. Aber bei einem Goldpreis von über 2500 Euro pro Unze ist allein der Goldbarren in der Mittelkonsole ein Vermögen wert.