Wer Rückenschmerzen hat, scheut häufig davor, sich weiterzubewegen. Doch das ist ein Fehler, warnen Experten. Denn die Schmerzen lassen sich keineswegs aussitzen. Und Sie sollten dringend verhindern, dass diese chronisch werden.
- Im Video: “Rückenschmerzen fallen nicht vom Himmel” – Expertenrat für Ihren Rücken
Rückenschmerzen zählen zu den Volksleiden der Deutschen. So gaben etwa in einer AOK-Umfrage im Herbst 2024 81 Prozent der Befragten an, im Vorjahr mindestens einmal Rückenschmerzen gehabt zu haben. Eine Erhebung der Techniker Krankenkasse zeigte sogar, dass Versicherte in 2023 durchschnittlich 2,8 Tage deswegen krankgeschrieben waren. Tendenz steigend.
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Als Grund nennt Christian Maihöfner, Schmerz-Experte der Deutschen Hirnstiftung, in einer Mitteilung die Alterung der Gesellschaft. “Denn mit fortschreitendem Alter geht die Muskulatur zurück, das betrifft vor allem die Rumpfmuskulatur, die ein wichtiger ‚Sparringspartner‘ der Wirbelsäule ist. Dieser Degenerationsprozess beginnt bereits ab dem 30. Lebensjahr und schreitet kontinuierlich voran, wenn nicht gegengesteuert wird.”
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Wann Sie zum Arzt müssen
In der Regel liegt die Ursache Ihrer Rückenschmerzen in einem natürlichen, alterungsbedingten Muskelabbau. Die Rede ist dann von “unspezifischen” Rückenschmerzen, da diesen keine Krankheit, kein Bruch oder eine andere Verletzung zugrunde liegt.
“Unspezifische Rückenschmerzen sind kein Notfall”, betont der Experte. “Gehen die Schmerzen aber nicht nach ein paar Tagen von selbst zurück oder kommen sie in regelmäßigen Abständen wieder, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.”
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Halten die Schmerzen sogar über mindestens drei Monate an, ist die Rede von chronischen Schmerzen. “Spätestens dann ist es an der Zeit, konsequent Maßnahmen zur Stärkung der Rückengesundheit zu ergreifen”, erklärt der Neurologe.
Bewegung hilft gegen Rückenschmerzen
Der Mediziner warnt davor, die Rückenschmerzen einfach “auszusitzen”. Stattdessen müssten Betroffene das Zeitfenster nutzen, bevor die Schmerzen chronisch werden. Er rät deshalb dazu, in Bewegung zu bleiben – auch bei akuten Rückenschmerzen. Es sei ein “häufiger Fehler”, dass sich Betroffene nicht ausreichend bewegten. Dabei bewirke das oft das Gegenteil. Der Schmerz würde durch Ruhe stärker “und am Ende chronisch”. Der Neurologe stellt klar: “Liegen keine Ursachen wie ein Bruch, eine Tumorerkrankung oder eine vorausgegangene OP vor, sollten Betroffene sich nicht schonen, sondern bewegen.”
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Dazu rät der Experte sogar zur Einnahme von Schmerzmitteln: “Wir Ärztinnen und Ärzte raten grundsätzlich immer dazu, möglichst wenig freiverkäufliche Schmerzmittel einzunehmen. Doch bei akuten Rückenschmerzen, ist es besser, ein paar Tage lang Schmerztabletten einzunehmen und in Bewegung zu bleiben, als wegen der Schmerzen jede Bewegung zu meiden. Denn Bewegung ist die wirksamste Therapie gegen Rückenschmerzen.”
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Er schlägt vor: “Für Menschen mit Rückenschmerzen bieten fast alle Krankenkassen spezielle Kurse wie Rückenschulen an, auch online.”
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Risikofaktoren für chronische Rückenschmerzen
Wichtig sei es außerdem, dauerhaft ein aktives Leben zu führen, auch um Rückenschmerzen vorzubeugen: “Ein-, zweimal Sport zu treiben, bewirkt noch keine Wunder. Wer sich aber konsequent über Jahre mehrmals pro Woche sportlich betätigt, kann den Rückenschmerz beherrschen und wird nicht von ihm beherrscht.”
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Maihöfner rät außerdem, auch andere Risikofaktoren, die Rückenschmerzen chronisch werden lassen könnten, zu betrachten:
- Wer viel Stress hat und die Rückenschmerzen damit in Verbindung bringt, sollte Strategien zur Stressreduktion in das Leben integrieren.
- Auch, wenn die Einsamkeit Auslöser für die Schmerzen sein könnte, sollte gegen diese angekämpft werden, etwa durch Ehrenamtsarbeit.
- Auch zugrundeliegende psychische Krankheiten sollten in den Blick genommen und behandelt werden.
“Wenn Rückenschmerzen erstmals ‚grundlos‘ auftreten, ist das ein klares Signal, dass es an der Zeit ist, sein Leben zu ändern und aktiv in die eigene Rückengesundheit zu investieren”, resümiert der Mediziner.