Ihr Kind ist gestürzt? Erfahren Sie, welche Symptome und Alarmzeichen einer Schädelprellung wichtig sind und wie Sie richtig reagieren.
Oft durch Sturz auf den Kopf: Was ist eine Schädelprellung?
Eine Schädelprellung entsteht durch einen heftigen Schlag oder Stoß auf den Kopf. Sie kann durch Stürze, Unfälle oder Zusammenstöße beim Spielen verursacht werden. Anders als bei einer Gehirnerschütterung, bei der das Gehirn durch starke Erschütterungen an die Schädelwand prallt, handelt es sich hierbei um eine Prellung des Schädels ohne unmittelbare Hirnbeteiligung. Die Verletzung kann jedoch trotzdem zu ernsthaften Symptomen und Komplikationen führen.
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Welche Symptome deuten auf eine Schädelprellung beim Kind hin?
Eltern sollten aufmerksam auf verschiedene Symptome achten, die nach einem Sturz auf den Kopf auftreten können. Einige dieser Symptome sind sofort erkennbar, während andere sich erst nach einigen Stunden oder Tagen zeigen. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Kopfschmerzen: Diese können mild bis stark sein und sofort oder zeitverzögert auftreten.
- Übelkeit und Erbrechen: Besonders direkt nach dem Unfall sind Übelkeit und gelegentliches Erbrechen keine Seltenheit.
- Schwindel: Kinder fühlen sich möglicherweise unsicher auf den Beinen oder klagen über Schwindel.
- Müdigkeit und Schläfrigkeit: Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder nach einem solchen Schock müde sind. Diese Schläfrigkeit sollte jedoch überwacht werden.
- Bewusstseinsstörungen: In seltenen Fällen kann es zu Bewusstseinsstörungen kommen, die sehr ernst genommen werden müssen.
- Seh- oder Hörstörungen: Plötzliche Probleme beim Sehen oder Hören können ein Anzeichen für schwerere Schäden sein.
Alarmzeichen: Wann ist bei einer Schädelprellung sofortige Hilfe nötig?
Bestimmte Anzeichen deuten darauf hin, dass sich der Zustand des Kindes verschlechtern könnte und sofortige ärztliche Hilfe erforderlich ist. Diese Notfallsymptome umfassen:
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- Wiederholtes Erbrechen: mehr als dreimaliges Erbrechen oder jegliches Erbrechen mehrere Stunden nach dem Unfall.
- Anhaltendes Weinen oder Wimmern: Wenn das Kind nicht beruhigt werden kann und weiterhin schreit oder wimmert.
- Starke und zunehmende Kopfschmerzen: Insbesondere bei älteren Kindern ein ernstes Warnsignal.
- Bewegungsstörungen: Schwäche oder Unsicherheit bei Bewegungen, insbesondere asymmetrische Schwächen oder Gangunsicherheiten.
- Sehstörungen: Doppelbilder oder plötzliches Schielen.
- Blutungen oder klarer Ausfluss aus Nase oder Ohr: Dies kann auf eine Schädelbasisfraktur hinweisen.
- Krampfanfälle: Jegliche Art von Krampfanfällen erfordert sofortige ärztliche Behandlung.
- Veränderungen im Verhalten: Apathie, Verlust des Interesses an der Umgebung oder Gedächtnislücken.
Was muss bei Notfallsymptomen einer Schädelprellung sofort getan werden?
Sollten sich Notfallsymptome wie Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit oder schwere Bewegungsstörungen zeigen, muss umgehend der Rettungsdienst unter 112 gerufen werden. Diese Situationen sind potenziell lebensbedrohlich und erfordern sofortige ärztliche Versorgung.
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Woran können Eltern eine Schädelprellung bei ihrem Kind erkennen?
Eltern kennen ihr Kind am besten und sind daher in der besten Position, ungewöhnliche Verhaltensweisen oder Symptome zu erkennen. Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl und suchen Sie ärztlichen Rat, wenn Sie unsicher sind. Beobachten Sie Ihr Kind genau und achten Sie auf:
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- Normales Trink- und Essverhalten bei Säuglingen und Kleinkindern.
- Veränderungen im Schlafmuster oder Schlafverhalten.
- Gleiche Pupillengröße und normale Reaktionen auf Licht und Bewegung.
- Normale Sprach- und Bewegungsfähigkeit.
- Jeder plötzliche Wechsel in der Persönlichkeit oder im Verhalten kann auf eine ernstere Verletzung hindeuten.
Welche Untersuchungen sind bei einer Schädelprellung notwendig?
Sollten Symptome oder Alarmzeichen auftreten, ist der Gang zum Arzt unvermeidlich. Der Kinderarzt oder die Notaufnahme führen eine gründliche Untersuchung durch, um das Ausmaß der Verletzung festzustellen. Zu den typischen Untersuchungen gehören:
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- Klinische Untersuchung: Der Arzt überprüft Reflexe, Pupillenreaktionen, Motorik und Sprache.
- Bildgebende Verfahren: In ernsteren Fällen kann eine Röntgenaufnahme oder eine Computertomografie (CT) notwendig sein, um Knochenbrüche oder innere Blutungen auszuschließen.
- Beobachtung: Bei Verdacht auf eine Schädelprellung kann eine stationäre Überwachung notwendig sein, um das Kind über einen längeren Zeitraum zu beobachten.
Wie können Sie eine Schädelprellung bei Ihrem Kind vermeiden?
Vermeiden Sie Schädelprellungen durch präventive Maßnahmen:
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- Sichere Umgebung: Achten Sie darauf, dass Ihr Zuhause kindersicher ist. Lassen Sie Säuglinge nie unbeaufsichtigt auf Wickeltischen oder hohen Möbeln.
- Helme und Schutzkleidung: Beim Fahrradfahren, Inlineskaten oder ähnlichen Aktivitäten sollte immer ein Schutzhelm getragen werden.
- Überwachung bei gefährlichen Aktivitäten: Lassen Sie kleine Kinder nicht unbeaufsichtigt in der Nähe von Treppen, Fenstern oder auf Spielgeräten.
Wer kann Ihnen bei einer Schädelprellung Ihres Kindes helfen?
Bei Kopfverletzungen sind Hausärzte oder Kinderärzte die ersten Ansprechpartner. Sie können eine erste Diagnose stellen und gegebenenfalls an Spezialisten oder in Kliniken überweisen. Sollte jedoch eine Wunde vorhanden sein, bzw. Ihr Kind neurologische Auffälligkeiten zeigt, sollte umgehend eine Notaufnahme aufgesucht werden. Weitere Anlaufstellen können sein:
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- Kinderkliniken: Ausgestattet mit speziellen Notfall- und Überwachungseinrichtungen für Kinder.
- Notfallnummern: Für schwerwiegende und sofortige Fälle steht der Rettungsdienst unter 112 zur Verfügung.
Wie sollten Eltern nach einer Schädelprellung reagieren?
Eine Schädelprellung beim Kind kann in vielen Fällen harmlos verlaufen, dennoch sollten Eltern stets wachsam sein. Durch die Kenntnis der Symptome, Alarmzeichen und Notfallsymptome sind Sie in der Lage, schneller zu reagieren und im Bedarfsfall sofortige Hilfe zu suchen. Präventive Maßnahmen können helfen, das Risiko solcher Verletzungen zu minimieren. Vertrauen Sie auf Ihr elterliches Bauchgefühl und zögern Sie nicht, ärztlichen Rat einzuholen, wenn Sie sich unsicher sind. Nach einer Schädelprellung sollte das Kind für etwa zwei Tage stärkere körperliche und geistige Belastungen vermeiden.
Über Dr. Michael Humenberger
Dr. Michael Humenberger ist Oberarzt an der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Medizinischen Universität am Wiener AKH und betreibt als Unfallchirurg und Orthopäde zwei Ordinationen in Wien. Im AKH liegt seine Spezialisierung in der gesamten Unfallchirurgie und er behandelt ein breites Spektrum von Verletzungen – von einfachen und komplexen Extremitätenverletzungen bis hin zu schwerverletzten PatientInnen. Seine Leidenschaft gilt der Sportmedizin mit besonderem Fokus auf Verletzungen und Überlastungssyndrome rund um das Kniegelenk. Die Behandlung seiner Patienten erstreckt sich von einer multidisziplinären konservativen Behandlung bis hin zu modernsten OP-Techniken und richtet sich jeweils nach den individuellen Bedürfnissen seiner PatientInnen.
Wichtiger Hinweis: Die hier bereitgestellten Informationen dienen nur zu allgemeinen Informationszwecken und ersetzen nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch einen Arzt. Bei Verdacht auf ernsthafte gesundheitliche Probleme oder bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.