Gelsenkirchen. Im Oktober kündigte S04-CEO Matthias Tillmann einen Stadion-Deal an. Für dieses Vorhaben sind die Weichen jetzt gestellt.
Der hoch verschuldete Fußball-Zweitligist FC Schalke 04 kommt bei seiner angestrebten Fördergenossenschaft weiter voran. Wie der kriselnde Traditionsklub mitteilte, wurde das Modell erfolgreich im Genossenschaftsregister eingetragen. Ab Januar soll das Vorhaben dann starten und dem Verein möglichst 50 Millionen Euro an Eigenkapital einbringen.
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Ab dem kommenden Jahr können die knapp 190.000 Mitglieder zu je 250 Euro Anteile an der Veltins-Arena erwerben. Mit den zusätzlichen Einnahmen will der Klub aus dem Ruhrgebiet vor allem Schulden tilgen. Derzeit belasten Verbindlichkeiten im Wert von mehr als 160 Millionen Euro den Verein.
Schalke erklärt den Zweck der Genossenschaft
In der Pressemitteilung der Königsblauen heißt es: „Zweck der Genossenschaft ist die Förderung der Mitglieder sowie deren sozialer oder kultureller Belange, insbesondere die langfristige Förderung des FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. und die Erhaltung der Unabhängigkeit des Vereins für seine Fans und Mitglieder durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb. Gegenstand des Unternehmens sind Investitionen in Infrastrukturprojekte, insbesondere eine Beteiligung am Stadion, einem Nachwuchsleistungszentrum sowie einem Erlebnis- und Fanzentrum. Weiterhin erfolgen Aktivitäten zur Förderung der Fankultur, wie beispielsweise eigenes Merchandising oder die Organisation von Fußballspielen.“
Schalkes Vorstandschef Matthias Tillmann während der Mitgliederversammlung.
© Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing
Der Schalker Vorstandsvorsitzender Matthias Tillmann hatte Mitte Oktober in einem Exklusiv-Interview mit dieser Redaktion die Pläne offengelegt. „Wir müssen jedes Jahr wegen einer Eigenkapitalauflage im Lizensierungsprozess signifikante Gewinne erwirtschaften, um einen Punktabzug zu vermeiden. 2024 sind das rund fünf Millionen Euro. Zusätzlich stecken wir einen zweistelligen Millionenbetrag in Zinsen und Tilgung, 2023 waren es rund 16 Millionen Euro – das ist mehr Geld, als viele Zweitligisten für ihren Lizenzkader zur Verfügung haben“, sagte der studierte Wirtschaftswissenschaftler damals.
Tillmann besprach mit seinem Team mehrere Optionen
Und Tillmann erklärte: „Dieses Geld müssen wir erst einmal verdienen, bevor wir einen Euro in andere Projekte stecken können. Unsere Handlungsfähigkeit wäre in allen Bereichen deutlich größer, wenn wir die Altlasten spürbar abbauen könnten. Im Sport wollen wir in die Bundesliga zurückkehren. Investieren wir nicht ins Vereinsgelände am Berger Feld, wird uns das später auf die Füße fallen. Um uns aus den finanziellen Fesseln zu lösen, müssen wir Geld in den Verein holen. Wir haben uns verschiedene Optionen angeschaut und sind überzeugt davon, dass die Fördergenossenschaft am besten zu Schalke passt.“