Ein Schlaganfall kann plötzlich und unerwartet auftreten. Woran Sie ihn erkennen, wie sich die Symptome bei Männern und Frauen unterscheiden und was Sie zur Vorbeugung tun können.
Sie frühstücken mit Ihrem Partner und plötzlich bemerken Sie, dass dessen Gesichtsausdruck asymmetrisch wird? Ein Mundwinkel hängt, die Sprache wird stockend oder bleibt ganz aus. Diese Situation ist beängstigend und erfordert schnelles Handeln – es könnte ein Schlaganfall sein, der sofortige medizinische Hilfe verlangt. Nur wenige sind auf solch einen Notfall vorbereitet oder wissen, wie man rechtzeitig eingreift.
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Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall, auch Apoplex genannt, tritt auf, wenn die Blutzufuhr zu einem Teil des Gehirns unterbrochen oder stark reduziert wird. Dies verhindert, dass das Gehirn ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird, was innerhalb von Minuten zum Absterben von Gehirnzellen führen kann. Es gibt hauptsächlich zwei Arten von Schlaganfällen:
- Ischämischer Schlaganfall: Verstopfung oder starke Verengung einer Arterie, die das Gehirn mit Blut versorgt, oft durch ein Blutgerinnsel.
- Hämorrhagischer Schlaganfall: Blutung im Gehirn, entweder durch das Platzen eines Blutgefäßes oder ein Aneurysma.
Eine vorübergehende Unterbrechung der Blutzufuhr zum Gehirn, bekannt als transitorische ischämische Attacke (TIA) oder „Mini-Schlaganfall“, hat ähnliche Symptome wie ein Schlaganfall, hält jedoch nur wenige Minuten an und verursacht keine bleibenden Schäden. Dennoch ist eine TIA ein ernster Notfall, da die Betroffenen innerhalb der nächsten drei Monate einen größeren Schlaganfall erleiden können, der zu bleibenden Behinderungen oder zum Tod führen kann. Eines der größten Risiken, das mit einem Schlaganfall verbunden ist, ist die Notwendigkeit langfristiger Pflege.
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Schlaganfall-Symptome erkennen
Das Wissen über die Symptome eines Schlaganfalls kann Leben retten, da schnelles Handeln entscheidend ist. Die häufigsten Symptome sind:
- Plötzliche Lähmung, Schwäche oder Taubheit im Gesicht, Arm oder Bein, besonders auf einer Körperseite.
- Sprach- oder Sprachverständnisstörungen.
- Plötzliche Sehstörungen wie verschwommenes Sehen oder Verlust des Sehvermögens auf einem Auge.
- Plötzlicher Schwindel oder Verlust der Koordination, Gleichgewichtsstörungen und Gangunsicherheit.
- Sehr starke Kopfschmerzen ohne bekannte Ursache.
Der FAST-Test
Eine einfache Methode, um Schlaganfallsymptome schnell zu erkennen, ist der FAST-Test:
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- Face (Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel?
- Arms (Arme): Bitten Sie die Person, beide Arme zu heben. Sinkt ein Arm ab oder kann nicht gehoben werden?
- Speech (Sprache): Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist die Sprache verwaschen oder unklar?
- Time (Zeit): Wenn eines dieser Anzeichen auftritt, rufen Sie sofort den Notruf 112.
Jede Minute ist entscheidend für eine erfolgreiche Therapie, denn “Zeit ist Gehirn”.
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Unterschiede in den Symptomen bei Männern und Frauen
Obwohl viele Schlaganfallsymptome bei beiden Geschlechtern auftreten, gibt es Unterschiede in der Häufigkeit und Art der Symptome zwischen Männern und Frauen. Frauen weisen eher atypische Symptome auf, was die Erkennung erschweren kann.
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Schlaganfall-Symptome bei Frauen
Frauen können zusätzlich zu den allgemeinen Symptomen atypische Anzeichen zeigen, darunter:
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- Starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen
- Glieder- und Gelenkschmerzen
- Schluckbeschwerden
- Atemnot und Kurzatmigkeit
- Verwirrtheit oder Bewusstseinsverlust
Diese Symptome können leicht missdeutet oder als weniger dringlich angesehen werden, was bei Frauen oft zu einer verzögerten Diagnose führt. Zudem können Antibabypillen, Hormonersatztherapien und Schwangerschaften das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen.
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Schlaganfall-Symptome bei Männern
Männer neigen dazu, die „klassischen“, oftmals in Medien wie Film und Fernsehen abgebildeten, Symptome eines Schlaganfalls zu zeigen, wie plötzliche Schwäche oder Taubheitsgefühl auf einer Körperseite, Sprachprobleme, Sehstörungen und plötzliche Kopfschmerzen.
Ursachen eines Schlaganfalls
Die Ursachen eines Schlaganfalls sind vielfältig und können in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: In die veränderbaren und nicht veränderbaren Risikofaktoren.
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Veränderbare Risikofaktoren
Diese Faktoren können durch Lebensstiländerungen und medizinische Behandlungen beeinflusst werden:
- Bluthochdruck: Der wichtigste Risikofaktor für Schlaganfälle. Hoher Blutdruck kann die Arterien schwächen und das Risiko von Blutgerinnseln erhöhen.
- Rauchen: Verdoppelt das Risiko eines Schlaganfalls.
- Diabetes: Erhöhte Blutzuckerwerte können Blutgefäße im Gehirn schädigen.
- Hoher Cholesterinspiegel: Kann zur Bildung von Plaques und zur Verengung der Arterien führen.
- Übergewicht und Bewegungsmangel: Erhöhen das Risiko von Bluthochdruck, Diabetes und hohem Cholesterin.
- Ungesunde Ernährung: Eine Ernährung reich an Fett und Salz kann zur Arteriosklerose beitragen.
- Alkoholkonsum: Übermäßiger Alkoholgenuss erhöht den Blutdruck und kann das Risiko eines Schlaganfalls steigern.
Nicht veränderbare Risikofaktoren
Diese Faktoren können nicht geändert werden, sind aber wichtig zu kennen:
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- Ändern: Das Risiko eines Schlaganfalls steigt mit dem Alter.
- Geschlecht: Männer haben ein höheres Risiko als Frauen, aber Frauen sind häufiger betroffen, wenn sie älter sind.
- Familiengeschichte: Ein familiärer Schlaganfall oder Herzkrankheiten erhöhen das Risiko.
- Ethnische Gruppe: Menschen afrikanischer und südasiatischer Herkunft haben ein höheres Risiko.
Vorerkrankungen und akute Triggerfaktoren
Bestimmte Vorerkrankungen und akute Triggerfaktoren können ebenfalls das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen:
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- Vorhofflimmern: Eine häufige Herzrhythmusstörung, die die Bildung von Blutgerinnseln begünstigen kann.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Wie Bluthochdruck und Arteriosklerose.
- Infektionen: Akute Infektionen wie Grippe oder Lungenentzündung können das Schlaganfallrisiko vorübergehend erhöhen.
- Vorangegangene TIA: Eine transitorische ischämische Attacke ist ein starker Indikator für einen zukünftigen Schlaganfall.
Schlaganfallprävention: Wie kann man einem Schlaganfall vorbeugen?
Vorbeugung ist der Schlüssel zum Schutz vor einem Schlaganfall. Hier sind einige bewährte Präventionstipps:
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Blutdruck kontrollieren
Hoher Blutdruck ist der größte Risikofaktor für Schlaganfälle. Regelmäßige Messungen und eine Anpassung der Lebensweise, wie gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Einnehmen von Medikamenten, können den Blutdruck senken.
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Rauchen aufgeben
Das Aufhören mit dem Rauchen reduziert das Schlaganfallrisiko erheblich. Zahlreiche Ressourcen wie Nikotinersatztherapien und Programme zur Raucherentwöhnung sind verfügbar, um dabei zu helfen.
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Gesunde Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung, reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, kann zur Reduzierung von Schlaganfallrisiken beitragen. Vermeiden Sie gesättigte Fette und Transfette sowie übermäßigen Salzkonsum.
Regelmäßige Bewegung
Die Teilnahme an regelmäßiger körperlicher Aktivität hilft, das Gewicht zu kontrollieren, den Blutdruck zu senken und die Herzgesundheit zu fördern. Empfohlen sind mindestens 150 Minuten moderate Aktivität pro Woche.
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Alkohol in Maßen
Begrenzen Sie den Alkoholkonsum auf ein moderates Maß, um das Risiko zu reduzieren. Übermäßiger Alkoholkonsum kann Bluthochdruck begünstigen.
Vorerkrankungen behandeln
- Blutzucker kontrollieren: Diabetes erhöht das Schlaganfallrisiko. Blutzuckerspiegel sollten regelmäßig überprüft und durch Ernährung, Bewegung und Medikamente kontrolliert werden.
- Cholesterinspiegel senken: Bei hohen Cholesterinwerten kann eine Diät, Naturheilmittel oder Medikamente helfen, das Risiko zu verringern.
- Medikamente einnehmen: Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes bezüglich der Einnahme von verschriebenen Medikamenten zur Kontrolle von Bluthochdruck, Diabetes und Cholesterinspiegel.
Handlung im Ernstfall
Wenn ein Schlaganfall auftritt, ist schnelles Handeln entscheidend. Hier sind die Schritte, die Sie unternehmen sollten:
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FAST-Test durchführen
Nutzen Sie den oben beschriebenen FAST-Test, um die Symptome zu überprüfen und rufen Sie sofort den Notruf 112 an, wenn eines der Anzeichen vorliegt.
Notfallmaßnahmen
Zögern Sie nicht und rufen Sie sofort den Rettungsdienst. Fahren Sie die betroffene Person nicht selbst ins Krankenhaus, da der Notarzt lebensrettende Maßnahmen bereits auf dem Weg durchführen kann.
Informationen bereitstellen
Notieren Sie die genaue Uhrzeit, zu der die Symptome auftraten, und teilen Sie diese Information dem medizinischen Personal mit. Dies hilft, die bestmögliche Behandlung zu bestimmen.
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Anlaufstellen
Nach einem Schlaganfall ist eine umfassende medizinische Betreuung wichtig. Hier sind einige Ansprechpartner:
- Hausarzt: Für die erste Einschätzung und Überweisung an Spezialisten.
- Neurologen: Spezialisten für Erkrankungen des Nervensystems, die die Behandlung übernehmen.
- Kardiologen: Besonders wichtig bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die einen Schlaganfall begünstigen.
- Physiotherapeuten und Ergotherapeuten: Helfen bei der Rehabilitation, um verlorene Fähigkeiten wiederzuerlangen.
- Pflegedienste und Pflegeberatung: Unterstützen bei kurzfristiger oder langfristiger Pflegebedürftigkeit und der Bewältigung des Alltags.
Fazit
Ein Schlaganfall ist ein lebensbedrohlicher Notfall, bei dem jede Minute zählt. Das Wissen um die Symptome, die Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die Ursachen und vor allem die Präventionsmaßnahmen kann Leben retten. Durch einen gesunden Lebensstil, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und schnelles Handeln können viele Schlaganfälle verhindert oder deren Folgen gemindert werden. Informieren Sie sich, bleiben Sie wachsam und handeln Sie rechtzeitig – Ihre Gesundheit und die Ihrer Angehörigen könnte davon abhängen.
Über Anja Schönheit
Anja Schönheit verfügt über mehr als 22 Jahre Erfahrung im Krankenhausmanagement und ist derzeit als Pflegedirektorin tätig. Zu ihren wichtigsten Projekten zählt die Entwicklung des Green Hospitals in Lichtenfels, wo sie erfolgreiche Change Management Prozesse leitete. Zudem initiierte und realisierte sie als Projektleiterin den Aufbau eines Medizinstudiums in Oberfranken. Ihre berufliche Laufbahn begann sie in der Notaufnahme, wo sie unter anderem die Schlaganfallversorgung aufbaute. Anja Schönheit verfügt über eine breite pflegerische Erfahrung in der Inneren Medizin, Chirurgie, Neurologie und Geburtshilfe sowie in der Geriatrie und Palliativmedizin.
Wichtiger Hinweis: Die hier bereitgestellten Informationen dienen nur zu allgemeinen Informationszwecken und ersetzen nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch einen Arzt. Bei Verdacht auf ernsthafte gesundheitliche Probleme oder bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.
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