In der kalten Jahreszeit erwischt eine Erkältung fast jeden mal: Die Nase läuft, der Hals kratzt, der Husten nervt.
Damit diese möglichst schnell verschwindet, versuchen viele Betroffene so einige Hausmittel und rezeptfreie Medikamente aus, doch nicht alle sind immer hilfreich.
Im Gegenteil: Manche Maßnahmen können den Verlauf einer Erkältung sogar verschlimmern.
1. Hochziehen ist besser als schnäuzen
Wer eine verstopfte Nase hat und nur schlecht Luft bekommt, möchte diesen Zustand natürlich ändern und trompetet beherzt ins Taschentuch.
Doch umso stärker man die Nase schnaubt, desto höher ist das Risiko, dass der Schleim und die Keime nicht nur in Richtung Ausgang, sondern auch in die Nasennebenhöhlen gedrückt werden.
Das kann den Schnupfen sogar noch verschlimmern, da so der komplette Abtransport der Viren verhindert wird. Im schlimmsten Falle kann sich ein einfacher Schnupfen so in eine Nasennebenhöhlenentzündung verwandeln.
Einige Mediziner empfehlen deshalb, das Sekret in die Nase hochzuziehen – auch wenn das nicht ganz den Umgangsformen entspricht. Die meisten Erreger landen beim Hochziehen und Schlucken im Magen und das ist vollkommen unschädlich.
2. Sie putzen Ihre Nase nicht richtig
Wer dennoch den Taschentuchgebrauch dem Schniefen vorzieht und die Risiken einer Sinusitis reduzieren möchte, sollte auf Folgendes achten: Kein heftiges Schnauben, sondern sanftes Putzen ist angesagt.
Dabei wird ein Loch zugehalten und mit leichtem Druck sanft ins Taschentuch geschnäuzt. Anschließend tupft man die Nase vorsichtig ab, statt sie abzureiben, um wunde Stellen zu vermeiden.
Aus hygienischen Gründen sollten Papiertaschentücher benutzt werden und nach dem Gebrauch sofort entsorgt werden. Das reduziert das Risiko, Krankheitserreger zu verbreiten und andere anzustecken.
3. Sie verwenden Nasensprays zu lange
Zwar sind abschwellende Nasensprays bei Schnupfen ein Segen, doch bei zu langer Anwendung können sie die Nasenschleimhäute schädigen und sogar zur Abhängigkeit führen.
Ärzte und Apotheker weisen daher stets daraufhin, die Präparate im Bedarfsfall höchstens eine Woche lang zu benutzen. Denn bei zu langer Anwendung gewöhnen sich die Schleimhäute an die regelmäßige Dosis. Die Folge: das sogenannte Rebound-Phänomen.
Sobald die Wirkung des Sprays nachlässt, schwellen die Schleimhäute übermäßig an. Und man greift wieder zum Spray.
Der dauerhafte Gebrauch kann so zu einem chronischen Schnupfen führen, bei dem durch Verwendung des Nasensprays die Symptome zwar kurzfristig gelindert werden, gleichzeitig aber auf lange Sicht aufrecht erhalten werden.
4. Sie reinigen Nasensprays nicht
Aus hygienischer Sicht sollte das Spray nach einem Sprühstoß ganz aus der Nase gezogen werden, bevor erneut gesprüht wird. Sonst ist die Gefahr zu groß, dass Keime aus der Nase in die Flasche gesaugt werden.
Nach dem Gebrauch sollte das Spray zudem entweder mit einem sauberen Tuch gründlich abgewischt oder besser noch mit heißem Wasser gereinigt werden, bevor die Schutzkappe aufgesetzt wird.
Andernfalls besteht die Gefahr, die Bakterien immer wieder auf die Nasenschleimhäute aufzutragen.
5. Sie senken Ihr Fieber zu schnell
Zwar helfen fiebersenkende Mittel, dass man sich schnell besser fühlt, doch eine erhöhte Körpertemperatur hat eine wichtige Funktion: Das Fieber hilft dem Immunsystem, besser mit den Erregern fertig zu werden. Höhere Temperaturen beschleunigen die nötigen Abwehrreaktionen.
Zu hohes Fieber hingegen kann gefährlich werden. Deshalb sollte bei Kindern ab ca. 38 Grad und bei Erwachsenen ab 38,5 Grad eine Fiebersenkung erwogen werden.
Bevor man aber zu Tabletten greift, kann man auch erst einmal versuchen, die Temperatur mit Hausmitteln wie kühlenden Wickeln um Wade oder Brust zu senken.
6. Sie gönnen sich nicht genug Ruhe
Der Nachteil an fiebersenkenden Mitteln ist außerdem, dass man sich häufig besser fühlt, als es einem tatsächlich geht. Das verleitet dazu, trotz Erkältung zu viele Dinge erledigen zu wollen, statt sich die nötige Ruhe zu gönnen und die Krankheit auszuheilen.
Hier besteht die Gefahr, grippale Infekte zu verschleppen. Es bleiben „Rest-Entzündungen“, die anfälliger für den nächsten Infekt machen.
Insgesamt gilt: Bei einem Infekt sollte auf Sport und Anstrengungen verzichtet werden. Ausreichend Ruhe ist wesentlich für eine schnelle Genesung und wer Fieber hat, sollte sogar das Bett hüten. Erst wenn alle Symptome verschwunden sind, kann wieder langsam mit dem Training begonnen werden.
7. Sie besuchen die Sauna
Dass man eine Erkältung in der Sauna ausschwitzen kann, ist ein weit verbreiteter Irrglaube, der sich hartnäckig hält. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Ein Saunagang verstärkt die Symptome der Erkältung.
Bei erhöhter Temperatur ab 37,5 Grad ist ein Saunabesuch grundsätzlich tabu, denn der Wechsel von heiß zu kalt bringt die autonome Regelung der Körpertemperatur durcheinander.
Regelmäßige Saunagänge sind als Vorbeugung einer Erkältung zwar zu empfehlen, im aktuten Erkältungsfall ist davon jedoch abzuraten.