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    HomeNachrichtSchon einmal gingen die USA diesen Weg – die Folgen waren fatal

    Schon einmal gingen die USA diesen Weg – die Folgen waren fatal

    Berlin. Donald Trump stürzt die Weltwirtschaft mit seinen Zöllen ins Chaos. Doch er ist nicht der erste Präsident, der auf dieses Mittel setzt.

    • Die von Donald Trump verhängten Zölle sorgen an den Aktienmärkten für Chaos
    • Einer von Trumps Vorgängern, Herbert Hoover, setzte auch auf Protektionismus
    • Die Folgen waren damals fatal

    US-Präsident Donald Trump bemüht gern große historische Zusammenhänge. Der Dienstag, an dem er seine neue Zollpolitik verkündete, werde als einer der wichtigsten Tage in die US-Geschichte eingehen, sagte er im Rosengarten des Weißen Hauses. In den Geschichtsbüchern (oder auch nur bei Google) scheint er zuvor aber nicht nachgeschaut zu haben.

    Dort wäre er unter dem Begriff Zollpolitik nämlich auf seinen Vorgänger Herbert Hoover und dessen „Smoot-Hawley-Zollgesetz“ gestoßen, das der Präsident am 17. Juni 1930 in Kraft gesetzt hat – mit katastrophalen Folgen für die US-Wirtschaft. Entsprechende Beschlüsse hatte der Kongress zuvor mit der Mehrheit der Republikaner gefasst.

    Auch spannend: Wirtschaftsweise über Zölle – „Das Preisniveau in Europa dürfte eher sinken“

    Mit diesem Gesetz erhöhten die USA die Einfuhrzölle für über 20.000 Produkte auf ein Rekordniveau. Ziel war es, die amerikanische Wirtschaft besser vor ausländischer Konkurrenz zu schützen, ganz wie Trump sein Vorgehen nun auch begründet. Außerdem sollte das Gesetz der nach dem großen Börsencrash vom Oktober 1929 einsetzenden Weltwirtschaftskrise entgegenwirken.

    USA: Amerikanische Zölle lösten schon einmal wirtschaftliches Chaos aus

    Doch das ganze Gegenteil geschah, die amerikanische Zollpolitik wirkte wie ein Brandbeschleuniger. Der Welthandel ging bis 1933 um etwa 60 Prozent zurück. Allein die Importe der USA sanken zwischen 1929 und 1933 um 66 Prozent, die Ausfuhren um bis zu 70 Prozent. Das protektionistische Vorgehen der USA fand Nachahmer auf der ganzen Welt, zahlreiche andere Staaten folgten dem Beispiel. Zunehmend wurden nur noch bilaterale Handelsverträge geschlossen, multilaterale Regeln wir die Meistbegünstigungsklausel (die Handelsvorteile allen Vertragspartnern gewährt) wurden kaum noch angewandt.

    Die Handelspolitik Hoovers stieß schon damals auf heftige Kritik aus der Wirtschaft und von Wissenschaftlern. Zu den schärfsten Gegnern zählte Henry Fordder mit seiner Fließbandproduktion von Autos die Entwicklung der US-Industrie maßgeblich vorangetrieben hatte und dessen Unternehmen zu den großen Exporteuren gehörte.

    Die Zollpolitik hatte dramatische Folgen für die amerikanische Bevölkerung

    Die Folgen des weltweiten wirtschaftlichen Niedergangs trafen die Bevölkerung der USA hart. 1932 stieg die Arbeitslosigkeit auf 25 Prozent, die Durchschnittslöhne sanken um 60 Prozent, die Einkommen in der Landwirtschaft um 50 Prozent. Dazu trugen verheerende Dürren und Staubstürme in den weiten Ebenen der USA und Kanada bei, die durch klimatische Veränderungen und die Vernichtung großer Präriegrasflächen durch die Landwirtschaft verursacht worden waren. All dies führte zu einer weit verbreiteten Verelendung und Verzweiflung in den sozial schwächeren Schichten der USA. Für viele Amerikaner gilt die „große Depression“ jener Jahre als schlimmste Phase der jüngeren Geschichte der USA.

    Präsident Herbert Hoover

    In den 1930ern führte Präsident Herbert Hoover Zölle auf ausländische Produkte ein.
    © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | AP

    Präsident Hoover wurde nicht nur die Mitverantwortung für diese Lage durch seine Wirtschaftspolitik, sondern auch ein mitleidloser Umgang mit der Not großer Teile der Bevölkerung vorgeworfen. Die anfangs hohe Popularität Hoovers ging vor diesem Hintergrund drastisch zurück, je länger die Depression andauerte. Die Hoffnungen richteten sich zunehmend auf den Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, Franklin D. Roosevelt, der mit seinem „New Deal“ Wege aus der Krise aufzeigte. Er gewann die Wahl 1932 überlegen gegen Hoover, der als einer der unbeliebtesten Präsidenten der amerikanischen Geschichte aus dem Amt schied.

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