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Schweitzer: Union sollte umstrittenen Fragenkatalog zurückziehen

RLP-Ministerpräsident Schweitzer fordert, dass die Union ihre umstrittenen Anfragen zu Organisationen, wie “Omas gegen Rechts” zurückzieht. Die Union reagiert mit den Anfragen auf Proteste gegen die Partei im Wahlkampf.

Vor der Bundestagswahl waren tausende Menschen auf die Straße gegangen und hatten gegen einen Rechtsruck in Deutschland protestiert. Auslöser war, dass die Union im Bundestag mit den Stimmen der AfD einen Antrag zu Migration eingebracht hatte. Daher richteten sich die Proteste auch konkret gegen die Union. Das hat nun Folgen: 551 Fragen zu den Nicht-Regierungsorganisationen, die zu den Protesten aufgerufen haben, haben CDU und CSU an die Bundesregierung im Rahmen einer Kleinen Anfrage gestellt.

Zu den rund 20 Organisationen, die in der Anfrage genannt werden, gehören zum Beispiel PETA, Omas gegen Rechts, Campact und weitere Vereine und gemeinnützige Firmen, die auch in Rheinland-Pfalz aktiv sind.

Nicht-Regierungsorganisationen sind zu Überparteilichkeit und parteipolitischer Neutralität verpflichtet. Damit soll verhindert werden, dass durch die Hintertür Wahlkampf gemacht werden kann. Sie müssen aber nicht politisch neutral sein. Aber: Das politische Engagement muss innerhalb ihres gemeinnützigen Zweckes liegen.

Alexander Dobrindt (links) und Friedrich Merz

Insgesamt 551 Fragen hat die Union an die Bundesregierung zur Finanzierung von gemeinnützigen Organisationen. Mehrere davon riefen zu den jüngsten Demos gegen rechts auf. Scharfe …

Schweitzer: “Menschen schützen, die die Demokratie schützen”

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) sagte dem SWR, er empfinde die Anfrage als sehr unangenehmen Schritt. Er wolle nicht, dass Organisationen wie “Omas gegen Rechts” des Extremismus verdächtigt werden. Niemand sei zur Neutralität verpflichtet, wenn es darum gehe, gegen Rechtsextremismus zu kämpfen.

Menschen, die sich ehrenamtlich darum bemühen, die Demokratie zu schützen, müssten auch selbst geschützt werden. Diese Menschen mit der Anfrage unter Generalverdacht zu stellen, sei “nicht klug”, so Schweitzer. Die Union solle sich dringend überlegen, den Antrag zurückzuziehen.

Großdemonstration auf der Münchner Theresienwiese

Debatte um Unions-Anfrage
Müssen NGOs politisch neutral sein?

Die Unionsfraktion will Klarheit über die politische Neutralität von Nichtregierungsorganisationen, die zu den jüngsten Demos gegen rechts aufgerufen hatten. Welche Pflichten gelt…

RLP-CDU-Chef: Kein Generalverdacht

Gordon Schnieder, Chef der CDU in Rheinland-Pfalz, sieht in dem Vorgehen der Union nichts Verwerfliches. Es sei völlig normal, zu überprüfen, wer aus dem Bundeshaushalt Geld bekomme. Die Nicht-Regierungsorganisationen sieht er nicht in der Pflicht, sondern die Bundesregierung müsse jetzt die Fragen möglichst bald beantworten.

Sie solle Transparenz herstellen. Es gebe aber keinen Generalverdacht. Er bestätigte aber, der Anlass für die Anfrage sei auch, dass gegen die CDU-CSU protestiert worden sei. Sobald die Antworten der Bundesregierung vorlägen, werde über das weitere Vorgehen entschieden. Die harsche Reaktion zeige ihm, sagte Schnieder, dass es richtig gewesen sei, die Fragen zu stellen.

Nicht-Regierungsorganisationen in RLP ärgern sich über Anfrage

Die Organisationen selbst sehen sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. Die Umweltorganisation BUND in Koblenz zum Beispiel teilt mit, die Anfrage sei eine Unverschämtheit und eine “Täter-Opfer-Umkehr”. Viele Gruppierungen betonen, sie würden durch Spenden und ehrenamtliches Engagement finanziert werden, nicht durch staatliche Mittel.

Simmern

Mehrere Menschen demonstrieren mit bunten Plakaten. Viele Initiativen und Bündnisse im Norden des Landes sind verärgert: Die Union hat eine kleine Anfrage an die Bundesregierung gestellt, um unter anderem zu erfahren, wie die Bündnisse finanziert werden und ob sie parteipolitisch ungebunden sind.

Mehr als 500 Fragen zu parteipolitischer Neutralität von Initiativen
Initiativen im Norden von RLP verärgert über Anfrage der Union

Wie finanzieren sich Initiativen wie die “Omas gegen Rechts”? Und sind sie politisch neutral? Mit dieser Anfrage an die Bundesregierung hat die Union viel Kritik auf sich gezogen.

Do.27.2.2025
14:00 Uhr

SWR4 Konfetti-Radio

SWR4

Die 551 Fragen betreffen etwa 20 Organisationen, die in der Vergangenheit vom Bund finanziell unterstützt wurden. Die schiere Menge der Fragen kommt zustande, weil für jede Organisation angefragt wurde und die Fragen daher mehrfach gestellt wurden.

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