Auto reparieren : Mit Smart Repair sparen Sie viel Geld, wenn Sie diese fünf Fehler nicht machen
Ob nach einem Parkempler oder bei der Leasing-Rückgabe – Autos brauchen oft kleine Reparaturen für Dellen und Kratzer. Eine Alternative zur teuren Werkstatt ist Smart Repair. Gebrauchtwagen-Experte Lutz Grunwald erklärt, was man dabei unbedingt wissen sollte.
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Jedes Auto bekommt im Lauf der Zeit kleinere Kampfspuren. Gerade auf öffentlichen Parkplätzen sind Kratzer und Dellen durch Einkaufswagen oder durchs leichte Touchieren beim Ausparken gang und gäbe. Meistens machen sich die Verursacher des Schadens einfach aus dem Staub. Was bei älteren Autos kein Beinbruch ist, wird vor allem in zwei Fällen zum Problem: Wenn man seinen Wagen verkaufen will – Händler nutzen dann kleine Schäden gern zum Drücken des Preises – und bei der Abgabe eines Leasing-Fahrzeugs. Dort kommt es regelmäßig zu Ärger, wenn der Händler kleinere Schäden nicht als übliche Gebrauchsspuren akzeptiert und dem Leasingnehmer viel Geld abknöpft.
Smart Repair gerade für Leasing-Autos wichtig
Auch große Autohandelsketten oder Gebrauchtwagenplattformen wie Autohero setzen auf Smart Repair. „Kosmetische Schäden, die die Funktion nicht beeinträchtigen, werden fachmännisch und kostensparend behoben, wie etwa das Nähen einer aufgerissenen Polsternaht“, heißt es bei Autohero. Statt ganze Teile auszutauschen, werden also nur die betroffenen Stellen repariert oder aufbereitet. Das spart Materialkosten und reduziert die Arbeitszeit.
Das Unternehmen hat sogar eigene Smart Repair-Teams, die die Autos vor dem Verkauf auf Hochglanz bringen. Neben der Ausbesserung von Kratzern ist beim Smart bzw. Spot Repair vor allem das Entfernen von kleineren Dellen Alltag – und zwar so, dass der Schaden hinterher nicht mehr zu sehen ist, auf eine teure Neulackierung mit Ausbau von Karosserieteilen aber verzichtet werden kann.
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Mit Smart Repair bis zu 80 Prozent Kostenersparnis möglich
„Die handwerkliche Herausforderung im Spot-Painting bzw. Beilackieren von Teilflächen ist besonders hoch. Der Farbton und die Textur des Lackes müssen exakt abgestimmt sein, damit der Übergang nicht zu erkennen ist. Im Vergleich zur konventionellen Methode, bei der das gesamte Bauteil lackiert wird, sind jedoch Kosteneinsparungen in Höhe von 60 bis 80 Prozent möglich“, sagt Diplomingenieur Lutz Grunwald, Gebrauchtwagenexperte bei Autohero.
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Smart Repair kann man auch selbst durchführen
Für FOCUS online rechnet Grunwald an zwei Beispielen vor, warum die klassische Komplett-Reparatur in der Werkstatt so teuer ist:
- Die Neulackierung einer Motorhaube kostet bis zu 1000 Euro; ein Smart Repair durch „PDR-Verfahren“ (Paintless Dent Repair) nur rund 100 Euro.
- Reparatur eines Parkschaden an einer Frontverkleidung, beispielsweise tiefe Kratzer und ein kleiner Riss an einer Ecke: „Der Einkaufspreis einer neuen Frontverkleidung liegt bei etwa 600 bis 800 Euro. In einem Autohaus wird für das Ersatzteil häufig ein Preis von 1000 bis 1200 Euro berechnet. Zusätzlich entstehen Kosten für Demontage, Montage und Lackierung, so dass die Gesamtkosten der Reparatur schnell über 2000 Euro liegen können“, so Grunwald. Wenn stattdessen mit einem Kunststoff-Schweißverfahren der Riss gekittet und Kratzer verfüllt werden, kommt man schon mit einigen hundert Euro davon.
Selbst reparieren? Fünf Punkte unbedingt beachten
Smart Repair können Hobby-Schrauber auch selbst durchführen; spezielle Sets und zahllose Anleitungen auf YouTube zeigen, wie es geht. Reparatur-Experte Lutz Grunwald sieht darin grundsätzlich kein Problem, warnt jedoch vor fünf Fallstricken:
1. Reparatur komplexer Schäden
“Lackierarbeiten an großen Flächen oder tiefen Kratzern erfordern oft spezielle Ausrüstung und Fachwissen, um ein einheitliches Finish zu erzielen und Farbabweichungen zu vermeiden”, so Grunwald. Da muss dann also ein professioneller Lackierer ran.
2. Ungeeignete Reparaturmethoden verwenden
Unpassende Techniken könnten den Schaden verschlimmern und zu höheren Reparaturkosten führen.
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3. Verwendung unpassender Materialien
„Besonders bei der Lackreparatur kann die Verwendung von billigen Produkten zu Farbabweichungen oder Lackabplatzungen führen“, so Grunwald.
4. Versuch, sicherheitsrelevante Teile zu reparieren
„Arbeiten an Teilen wie Bremsen, Lenkung oder tragenden Karosserieteilen sollten immer von einem Fachmann durchgeführt werden“, betont der Experte. Problematisch für die Reparatur-Zauberer wird dabei ein Trend, der seit einigen Jahren an Fahrt aufnimmt: Die Vielzahl von Sensoren und Elektronik für moderne Assistenzsysteme. Sensoren, die in Stoßfängern, Scheiben oder hinter dem Kühlergrill verbaut sind, machen oft einen Komplettaustausch nötig oder man muss Sensoren nach der Reparatur neu kalibrieren. Mit einer reinen Karosseriearbeit ist es dann nicht mehr getan – und es wird teuer und aufwändig.
5. Vorsicht bei Tipps aus ungeprüften Quellen
Zwar gibt es eine Fülle von „How to“-Videos auf YouTube, doch nicht alle sind empfehlenswert. „Oftmals äußern sich dort Personen, die wenig bis keine Fachkenntnisse besitzen und dadurch falsche oder unvollständige Informationen weitergeben“, so Grunwald.
Gebrauchtwagen-Report: Mängelzwerge und Mängelriesen
TÜV, DEKRA und GTÜ überprüfen alljährlich mit neuen Statistiken die Mängelquote von Gebrauchtwagen. FOCUS Online wertet für Sie alle verfügbaren Reports aus. Hier finden Sie jeweils die aktuellsten Übersichten seit 2016.