HomeNachrichtSnapdragon-Tagebuch #1: Willkommen, Dell XPS 13 mit ARM-CPU

Snapdragon-Tagebuch #1: Willkommen, Dell XPS 13 mit ARM-CPU

Für mich beginnt jetzt ein neues Zeitalter. Zum ersten Mal nutze ich einen Windows-PCs auf ARM-Basis. Nutzen in dem Sinne, dass ich ver­suchen will, jeden Teil meiner täglichen Arbeit für WinFuture auf dem Gerät abzuwickeln. Dabei fiel die Entscheidung für dieses Modell zufällig.

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Glücklicher Zufall?

Der Dell XPS 13 9345 kommt für mich persönlich aber eigentlich wie gerufen. Seit vielen Jahren nutze ich den Dell XPS 13, wobei aktuell noch immer ein Modell 9360 mein Daily-Driver ist. Warum? Niemand sonst hat es in meinen Augen geschafft, eine so perfekte mobile Schreibmaschine zu schaffen. Das Display ist fast randlos, die Full-HD-Auflösung reicht vollkommen aus und dank einer matten Oberfläche kann man das Gerät auch im hellen Sonnenlicht noch problemlos nutzen.

Kombiniert mit dem dank zweier dicker Aluminium-Platten an Deckel und Boden sowie einem (inzwischen von mir getauschten) neuen Akku und einer nach einem Soft-Drink-Unfall erneuerten Tastatur kann mein Dell XPS 13 mir nun noch immer gute Dienste leisten, auch wenn darauf mittlerweile Windows 11 läuft und das Gerät bereits in sein siebtes Nutzungsjahr geht.

Uraltes Arbeitspferd als Maßstab

Gleichzeitig wird es aber auch der Maßstab für diese Artikelserie sein, denn genau hierran muss sich der Dell XPS 13 9345 jetzt auch messen. Unvoreingenommen bin ich aufgrund meiner Erfahrungen mit den alten Modellen aber natürlich keineswegs. Ich hoffe, ihr ertragt dennoch die nicht unparteiische Äußerung meiner ersten Erfahrungen mit diesem neuen ARM-Laptop.

Dell XPS 13 9345Das sieben Jahre alte Dell XPS 13…
Dell XPS 13 9345…ist immer noch Maß (meiner) Dinge

Die Dell XPS 13-Serie hat sich in den letzten Jahren stark verändert, wurde sie doch von einem perfekten Misch-Masch aus Rugged-Design und überraschender Langlebigkeit mit gerade so ausreichender Port-Anzahl inzwischen zu einem Lifestyle-Computer weiterentwickelt, der heute nur noch zwei USB-Ports hat, kein eindeutig abgesetztes Trackpad mehr besitzt und kapazitive Funktionstasten aufweist. Es ist also kein Wunder, dass ich vorhin fünf Minuten und eine Google-Suche brauchte, um den Power-Button zu finden.

Überreste aus der guten alten Zeit

Lifestyle wird beim Dell XPS 13 mit Snapdragon X Elite dann auch groß geschrieben. Die Tastatur hat sich von einem Island-Style-Keyboard mit einzeln stehenden, gut zu betippenden Tasten zu einem vollflächigen Keyboard entwickelt, bei dem die einzelnen Tasten praktisch direkt ineinander übergehen. Immerhin hat unser Testgerät wie mein altes Arbeitspferd nur eine Full-HD-Auflösung, eine mattierte Display-Oberfläche und verzichtet auf Gimmicks wie einen Touchscreen.

Dell XPS 13 9345Dell XPS 13 9345: Lifestyle-Notebook…
Dell XPS 13 9345…mit zweifelhaften Design-Entscheidungen

Allerdings fällt schon auf den ersten Blick auf, dass Dell hier einige zweifelhafte Entscheidungen zugunsten einer vermeintlich verbesserten Optik getroffen hat. So ist das Trackpad nicht vom Rest der Oberfläche der Handballenauflage zu unterscheiden. Weder gibt es einen klar gekennzeichneten Bereich, noch gibt es eine physische Abtrennung.

Der “Klick” wird ausschließlich per Vibrationsmotor unterhalb der Oberfläche simuliert. Man muss sich also im Handbuch informieren, wo sich das Trackpad befindet – oder es einfach erfühlen. Dell setzt schon seit einigen Modellgenerationen auf ein solches Design, wobei man sich dann doch fragen muss, weshalb der US-Computerhersteller trotz der von vielen Testern und Nutzern bereits früher geäußerten Kritik an dieser Art von Trackpad-Design festhält.

Wen interessiert, wo Trackpad & Power-Button sind?

Außerdem hat Dell den Power-Button nicht klar gekennzeichnet. Die Hardware-Taste mit integriertem Fingerabdruckleser sitzt rechts oben im Keyboard. Wer weder das Handbuch liest, noch die letzten Generationen von Dells Notebooks genutzt hat, verbringt also wie ich erst einmal fünf Minuten damit, überhaupt die Taste Einschalten des Dell XPS 13 9345 zu finden.
Dell XPS 13 9345Es dauerte fünf Minuten, bis ich den Power-Button fand (rechts neben der Backspace-Taste)
Wer macht sowas? Diese Frage muss man sich nicht nur beim Trackpad und dem Power-Button des Dell XPS 13 stellen, sondern auch bei der in Form von kapazitiven Touch-Flächen ausgeführten Reihe von Funktionstasten. Auch die Escape-Taste ist nur eine kapazitive Fläche, die wie die anderen, von unten mit einer nicht gerade angenehmen Hintergrundbeleuchtung versehenen Touch-Buttons ganz ohne jedes haptisches Feedback auskommen muss.

Aus dem Karton direkt ins BIOS

In unserem Fall ging es bei der Frage nach dem Power-Button zunächst übrigens um das Ausschalten des Geräts, da Dells Presseteam das Notebook direkt nach einer noch schnell durchgeführten BIOS-Aktualisierung einfach zugeklappt hatte. Das neue ARM-Notebook landete deshalb nach einer Expresslieferung per UPS aus Irland an Bord von zwei Frachtflügen im Standby-Modus bei uns auf dem Schreibtisch. Beim Aufklappen wurde ich vom BIOS begrüßt. Aber das sind eben die Abenteuer, die man in dieser Branche erlebt.

Das ist es nun also, das neue Dell XPS 13, das im Grunde genauso aussieht wie seine beiden Vorgänger, die zuvor noch den Namenszusatz “Plus” trugen. Das Gerät beeindruckt optisch und hoffentlich auch technisch, doch beim Design muss man sich durchaus fragen, weshalb Dell von seinem nicht nur ansehnlichen, sondern auch äußerst widerstandsfähigen Design der früheren Jahre abgewichen ist und aus dem XPS 13 ein derart auf Lifestyle getrimmtes Stück Edeltechnik zu machen versucht, dass sogar die Funktionalität und Bedienbarkeit darunter leidet.
Dell XPS 13 9345Kapazitive Tasten auch für Entfernen, Einfügen & Co

Warum, Dell, warum?

In die gleiche Kerbe schlägt auch ein weiterer klarer Design-Fail des US-Herstellers. Seit Jahren gibt es beim Dell XPS 13 an der Front keinen Einbuchtung, keine kleine Erhebung, absolut gar nichts, das dem Nutzer hilft, das Notebook zu öffnen. Auch hier geht also die Optik vor dem Nutzen, so dass man eine gewisse Fingernagellänge braucht oder einfach länger “popeln” muss, um das Display zu öffnen.

Wer es funktionell und professionell will, muss also beim Dell XPS 13 auch in der Snapdragon-Version unter Umständen einige Abstriche in Sachen Ergonomie in Kauf nehmen. Mit 1,19 Kilogramm und einiger Bauhöhe unter 15 Millimetern ist das XPS 13 natürlich weiterhin ein durchaus ultramobiler, äußerlich rein optisch durchaus attraktiver Begleiter. An die Widerstandsfähigkeit und die praktische Nutzbarkeit früherer Modelljahre wird jedoch auch die Snapdragon ARM-Version nicht herankommen.

Im nächsten Teilen dieser kleinen Artikelserie geht es um die Erfahrungen bei der ersten Inbetriebnahme und die Nutzung des Dell XPS 13 9345 mit ARM-basiertem Qualcomm Snapdragon X Elite, die hoffentlich überragende Performance und die tagelangen Akkulaufzeiten. Wollen wir doch mal sehen, ob Qualcomms Hype-Train nicht ganz schnell an seine Grenzen kommt. Vielleicht ist ja im Testzeitraum sogar irgendwann auch Windows Recall wieder offiziell verfügbar?

Was interessiert euch rund um die neuen ARM-PCs und den Dell XPS 13 9345 besonders? Wir können alles testen! Und was haltet ihr von diesem sehr “bloggigen” Format anstelle eines allumfassenden Testberichts? Lasst es mich/uns bitte wissen!

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