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    So werden Zahnfisteln diagnostiziert – FOCUS online

    Unbehandelte Zahninfektionen können zu schmerzhaften Fisteln führen. Wie Zahnärzte eine genaue Diagnose stellen und was Sie als Patient beachten sollten.

    Kurze Übersicht: So wird eine Zahnfistel diagnostiziert

    Wie erkennen Zahnärzte eine Zahnfistel? Die Untersuchungsschritte im Überblick:

    • Anamnese: In der Anamnese klärt der Arzt die Symptome und die medizinische Vorgeschichte des Patienten ab.
    • Klinische Untersuchung: Visuelle Begutachtung des betroffenen Bereichs, einschließlich des Zahnfleisches und der Zähne.
    • Bildgebende Verfahren: Verwendung von Röntgenaufnahmen zur Lokalisierung des Entzündungsherdes.
    • Spezialuntersuchungen: Hierzu gehören Perkussions- und Vitalitätstests zur Beurteilung des Ursprungs der Fistel.

    Warum ist die Anamnese so wichtig?

    In der Anamnese erfasst der Zahnarzt die Beschwerden und die Krankengeschichte des Patienten. Dabei werden Fragen nach der Krankengeschichte, den aktuellen Symptomen und den möglichen Ursachen der Beschwerden gestellt. Der Zahnarzt sammelt Informationen über Beginn und Verlauf der Symptome, frühere zahnärztliche Behandlungen, allgemeine Gesundheitsprobleme und Medikamente, die den Zustand der Zähne beeinflussen könnten.

    Im Gespräch mit dem Patienten wird auch nach früheren Zahninfektionen, Wurzelkanalbehandlungen und Zahnfleischproblemen gefragt, die das Risiko für Zahnfisteln erhöhen können. Darüber hinaus werden die Schmerzanamnese und die Reaktion auf bestimmte Reize wie Hitze, Kälte oder Druck berücksichtigt. Diese Informationen helfen dem Zahnarzt, die Ursache der Zahnfistel zu verstehen und die richtige Behandlungsstrategie zu wählen.

    Durch eine umfassende Anamnese kann der Zahnarzt mögliche Zusammenhänge zwischen den Symptomen des Patienten und bestimmten Ereignissen oder Bedingungen erkennen, die zur Entwicklung der Zahnfistel geführt haben könnten. Dies ist ein wesentlicher Schritt, um sicherzustellen, dass alle Faktoren, die zur Entstehung der Zahnfistel beitragen können, bei der Diagnosestellung berücksichtigt werden.

    Was passiert bei der klinischen Untersuchung?

    Die klinische Untersuchung ist der erste Schritt im Falle einer Zahnfistel. Dabei untersucht der Zahnarzt oder Kieferchirurg den betroffenen Zahn und das umliegende Gewebe. Dabei wird besonders auf Anzeichen einer Infektion wie Schwellung, Rötung oder Eiterabsonderung geachtet. Der betroffene Bereich wird visuell inspiziert und kann auch leicht abgetastet werden, um auf Empfindlichkeit oder Schwellung zu prüfen. Diese Untersuchung ist wichtig, um festzustellen, wo die Zahnfistel ihren Ursprung hat und um das Ausmaß der Infektion zu beurteilen.

    Wie helfen bildgebende Verfahren bei der Diagnose?

    Bildgebende Verfahren spielen bei der Diagnose einer Zahnfistel eine zentrale Rolle. Röntgenaufnahmen, wie z. B. Einzelzahnfilmaufnahmen oder Panoramaröntgenaufnahmen, liefern detaillierte Bilder der Zähne, Wurzeln und umliegenden Strukturen. Sie helfen, die Ursache der Zahnfistel genau zu lokalisieren. In einigen Fällen kann ein DVT (dreidimensionale digitale Volumentomografie) empfohlen werden, um ein detaillierteres 3D-Bild des betroffenen Bereichs zu erhalten, insbesondere wenn sich die Infektion auf die umliegenden Strukturen ausgebreitet hat.

    Was sind Perkussions- und Vitalitätstests?

    Zur genauen Beurteilung einer Zahnfistel können spezielle Tests wie der Perkussionstest und der Vitalitätstest (Kältetest) durchgeführt werden. Beim Perkussionstest werden die Zähne abgeklopft, um ihre Empfindlichkeit zu beurteilen und eine mögliche Entzündung oder Infektion festzustellen. Der Vitalitätstest dient der Überprüfung der Sensibilität und damit der Vitalität des Zahnes. Wenn der Zahn auf den Kältereiz nicht reagiert, könnte der Zahn abgestorben sein.

    Risikofaktoren und Ursachen

    Zu den häufigsten Risikofaktoren für eine Zahnfistel gehört eine unbehandelte Karies, die zu einer Infektion des Zahnmarks (Pulpa) führen kann, die sich auf das umliegende Gewebe ausbreitet. Auch eine fehlgeschlagene Wurzelkanalbehandlung kann zu einer Infektion im Bereich der Wurzelspitze und damit zur Bildung einer Zahnfistel führen. Eher selten ist eine tiefe Zahnfleischtasche (Parodontitis) die Ursache für eine Zahnfistel. Selten können auch zystische oder tumoröse Veränderungen im Kieferbereich zu Fistelbildungen führen.

    Zu Dr. Nicolas Haßfurther

    Dr. med. dent. Nicolas David Haßfurther ist Zahnarzt mit den Tätigkeitsschwerpunkten Implantologie und Endodontologie. Derzeit befindet er sich in der Endphase seiner Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie. Dr. Haßfurther promovierte an der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Justus-Liebig-Universität Gießen. Anschließend spezialisierte er sich durch ein postgraduales Masterstudium in Implantologie und Parodontologie an der Steinbeis-Universität Berlin. Neben seiner klinischen Tätigkeit ist Dr. Haßfurther international als Referent tätig und hat zahlreiche Publikationen in Fachzeitschriften veröffentlicht. Sein Fachwissen und seine Erkenntnisse gibt er regelmäßig auf internationalen Kongressen und Fortbildungsveranstaltungen weiter. Er ist Mitglied der European Centers for Dental Implantology (ECDI). Dr. Haßfurther arbeitet im Zahnimplantat Zentrum & Kieferchirurgie Dr. Haßfurther & Kollegen in Wettenberg bei Gießen. In dieser Praxis werden jährlich etwa 1300 Implantate mit autologem Knochenaufbau gesetzt sowie rund 950 mikrochirurgische Wurzelspitzenresektionen durchgeführt.

    Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbsttherapie gedacht. Sie ersetzen keinesfalls eine fachärztliche Beratung. Bei Beschwerden, Fragen oder Unsicherheiten bezüglich des Themas Zahnfisteln sollten Sie immer eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren. Nur eine qualifizierte medizinische Fachkraft kann eine fundierte Diagnose stellen und die geeignete Behandlung für Ihre spezifischen gesundheitlichen Bedürfnisse empfehlen.

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