HomeNachrichtTarifverhandlungen im privaten Omnibusgewerbe in BW gescheitert

Tarifverhandlungen im privaten Omnibusgewerbe in BW gescheitert

Wer in Baden-Württemberg auf Busse angewiesen ist, muss sich wohl auf ungemütliche Zeiten einstellen. Denn im privaten Omnibusgewerbe drohen unbefristete Streiks.

Die Tarifverhandlungen für die rund 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg sind gescheitert. Das hat die Gewerkschaft ver.di mitgeteilt. Am Donnerstag waren die Verhandlungen fortgesetzt worden. Doch auch in dieser vierten Verhandlungsrunde gab es keine Einigung.

Gewerkschaft enttäuscht über Angebot der Arbeitgeber

ver.di-Verhandlungsführer Jan Bleckert warf den Arbeitgebern vor, am Verhandlungstisch zu wenig Bewegung und Kompromissbereitschaft gezeigt zu haben. “Zu späte und zu niedrige Erhöhungen bei einer zu langen Laufzeit können wir nicht akzeptieren. Das war nach den unmissverständlichen Signalen aus der Belegschaft eine herbe Enttäuschung”, so Bleckert.

Die Arbeitgeber verbesserten nach Gewerkschaftsangaben ihr Angebot zu wenig und boten nun 3 und 2,5 Prozent zum Juli 2025 und 2026 bei einer Laufzeit von 27 Monaten. Bei der betrieblichen Altersvorsorge waren sie demnach zu keinen weiteren Zugeständnissen bereit. Der Gewerkschaft ist das zu wenig. Nach dem Scheitern der Verhandlungen bereitet sie sich nun auf die Durchführung der Urabstimmung vor. Stimmen über 75 Prozent der Mitglieder zu, ist ein unbefristeter Streik möglich.

Baden-Württemberg

Streikende der Gewerkschaft ver.di halten gemeinsam ein Banner am Donnerstagmorgen in Mannheim.

Schwerpunkte sind Stuttgart, Mannheim und Freiburg
Warnstreiks im öffentlichen Dienst: Zentraler Streiktag war am Donnerstag

Für diese Woche hat ver.di zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Baden-Württemberg aufgerufen. Viele Kitas bleiben wohl geschlossen und Kliniken bieten nur Notversorgung.

ver.di fordert neun Prozent mehr Lohn

ver.di fordert für die rund 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe unter anderem neun Prozent mehr Entgelt sowie 100 Euro mehr im Monat für die Auszubildenden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) hatte die Forderungen von ver.di als “unseriös” bezeichnet und die Gewerkschaften aufgefordert, am Verhandlungstisch an einem Abschluss mitzuarbeiten. Zu den gescheiterten Tarifverhandlungen gab es von dem Verband bislang keine Informationen.

Die Friedenspflicht im privaten Omnibusgewerbe war am 31. Dezember 2024 ausgelaufen. Seit dem gab es in Baden-Württemberg immer wieder Warnstreiks der Beschäftigten bei den privaten Omnibusbetrieben.

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