Im Libanon wurden in einer koordinierten Aktion tausende Pager zur Explosion gebracht. Etliche Menschen wurden verletzt. Mindestens neun Personen starben. Der Angriff galt wohl den Mitgliedern der Hisbollah-Miliz.
Explosion verletzt etliche Personen
Wie unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, ist es heute im Verlauf des Tages zur Detonation einer Vielzahl von Pagern gekommen. Die gezielt herbeigeführten Explosionen begannen gegen 15:45 Uhr Ortszeit im Süden des Libanon, den südlichen Gebieten der Hauptstadt Beirut und der östlichen Bekaa-Ebene und galten laut den Angaben Mitgliedern der Hisbollah-Miliz.
Dem libanesischen Gesundheitsminister Firass Abiad zufolge (via CNN) wurden insgesamt etwa 2800 Menschen verletzt, 200 davon schwer. Mindestens neun Personen, darunter auch ein achtjähriges Mädchen, seien bei dem Vorfall ums Leben gekommen.
Technische Hintergründe bislang unklar
Wie genau die Explosionen herbeigeführt wurden, steht zum jetzigen Zeitpunkt nicht fest. Die Pager seien aber Teil einer Lieferung gewesen, die erst in den vergangenen Monaten eingetroffen sei. Zudem gäbe es Berichte darüber, die Geräte hätten sich kurz zuvor aufgeheizt. Vermutlich, um die Besitzer dazu zu bewegen, auf das Gerät zu schauen und den Schaden zu maximieren, sei zudem kurz vor der Detonation eine Nachricht eingegangen.
Momentan liefern Experten zwei verschiedene Möglichkeiten, wie die Pager zur Explosion gebracht worden sein könnten. Zum einen wäre es denkbar, dass es einen Hack gab, durch den die Lithiumbatterien der Geräte überhitzten und explodierten. Zum anderen ist es möglich, dass die Pager entlang der Lieferkette während des Herstellungs- und Versandprozesses manipuliert wurden.
Konflikt zwischen Hisbollah und Israel
Die Hisbollah-Mitglieder verwendeten die Pager angeblich als Low-Tech-Mittel, um einer Überwachung durch israelische Geheimdienste zu entgehen. Ein anonymer Vertreter der Organisation sprach von der “größten Sicherheitsverletzung”, der die Gruppe in dem fast einjährigen Konflikt mit Israel bisher ausgesetzt gewesen sei.
Das israelische Militär hat sich bisher nicht zu dem Vorfall geäußert. Der Konflikt mit der libanesischen Hisbollah-Miliz schwelt schon seit dem erneuten Aufflammen des Gaza-Konflikts vor einem Jahr. Erst gestern hatte der israelische Verteidigungsminister Joaw Galant jedoch betont, “Die Möglichkeiten für eine Einigung im nördlichen Raum” seien “bald ausgeschöpft”.
Zusammenfassung
- Tausende Pager im Libanon explodiert, gezielt gegen Hisbollah-Miliz
- Etwa 2800 Verletzte, 200 schwer; mindestens neun Todesopfer
- Explosionen ereigneten sich am 17. September 2024 ab 15:45 Uhr Ortszeit
- Unklar, wie Pager manipuliert wurden; kurz vor Explosion Nachricht empfangen
- Mögliche Ursachen: Überhitzung durch Hacking oder Manipulation in Produktion
- Pager als Kommunikationsmittel genutzt, um Ortung zu vermeiden
- Israelisches Militär bisher ohne Stellungnahme zum Vorfall
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