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Telegram ist ein riesiger Marktplatz für kriminellen Datenhandel

Telegram steht aktuell wegen seiner ungenügenden Abwehr krimineller Risiken unter Beschuss. Eines der Probleme sind dabei Kanäle, auf denen in großem Stil persönliche Daten von Nutzern zum Verkauf angeboten werden.

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Zahlreiche Kanäle

Telegram wurde als sicherer Messenger groß – und hat sich in den letzten Jahren zu einem bevorzugten Marktplatz für Kriminelle entwickelt. Hier werden nicht nur gehackte Daten, sondern auch illegale Waren wie Drogen und Waffen angeboten. Forscher und Ermittler bestätigen, dass die App mittlerweile auch der Hauptort für den Verkauf gestohlener persönlicher Daten ist. Die einfache Registrierung und die anonymen Kommunikationsmöglichkeiten machen es für Straftäter besonders attraktiv, ihre Geschäfte hier abzuwickeln.

Die Kanäle auf Telegram, die solche Daten verkaufen, sind oft gut organisiert. So berichtet das Wall Street Journal vom Fall einer finnischen Kosmetikerin, die eigentlich ihren Account auf einer Social Media-Plattform verifizieren wollte. Dabei wurden Fotos ihrer Ausweisdokumente von Kriminellen abegriffen und stehen seitdem auf Telegram zu Verkauf.

Genutzt wird hierbei ein Kanal namens “Dock Services”, der mehrere tausend Abonnenten hat und regelmäßig Pakete mit gestohlenen Identitäten zum Verkauf anbietet. Diese Pakete enthalten oft alle notwendigen Informationen, um in den Namen der Opfer beispielsweise Bankkonten zu eröffnen oder andere betrügerische Aktivitäten zu ermöglichen. Für nur acht Dollar konnten potenzielle Käufer beispielsweise auf die Daten finnischer Bürger zugreifen.

Der Verkauf von persönlichen Daten ist dabei nur ein Teil des kriminellen Ökosystems auf Telegram. Einige Kanäle bieten bereits erstellte Bankkonten an, die mit gestohlenen Identitäten eröffnet wurden. Ein Kanal namens “Bank Store Online” listet Konten bei über 60 Banken und Kryptowährungsbörsen auf, die zu Preisen zwischen 80 und 1800 Dollar verkauft werden. Die Transaktionen werden meist in Kryptowährungen abgewickelt, um die Anonymität der Beteiligten zu wahren.

Einfacher als Darknet

Telegram hat sich durch seine Schnelligkeit und Benutzerfreundlichkeit von dunklen Marktplätzen im sogenannten Darknet abgehoben, wo Transaktionen häufig langsamer und riskanter sind. Anders als auf dem Darknet, das für die meisten Internetnutzer schwer zugänglich ist, ermöglicht Telegram eine einfache und schnelle Kommunikation sowie den direkten Verkauf und Kauf von gestohlenen Daten.

Obwohl Telegram angibt, täglich Millionen schädlicher Inhalte zu entfernen, bleibt die Plattform ein zentraler Ort für den Handel mit gestohlenen Daten. Es gibt unzählige Kanäle und Gruppen, die persönliche Informationen anbieten, die durch Leaks, Hacks oder Datenmissbrauch erlangt wurden. Für die Betroffenen, bedeutet dies oft, dass ihre Daten immer wieder verkauft werden, ohne dass sie viel dagegen tun können.

Zusammenfassung

  • Telegram wird als Plattform für kriminelle Aktivitäten genutzt
  • Persönliche Daten werden auf Kanälen wie “Dock Services” verkauft
  • Kanäle bieten komplette Identitätspakete für Betrügereien an
  • “Bank Store Online” verkauft Bankkonten, die mit gestohlenen Daten eröffnet wurden
  • Transaktionen erfolgen oft in Kryptowährungen zur Wahrung der Anonymität
  • Telegram hebt sich durch Benutzerfreundlichkeit von Darknet-Marktplätzen ab
  • Trotz Löschung schädlicher Inhalte bleibt der Handel mit gestohlenen Daten bestehen

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