Zum ersten Mal seit 2019 verzeichnet Deutschland einen Rückgang der jährlichen Todesfälle:
- 2022 starben 1,07 Millionen Menschen
- 2023 starben 1,03 Millionen Menschen
Das entspricht einem Rückgang von 3,6 Prozent, erklärt das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Mehr als die Hälfte der gestorbenen Frauen und fast ein Drittel der gestorbenen Männer waren 85 Jahre und älter.
Woran die meisten Deutschen sterben
1. Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Todesursache Nummer Eins in Deutschland bleiben Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 33,9 Prozent aller Todesfälle gingen auf einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine ähnliche Erkrankung zurück.
Auch hier macht sich der Trend bemerkbar: Im Jahresvergleich starben 2,7 Prozent weniger Menschen an Herz-Kreislauf-Krankheiten. Diese Entwicklung passt zu einer aktuellen Erhebung für den Gesundheitsatlas Deutschland des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Diese zeigt einen Rückgang der herzkranken Menschen in Deutschland. So sank der Anteil der Menschen ab 30 Jahren mit einer Koronaren Herzerkrankung (KHK) von 2017 bis 2022 um knapp 8 Prozent.
Verantwortlich für diesen positiven Trend machen die Experten zwei Dinge:
- Lebensstiländerungen wie den zunehmenden Rauchverzicht und
- verbesserte medizinische Behandlungen der Risikofaktoren für die KHK
2. Krebs
Diese Tendenz lässt sich auch auf die Krebszahlen übertragen. Der zweithäufigsten Todesursache erlagen mit 22,4 Prozent knapp ein Fünftel der Gestorbenen. Und auch hier macht sich ein leichter Rückgang bemerkbar, um immerhin 0,5 Prozent.
Die größten Risikofaktoren für Herz- und Krebsleiden
Die von den Experten angesprochenen Lebensstiländerungen umfassen mehr als den zunehmenden Rauchverzicht. Folgende Maßnahmen können dabei helfen, das Erkrankungsrisiko für Volksleiden wie Herz-Krankheiten und Krebs weiter zu verringern:
- Übergewicht vermeiden
- regelmäßig bewegen
- keinen Alkohol trinken
- ausgewogen ernähren, wenig Fleisch essen
- Stress nach Möglichkeit verringern
Auch Corona-Fälle lassen deutlich nach
Dass die Todeszahlen im Jahresvergleich sanken, könnte zudem an einem Rückgang der Corona-Todesfälle liegen.
Die Todesursache Covid-19 wurde vergangenes Jahr nur noch bei 25.768 Fällen als Grundleiden angegeben. Das entsprach 2,5 Prozent aller Fälle und einem Minus von 50,8 Prozent im Vorjahresvergleich.
Mehr Menschen starben hingegen an Grippe oder Lungenentzündung: Die Zahl der Fälle stieg um 13,1 Prozent auf knapp 20.900, nachdem sie im Vorjahr bereits um 30 Prozent gestiegen war.
Während der Corona-Pandemie waren die Zahlen in dem Bereich stark gesunken – da die Vorsichtsmaßnahmen auch weitere Ansteckungen verhinderten. 2023 sei nun bei Grippe und Lungenentzündung mit einem Anteil von 2,0 Prozent an allen Todesursachen ein Niveau erreicht, das in etwa dem vor der Corona-Pandemie entspreche, erklärte das Bundesamt.