Seit vielen Jahren wurde die Interaktion zwischen Gerät und Nutzer immer stärker auf Touchscreens verlagert. Die Dominanz der berührungsempfindlichen Flächen scheint nun aber zu schwinden und man kehrt zu physischen Tasten, Reglern und Schaltern zurück.
Autos und Apple voran
In Autos, Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik erleben diese klassischen Bedienelemente inzwischen ein Revival, analysiert das Wall Street Journal. Ein besonders prominentes Beispiel für diese Entwicklung findet sich im Automobilsektor. Viele Hersteller, die einst das minimalistische, touchscreen-zentrierte Design von Tesla nachahmten, setzen nun wieder auf physische Bedienelemente.
Neue Modelle von Kia, BMW Mini und Volkswagen führen diese Veränderung an und werden von Experten für ihr nutzerfreundlicheres Design gelobt. Tesla-Cockpits und ähnliche, touchscreen-fokussierte Innenausstattungen wirken dagegen zunehmend veraltet.
Auch in anderen Bereichen des Alltags zeigt sich dieser Trend. Vom E-Reader bis hin zum Induktionsherd setzen Hersteller wieder verstärkt auf physische Knöpfe. Apple, das Unternehmen, das einst den Siegeszug der Touchscreens mit dem iPhone einläutete, führt diesen Weg an. Die Smartphones werden inzwischen allesamt mit dem neuen “Action-Button” ausgestattet, der in verschiedenen Situationen ein Knopf-Interaktion ermöglich.
Ein wichtiger Grund für diesen Trend liegt in neueren Erkenntnissen über Ergonomie. Touchscreens erfordern die volle visuelle Aufmerksamkeit, was gerade im Straßenverkehr oder beim Kochen problematisch sein kann. Physische Buttons hingegen kann man ertasten und so beispielsweise die Lautstärke im Auto anpassen, ohne den Blick von der Straße abzuwenden. Besonders in der Automobilindustrie ist dieser Aspekt der Sicherheit von großer Bedeutung. Volkswagen und BMW Mini haben darauf reagiert, indem sie in ihren Fahrzeugen wieder physische Bedienelemente für häufig genutzte Funktionen einführen, wie zum Beispiel die Klimatisierung.
Mehr Kontrolle
Neben der Funktionalität spielt auch ein emotionaler Faktor eine Rolle: Das taktile Feedback physischer Tasten vermittelt ein Gefühl von Kontrolle und Zufriedenheit, das viele Nutzer an Touchscreens vermissen. Das Drehen eines Knopfes oder das Klicken einer Taste gibt uns durch unsere ausgeprägte sensorische Wahrnehmung eine direkte Rückmeldung, die Touchscreens nicht bieten können.
Es zeigt sich, dass die Rückkehr physischer Bedienelemente nicht nur eine Frage der Nostalgie ist. Die zunehmende Kritik an unpraktischen und fehleranfälligen Touch-basierten Systemen hat deutlich gemacht, dass gut durchdachte physische Bedienelemente in vielen Fällen eine bessere, sicherere und nutzerfreundlichere Lösung darstellen.
Zusammenfassung
- Touchscreens verlieren an Beliebtheit, physische Tasten kehren zurück
- Autos und Haushaltsgeräte setzen wieder auf klassische Bedienelemente
- Kia, BMW Mini und Volkswagen bevorzugen nutzerfreundliche Designs
- Apple führt den “Action-Button” bei iPhones zur besseren Bedienbarkeit ein
- Physische Knöpfe bieten Sicherheitsvorteile durch weniger Ablenkung
- Taktiles Feedback von Buttons steigert Kontrolle und Zufriedenheit
- Kritik an Touchscreens führt zur Wiederbelebung physischer Bedienelemente
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