HomeNachrichtTrumps gnadenloser Plan zur Schaffung von US-Arbeitsplätzen in der Autoindustrie

Trumps gnadenloser Plan zur Schaffung von US-Arbeitsplätzen in der Autoindustrie

Kaum ist US-Präsident Donald Trump im Amt, droht er mit Handelskriegen. Die Automobilindustrie spielt dabei eine besondere Rolle, denn Bilder von Autos und Fließbandarbeitsplätzen lassen sich leicht transportieren.

Die erste Aktion war die Androhung von 25 Prozent Zoll auf alles, was aus Kanada und Mexiko in die USA kommt. Beide Länder sind stark von Exporten in die USA abhängig. Der wirtschaftliche Schaden für beide Länder wäre extrem hoch. Im Falle Mexikos sind es vor allem Autos, die im Land produziert und in den USA verkauft werden. Deshalb haben beide Länder sofort reagiert und, wie von Trump gefordert, die Grenzen gegen Migration und Drogenschmuggel gesichert. Trump hat sein erstes Ziel mühelos erreicht und als milde Gabe die Zölle für 30 Tage ausgesetzt.

Ferdinand Dudenhöffer ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Automobilexperte. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim arbeitete er bei Opel und Porsche, bevor er leitende Positionen in der Automobilindustrie übernahm. 1996 gründete er das CAR-Center Automotive Research und gilt als renommierter Analyst der Branche. Er ist Direktor des privatwirtschaftlichen Instituts Center Automotive Research, Bochum und oft gefragter Kommentator in Medien.

Trump nutzt seine wirtschaftliche Macht gnadenlos aus und saugt mit seinen Zollkriegen Arbeitsplätze und Wohlstand aus dem Ausland ab. Dabei kennt er weder Freund noch Feind. Selbst die US-Autobauer GM und Ford würden unter Zöllen auf Autos aus Kanada und Mexiko massiv leiden. Für Donald Trump sind Zölle Waffen. Während Mexiko und Kanada auf Trumps Forderungen zur Grenzsicherung reagierten, antwortete China mit Stärke nach dem Motto „you asked for it, you got it“.

Kurz nach Trump Ankündigung, auf Importe aus China zusätzliche Zölle von zehn Prozent einzufordern, hat China direkt reagiert und Zölle auf etwa Flüssiggas aus USA festgesetzt. China lässt sich nicht mit Zöllen erpressen, sondern schlägt zurück. Die Schwachen wie Mexiko oder Kanada werden erpresst und die Starken wehren sich. Mit den USA und ihrem Präsidenten Donald Trump steuern wir auf eine Welt der Handelskriege zu. Die Kriegsbeute für Trump sind abgeschöpfte Arbeitsplätze, Investitionen und viel Geld, das er anderen wegnimmt.

Jetzt testet Trump Europa. Ziel ist die Autoindustrie. Die EU verlangt zehn Prozent Zoll auf Autoimporte aus den USA, die USA nur 2,5 Prozent Zoll auf Autoimporte aus der EU. Die EU will reagieren und noch bevor Trump eine Drohung ausspricht, jetzt schnell die Zölle in die EU senken. Man will den Zorn von Donald Trump vermeiden. Trump stellt trotzdem seine Forderungen. Er will mehr als Zollanpassungen. Er schaut auf Grönland, er schaut auf den Krieg in der Ukraine und er weiß genau, wenn die USA keine Waffen mehr liefern, verlieren die EU und die Ukraine den Krieg gegen Russland.

Ein Effekt der Zollkriege sollen Arbeitsplätze in den USA sein. Wie viele Arbeitsplätze könnte er tatsächlich schaffen, wenn etwa alle Autos, die in den USA verkauft werden, auch in den USA produziert würden?

Schauen wir uns die USA an. Stolze 5,6 Millionen Fahrzeuge wurden dort im Jahr 2024 mehr verkauft als produziert. Netto wurden 5,6 Millionen Autos importiert. Brutto sind es deutlich mehr, denn aus den USA werden auch Fahrzeuge zum Beispiel nach Kanada oder in andere Länder exportiert. Aber nehmen wir die konservative Zahl von 5,6 Millionen Fahrzeugen. Dann könnte sich Donald Trump die Frage stellen, wie viele Arbeitsplätze Trump in den USA schaffen würde, wenn diese 5,6 Millionen Autos in den USA produziert würden.

Fahrzeug-Verkäufe und Produktion 2024

Produktion

Verkäufe

Diff.

Mexiko

3.844.482

1.495.001

2.349.481

Du hast

1.320.420

1.831.572

-511.152

USA

10.238.776

15.851.070

-5.612.294

Anmerkung: Mexiko ist bei Trumps Autozöllen am schlechtesten positioniert. Bei Autozöllen gegenüber Kanada würden vor allem US-Autobauer verlieren.

Deutlich mehr als 500.000 Arbeitsplätze in US-Autoindustrie

Machen wir eine grobe Schätzung. 5,6 Millionen Fahrzeuge mit einem Produktionswert von 25.000 Euro ergeben einen Umsatz von rund 140 Milliarden Euro. Der Arbeitskostenanteil beim Automobilhersteller liegt bei ungefähr zwölf Prozent, das heißt für die Produktion dieser 5,6 Millionen Fahrzeuge entstehen dem Automobilhersteller Arbeitskosten in Höhe von etwa 16,8 Milliarden Euro.

Nehmen wir an, dass ein Mitarbeiter 80.000 Euro im Jahr kostet, dann stehen diesen 5,6 Millionen Fahrzeugen beim Automobilhersteller rund 170.000 Mitarbeiter gegenüber. Nun ist es so, dass die Autos mit Teilen aus der Zulieferindustrie gebaut werden. Als Daumenregel kann man sagen, auf einen Arbeitsplatz beim Automobilhersteller kommen zwei Arbeitsplätze beim Zulieferer. Wir müssen also zu diesen 170.000 Arbeitsplätzen beim Automobilhersteller noch rund 340.000 Arbeitsplätze bei den Zulieferern hinzurechnen. In der Summe sind wir dann bei

170.000 + 340.000 = 510.000> 500.000

Arbeitsplätzen. Vergleiche mit anderen Ländern lassen eher mehr als 600.000 US-Arbeitsplätze erwarten.

Diese Rechnung mit der Daumenregel zeigt das hohe Bedrohungspotenzial, das für Donald Trump in der Autoindustrie steckt. Hinzu kommen die Investitionen in die Fabriken, also alles, was der Finanzsektor braucht, um die Fabriken für 5,6 Millionen Autos zu bauen. Und natürlich die Arbeitsplätze und die Umsätze, die man braucht, um die Fabriken und die Fabrikausrüstung mit Maschinen zu bauen.

Zölle sind für den US-Präsidenten Donald Trump wie erwähnt eine Waffe. Und diese Waffe kann viel zerstören. Sie raubt Wohlstand und Arbeitsplätze auch in den ärmsten Ländern wie Mexiko und zerstört dort die Industrialisierung. Man fühlt sich an die schreckliche Zeit des Kolonialismus erinnert, als Afrika ausgeplündert und unterworfen wurde.

Trump scheint keine Grenzen zu kennen. Grönland ist ein Beispiel. Aus dem Gazastreifen will er eine Riviera machen, die von der US-Bauindustrie errichtet werden könnte und an der US-Finanzinstitute viel Geld verdienen könnten. Sein Argument sind die Arbeitsplätze in den USA, um die Zollwaffe in den USA zu legalisieren.

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