In der Sonnenatmosphäre hat sich ein riesiges koronales Loch gebildet, das einen starken Sonnenwindstrom in Richtung Erde entfesselt. In der Nähe lenkt ein zweites, etwas kleineres koronales Loch ebenfalls den Sonnenwind in unsere Richtung.
Besonders in den hohen Breiten besteht an diesem Wochenende eine große Wahrscheinlichkeit für starke Nordlichter. Die jüngste Sonnenaktivität hat das Space Weather Prediction Center der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) dazu veranlasst, für den 4. und 5. Januar eine Warnung vor einem kleinen geomagnetischen Sturm der G1-Klasse herauszugeben.
Obwohl geomagnetische Sturmwarnungen dieser Stärke keine Seltenheit sind, sollte man sie nicht ignorieren. Ein kürzlicher Anstieg der geomagnetischen Aktivität führte über Neujahr zu atemberaubenden Nordlichterscheinungen, die bis tief in die mittleren Breiten reichten. Polarlichtjäger in hohen Breiten könnten sich auf ein weiteres spektakuläres Vergnügen freuen. Stellen Sie sicher, dass die Akkus der Kamera aufgeladen sind!
Eine aktuelle Aufschlüsselung der geomagnetischen Aktivität in den nächsten drei Tagen finden Sie in der dreitägigen SWPC-Prognose der NOAA. NOAA klassifiziert geomagnetische Stürme anhand einer G-Skala, die ihre Intensität von G1 (geringfügig) bis G5 (extrem) einstuft. Die kürzlich von der NOAA herausgegebene geomagnetische Sturmuhr ist mit G1 bewertet.
Koronale Löcher erscheinen laut NOAA als dunkle Bereiche in der Sonnenkorona – der äußeren Atmosphäre –, wenn sie in extrem ultravioletten (EUV) und weichen Röntgenbildern betrachtet werden. Diese „Löcher“ erscheinen dunkel, weil sie kühler sind als das umgebende Material. Durch koronale Löcher kann der Sonnenwind leichter von der Sonne entweichen, was zu relativ schnellen Sonnenwindströmen führt. Wenn diese Sonnenwindströme auf die Erde gerichtet sind, können sie mit dem Magnetfeld unseres Planeten interagieren und geomagnetische Sturmbedingungen auslösen.
Obwohl für das Wochenende G1-Bedingungen vorhergesagt werden, bedenken Sie, dass das Weltraumwetter, ähnlich wie das Wetter auf der Erde, unvorhersehbar und schwer vorherzusagen ist. Auch wenn Warnungen vor geomagnetischen Stürmen dieser Stärke keine Seltenheit sind, können sie gelegentlich zu nichts führen.
Um über das Weltraumwetter auf dem Laufenden zu bleiben und die besten Zeiten und Orte zum Einfangen von Polarlichtern zu kennen, sollten Sie die Verwendung einer auf Ihren Standort zugeschnittenen Weltraumwetter-App in Betracht ziehen. Eine App, die ich empfehle, ist „My Aurora Forecast & Alerts“, die sowohl für iOS als auch für Android verfügbar ist. Ein weiteres großartiges Tool ist die „Space Weather Live“-App für iOS und Android, die detailliertere Einblicke in die aktuellen Weltraumwetterbedingungen und deren Potenzial für Polarlichtaktivitäten bietet.