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Ursachen für Gallensteine – FOCUS online

Ein Überschuss an Cholesterin in der Galle ist die häufigste Ursache für Gallensteine. Welche Faktoren diesen Überschuss begünstigen und wie Sie vorbeugen können.

Was sind die Hauptursachen von Gallensteinen?

Ein häufiger Grund für die Bildung von Gallensteinen ist ein Überschuss an Cholesterin in der Galle. Normalerweise enthält die Galle genügend Gallensalze und Stoffe, um das Cholesterin aufzulösen, das von der Leber ausgeschieden wird. Wird jedoch mehr Cholesterin ausgeschieden, als die Galle auflösen kann, kann der Überschuss Kristalle und schließlich Steine bilden. Cholesterinsteine sind die häufigste Art von Gallensteinen und machen etwa 80 Prozent der Fälle aus. Dieser Überschuss kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter eine fettreiche Ernährung und Übergewicht.

Auch ein Überschuss an Bilirubin kann zur Bildung von Gallensteinen führen. Bilirubin ist ein Abfallprodukt, das beim Abbau von roten Blutkörperchen entsteht. Bestimmte Erkrankungen, wie Leberzirrhose, Gallenwegsinfektionen und einige Blutkrankheiten, können dazu führen, dass die Leber zu viel Bilirubin produziert. Diese übermäßige Menge an Bilirubin begünstigt die Bildung von Pigmentsteinen, die aus Bilirubin bestehen. Diese Steine sind oft dunkelbraun oder schwarz und machen etwa 20 Prozent aller Gallensteine aus.

Warum eine unvollständig geleerte Gallenblase schaden kann

Eine unvollständige oder seltene Entleerung der Gallenblase kann ebenfalls zur Bildung von Gallensteinen führen. Diese Bedingung, bekannt als Gallestase oder Gallenblasenstase, kann auftreten, wenn die Beweglichkeit der Gallenblase gestört ist. Besonders häufig tritt dies bei Menschen auf, die übergewichtig sind oder eine Diät mit sehr niedrigem Kaloriengehalt durchführen, sowie bei schwangeren Frauen und Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen.

Frauen haben generell ein höheres Risiko, Gallensteine zu entwickeln als Männer. Denn Hormone wie Östrogen und Progesteron spielen eine Rolle bei der Gallensteinbildung. Östrogen erhöht den Cholesterinspiegel in der Galle, während Progesteron die Entleerung der Gallenblase verlangsamt. Frauen, die östrogenhaltige Verhütungsmittel nehmen, eine Hormonersatztherapie durchlaufen oder schwanger sind, sind daher besonders gefährdet.

Wie beeinflusst Übergewicht und schnelles Abnehmen die Bildung von Gallensteinen?

Übergewicht und Adipositas sind bedeutende Risikofaktoren für die Bildung von Gallensteinen. Der Grund dafür ist, dass Übergewicht zu höheren Cholesterinspiegeln in der Galle führt. Andererseits kann auch eine schnelle Gewichtsabnahme, wie sie bei Reduktionsdiäten oder nach bariatrischen Operationen vorkommt, das Risiko für Gallensteine erhöhen. Dies liegt daran, dass schnelles Abnehmen eine erhöhte Freisetzung von Cholesterin in die Galle verursacht.

Warum steigt das Risiko mit zunehmendem Alter?

Menschen über 40 Jahre sind besonders anfällig. Dies könnte daran liegen, dass die Fähigkeit des Körpers zur Regulierung des Cholesterinspiegels in der Galle und zur effektiven Entleerung der Gallenblase mit dem Alter abnimmt.

Aber auch eine genetische Veranlagung kann das Risiko für Gallensteine erhöhen. Studien zeigen, dass Gallensteine in Familien gehäuft auftreten. Dafür ist ein bestimmtes Gen verantwortlich, das für den Transport von Cholesterin in die Galle sorgt, wenn es mutiert ist. Menschen mit einer Familienanamnese von Gallensteinen sollten besonders auf ihre Ernährung und ihr Gewicht achten.

Welche Krankheiten erhöhen das Risiko?

Einige Krankheiten und medizinische Zustände können ebenfalls das Risiko für die Bildung von Gallensteinen erhöhen. Dazu gehört die Leberzirrhose, bei der die Leber nicht mehr in der Lage ist, effektiv Galle zu produzieren und abzuleiten. Aber auch Diabetes, das zu einer gestörten Entleerung der Gallenblase führen kann, und bestimmte Blutstörungen wie die Sichelzellanämie, die zu einer erhöhten Bilirubinproduktion führen können, sind nicht ungefährlich.

Über Luisa Schwab

Luisa Schwab ist Psychologin und Medizinstudentin, die ihre Expertise im Gesundheitsbereich stetig ausbaut. Sie schloss 2021 ihren Bachelor in Psychologie an der Universität Regensburg ab und sammelte während ihres Studiums wertvolle Erfahrungen durch ein 6-wöchiges Praktikum bei einem Kinder- und Jugendpsychiater. Seit April 2022 studiert sie Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Neben Pflegepraktika in der Kinderheilkunde und Geburtshilfe arbeitete sie sechs Monate als studentische Hilfskraft in der Kardiologie und Angiologie. Luisa beschäftigt sich intensiv mit Medizin, Psychologie, Ernährung und Sport und verfügt über umfangreiches Wissen in diesen Bereichen.

Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbsttherapie gedacht. Sie ersetzen keinesfalls eine fachärztliche Beratung. Bei Beschwerden, Fragen oder Unsicherheiten bezüglich des Themas Gallensteine sollten Sie immer eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren. Nur eine qualifizierte medizinische Fachkraft kann eine fundierte Diagnose stellen und die geeignete Behandlung für Ihre spezifischen gesundheitlichen Bedürfnisse empfehlen.

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